Voerde. Rhenania Bottrop kassiert beim Kellerkind in Voerde eine überraschende 1:2-Niederlage. Trainer Stefan Lorenz will aber nicht alles schwarz malen.
Das Kontrastprogramm zum Mittwoch - dem Topspiel gegen den VfB Bottrop - bescherte dem SV Rhenania Bottrop beim SV Glückauf Möllen die zweite Niederlage in Serie. Statt an die starke Leistung im Derby anzuknüpfen und erfolgreich Frustbewältigung zu betreiben unterlagen die Bottroper - trotz der 1:0-Führung zur Halbzeit - an der Rahmstraße in Voerde mit 1:2.
Enttäuscht fasste SVR-Coach die Partie gegen das abstiegsgefährdete Möllen zusammen. „Wir haben es nicht verstanden, die Partie zu dominieren und zu kontrollieren. Möllen war ein unangenehmer Gegner auf einem Terrain, das uns nicht gerade entgegenkommt. Aber jeder hat schon auf Asche gespielt und natürlich ist es unser Anspruch, gegen einen solchen Gegner zu gewinnen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir wieder zu den einfachen und klaren Dingen zurückzufinden.“
Rhenania Bottrop lässt sich mit einfachen Mitteln ausspielen
Lorenz musste feststellen, dass seine Spieler die 1:3-Niederlage gegen den VfB - und wohl mehr noch die dadurch verlorene Chance, doch noch einmal ganz oben angreifen zu können - nicht verdaut hatten. Möllen griff zu „recht einfachen Mitteln“ - so der Bottroper Übungsleiter -, um die Bottroper in Bedrängnis zu bringen. Diese vermochten es mehrfach nicht, die langen Bälle der Gastgeber nachhaltig zu verteidigen, und ließen auch im Spiel nach vorn einiges vermissen.
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Dagegen landete Möllen, das zuletzt mit einem 4:1-Erfolg gegen Schwarz-Weiß Alstaden das zarte Pflänzchen Hoffnung hatte nähren können, gegen den Tabellenvierten einen zweiten, nicht erwarteten, Sieg in Folge.
Schon während der Kabinenansprache in der Halbzeitpause warnte Lorenz sein Team. Zwar lagen die Gäste zu diesem Zeitpunkt in Führung, nachdem Artur Klujew einen sehenswerten Spielzug mit dem 1:0 abgeschlossen hatte. „Doch wir haben die Jungs ermahnt, sich von diesem Spielstand nicht blenden zu lassen.“ Besser wurde das Spiel der Rhenania aber auch nach dem Seitenwechsel nicht.
Im Gegenteil: Möllen bestrafte die Nachlässigkeiten des Favoriten zunächst durch den Ausgleich. Mit einem Doppelpass hatte sich die Defensive der Gäste aushebeln lassen. Die Voerder setzten in der Schlussphase noch einen drauf. Nach einem Ballverlust der Rhenania in der 80. Minute war Möllen hellwach und erzielte den umjubelten Siegtreffer.
Stefan Lorenz sieht noch lange keinen Grund zur Panik
Die Vorgabe für die Rhenanen vor der Begegnung war es gewesen, den an Fortuna Bottrop verlorenen dritten Tabellenplatz wieder zurückzuerobern. Für Lorenz gilt es nun, den drohenden Trend aufzuhalten. „Heute hat durch die Bank weg etwas gefehlt. Die Kunst ist es, Lösungen zu finden, egal wie der Gegner spielt. Jeder und alle müssen sich ständig hinterfragen.“ Für Panikmache sieht er allerdings keinen Raum. „Wir wollen jetzt sicherlich nicht alles schwarzmalen. Aber es geht darum, erfolgshungrig zu bleiben. Gegen Möllen haben einige Prozente gefehlt.“
Für ihn selbst ist die derzeitige Situation, in der es nicht mehr so einfach ist, die nötige Motivation zu finden, eine, die er anzunehmen gedenkt. „Dafür ist man Trainer. Damit habe ich kein Problem.“ Für ihn liegt die grundsätzliche Motivation auf der Hand: „Uns allen sollte klar sein, dass wir für den Verein einstehen, und jeder sollte in den Spiegel schauen können.“
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