Region. Sarah Voss setzte ein Ausrufezeichen. Ein Jahr später sind lange Turnanzüge aber noch nicht angekommen beim Verband und beim TV Deutsche Eiche.
Der lange Turnanzug von Turnerin Sarah Voss bei Europameisterschaften in Basel im vergangenen Jahr sorgte für Aufsehen.
Die bedeckten Beine waren ein ungewohnter Anblick beim Geräteturnen, wo normalerweise weniger Stoff zur Tagesordnung gehört und oft Klebstoff eingesetzt wird, um einem Verrutschen des Anzuges an intimen Stellen vorzubeugen.
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Ein Jahr später sind die Ganzkörperanzüge noch nicht angekommen in der Szene.
TV Deutsche Eiche verzeichnet wenig Nachfrage
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„Bei uns turnt niemand im Ganzkörperanzug, die sind auch sehr teuer“, sagt Natascha Kewitz vom TV Deutsche Eiche aus Bottrop. Auf den letzten Wettkämpfen hätten einige Sportlerinnen zu Hot Pants einer Drei-Viertel-Hose über den Turnanzügen gegriffen, ansonsten würde der Kleber aber gut helfen, sagt Klewitz, die empfiehlt, bei Neuanschaffung eines Anzuges auch eine passende Hot Pants zu kaufen.
Auch beim Westfälischen Turnerbund (WTB), der sich um die Belange der Vereine in den Regierungsbezirken Münster, Arnsberg und Detmold und somit auch um Bottrop und Gelsenkirchen kümmert, konnte man im vergangenen Jahr keine höhere Nachfrage nach Ganzkörperanzügen feststellen. Das liegt auch daran, dass wegen Corona kaum Wettbewerbe stattgefunden haben.
„Zu den langen Wettkampfanzügen gibt es noch keine Erfahrungswerte, da von den Vereinen im Westfälischen Turnerbund zu diesem Thema keine Rückmeldungen vorliegen. Dasselbe gilt auch für Turnerinnen. Auch national und international haben sich die langen Turnanzüge noch nicht durchgesetzt“, sagt Hans-Joachim Dörrer, der den Landesleistungsstützpunkt Geräteturnen in Detmold leitet.
Westfälischer Turnerbund weist darauf hin, dass lange Anzüge erlaubt sind
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Gleichzeitig weist der WTB aber darauf hin, dass lange Turnanzüge grundsätzlich zulässig seien. „Die Regeln zur Turnkleidung besagen, dass bei Wettkämpfen neben den üblichen kurzen Turnanzügen auch lange Ganzkörperanzüge getragen werden dürfen. Die Entscheidung darüber liegt bei den Aktiven“, so Dörrer. Wichtig sei nur, dass bei Mannschaftskämpfen einheitliche Kleidung getragen wird, da es ansonsten Punktabzug geben würde. Hot Pants hingegen, seien nicht erlaubt.