Bottrop. Rhenania Bottrop und Fortuna Bottrop setzten ihre Serien fort. Der VfL Grafenwald muss sich ab sofort mit dem Abstiegskampf auseinander setzen.
Birgitt Schuknecht
Die Fußballerinnen von Rhenania Bottrop bleiben dem Spitzenreiter in der Landesliga auf den Fersen. In der Bezirksliga oben mit mischt auch der SV Fortuna, der gegen den TuS Essen-West gewann. Weniger gut lief das Wochenende für den VfL Grafenwald, der beim Schlusslicht patzte.
Landesliga: SV Rhenania Bottrop - SuS Niederbonsfeld 4:0
Die Fußballerinnen des SV Rhenania blieben mit dem 4:0 (2:0) gegen SuS Niederbonsfeld zwar auf ihrem Erfolgskurs, ihr Trainer konnte dem Spiel allerdings wenig Positives abgewinnen.
„Da hätte sehr viel mehr kommen müssen von uns. Ja, die Tore waren gut herausgespielt, ja, besonders das 3:0 und 4:0 waren tolle Treffer. Aber wenn man sieht, wie einfach es uns der Gegner gemacht hat, hätten wir sehr viel deutlicher gewinnen müssen. Die Chancen dazu waren reichlich da. Stattdessen haben wir uns etwas dem Gegner angepasst“, kritisierte Marcel Dietzek.
Der Trainer erklärte weiter: „Natürlich kann man nicht jedes Spiel 100 Prozent abrufen, da verlangen wir viel von den Spielerinnen. Aber verglichen mit dem, was wir können, war das zu wenig. Besonders dann, wenn man an Mintard dranbleiben will.“
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Nach einer Viertelstunde jubelten die Bottroperinnen erstmals gegen die Gäste aus dem Tabellenkeller. Den Querpass von Leyla Kirmizi nutzte Sabrina Mallner zur 1:0-Führung. Nur drei Minuten später durfte sich Mallner für die Vorarbeit bei Annalena Wehmeyer bedanken.
Beim 3:0 nahm Kirmizi die Halbflanke von Laura Buczkowski volley auf und traf aus 16 Metern (56.). Mallners dritter Treffer fiel in der 75. Minute. Nach einer Ecke hatte Marie-Sophie Gallwitz auf die Torschützin geflankt.
Dietzek freute sich fraglos über die Punkte, aber er will keine Gedanken mehr an die Partie verschwenden. „Das ist abgehakt. Da gibt es nichts zu analysieren: Wir wissen, welche Fehler wir gemacht haben. Es haperte an der Einstellung.“
Bezirksliga: Fortuna Bottrop - TuS Essen-West 2:0
Das 2:0 von Fortuna Bottrop gegen den TuS Essen-West war keine fußballerische Offenbarung, lieferte den Bottroperinnen aber die nötigen Punkte, um den Kontakt zur Spitzengruppe in der Bezirksligagruppe 3 zu halten.
So fiel die Kritik des Trainers an dem Auftritt auch recht milde aus. „Die beiden Spiele davor waren richtig stark und intensiv, und ich hatte gehofft, dass wir heute daran anknüpfen würden. Leider war das nicht der Fall. Es gab viele Stockfehler, auch der unbedingte Wille zum Torabschluss war zu wenig da. Und weil der Gegner gar nichts gemacht hat, war es eine ziemlich verschlafene Partie, bei der die drei Punkte für uns natürlich das Wichtigste sind“, stellte Fabian Baschista nüchtern fest.
Bereits nach fünf Minuten gab es allerdings den ersten Aufreger. Gülser Bugday bekam einen Schlag ins Gesicht ab, blutete stark an der Augenbraue. Die Spielerin musste sogar im Krankenhaus behandelt werden. „Dort wurde die Wunde geklebt, und sie war noch während des Spiels zurück auf Rheinbaben und konnte unseren Sieg vor Ort miterleben.“
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Zwei Highlights gab es für die Gastgeberinnen zu bejubeln. Vor dem 1:0 profitierte Christina Dierkes vom Tiefschlaf der Gästedefensive. Sie schnappte sich den Ball und schob diesen an Jennifer Diener vorbei ins Tor. Das 2:0 ging auf das Konto von Sarah Stefanski, die aus 16 Metern abschloss. „Wir haben absolut nicht gut gespielt. So ganz kann ich mir das nicht erklären, denn es war dieselbe Mannschaft auf dem Platz wie im Pokalspiel gegen Arminia Klosterhardt, als wir gegen einen Landesligisten mithalten konnten. Vielleicht fehlte es an der Kraft, was ich nicht glaube, vielleicht haben wir uns dem Gegner angepasst. Wir werden also im Training die Intensität erhöhen, um die Spielerinnen etwas aufzuwecken“, kündigte Baschista an.
Viel Motivationsarbeit wird Bottrops Trainer dabei nicht betreiben müssen, denn in der kommenden Begegnung steht das Derby gegen die Reserve des SV Rhenania Im Blankenfeld an. Die Rhenaninnen sind nicht nur lokal benachbart, sondern auch in der Tabelle. „Da braucht es nicht viel, um die Mannschaft aufzurütteln.“
Bezirksliga: TuS Harpen - VfL Grafenwald 3:0
Die Fußballerinnen des VfL Grafenwald sind nach dem 0:3 beim nun nicht mehr Tabellenletzten TuS Harpen im Abstiegskampf angekommen. Das Team von Steffen Drews und Simon Witt kassierte die dritte Niederlage in Folge und wartet seit Ende August auf seinen dritten Sieg in dieser Bezirksligasaison.
Nach nur vier Minuten erzielte Luisa Noch das 1:0, kurz darauf vereitelte Vanessa Möller in einer 1:1-Situation den zweiten Gegentreffer. In der Halbzeitpause wechselte der VfL vier Mal, versuchte, mehr Zugriff zu bekommen. In der 54. Minute dann der nächste Rückschlag: Hannah Deppe erhöhte auf 2:0. Grafenwald wurde besser, blieb aber ohne große Chancen. In der 87. Minute schlug Deppe noch einmal zu und erzielte das 3:0.
„Wir hatten wieder Probleme, ins Spiel zu finden. Aber Harpen hatte auch eine bessere Spielanlage, als es der Tabellenplatz vermuten ließ. Überhaupt gibt es in dieser Gruppe einige Ergebnisse, die schon sehr überraschen“, führte Drews aus. Er schöpft aus der Unberechenbarkeit der Liga aber auch Zuversicht. „Wir müssen schauen, dass wir uns zusammenraufen und in der restlichen Hinrunde noch ein paar Punkte holen.“
Kreisliga: VfB Bottrop - SV Raadt abgesagt
Das Frauenteam des VfB Bottrop hatte vor der Begegnung gegen den SV Raadt gerade einmal acht Spielerinnen zur Verfügung - und musste das Spiel schweren Herzens absagen.
„Das ist mir nicht leicht gefallen. Wir stecken in einer prekären Personalsituation aufgrund von Verletzungen, Erkältungen, Corona-Infektionen und Sperren“, erklärte Trainer Stefan Wittling. Das VfB-Team hatte am Dienstag noch mit 7:0 gegen die Reserve von Eintracht Duisburg gewonnen. Die Tore hatten Sina Zimmermann (3), Elina Nienhaus, Lisa-Marie Schumacher, Sabrina Kollmann und Diandra Garcia-Romero erzielt. Am Mittwoch steht die nächste Partie an. Zu Gast im Jahnstadion wird der Tabellenvorletzte SG Osterfeld sein. „Wir hoffen, dass bis dahin ein paar Rekonvaleszenten zurückkehren.“
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