Bottrop. Fortuna Bottrop war gegen einen glänzend aufgelegten VfB chancenlos. Das 5:0 war am Samstag auch ein Fingerzeig Richtung Aufstiegskonkurrenz.

Gleich drei Lokalduelle standen für den VfB Bottrop in den vergangenen sechs Tagen auf dem Zettel. Ein imposantes Wochenprogramm für den Klub aus dem Jahnstadion, der sich jedoch völlig makellos aus der Affäre zog und der Derbywoche zum Abschluss am Samstagnachmittag die Krone aufsetzte. Denn die Elf von Trainer Patrick Wojwod setzte sich auf eigenem Platz vor mehr als 300 Zuschauern deutlich und gleichermaßen verdient mit 5:0 (3:0) gegen den SV Fortuna Bottrop durch.

Fortuna war zwar als Tabellendritter an der Parkstraße angetreten, hatte dem aktuellen Spitzenreiter der Bezirksliga aber kaum etwas entgegenzusetzen. Entsprechend zeigte sich Fortunas Coach Sebastian Stempel als fairer Verlierer und sprach von einem „verdienten Sieg des VfB. Sie waren einfach besser, das muss man anerkennen.“

VfB Bottrop kann in der Schlussphase einen Gang zurückschalten

Derweil zeigte sich Wojwod nach eher einseitig verlaufenden 90 Spielminuten hochzufrieden und sprach seiner Mannschaft ein Lob aus. „Wir haben es vom Anfang bis zum Ende sehr gut heruntergespielt, spielerisch Lösungen gesucht und gefunden und auch hinten kaum etwas anbrennen lassen“, so Wojwod, „zudem konnten wir das Tempo in der Schlussphase sogar ein wenig drosseln und unsere Kräfte für das weitere Ligaprogramm schonen. Dazu schöpfen die Jungs aus der zurückliegenden Woche weiteres Selbstvertrauen.“

Tatsächlich hatten die gastgebenden Schwarz-Weißen gegen den Stadtrivalen von der Rheinbabenstraße bereits vor dem Duell die Favoritenrolle inne. So mischt der VfB kräftig im Aufstiegsrennen mit und ging mit dem Wissen ins Derby, dass mit einem Sieg an der Tabellenspitze vorgelegt und die unmittelbare Konkurrenz unter Druck gesetzt würde. Zumindest betonte Wojwod jedoch auch nach dem Abpfiff, dass der Fokus „einzig auf uns selbst liegt. Mich interessiert nicht, was auf den anderen Plätzen geschieht. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und Woche für Woche Leistung bringen.“

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Dagegen wusste Sebastian Stempel, auf was es ankommen sollte, um dem VfB auf dem Rasenplatz des Jahnstadions erfolgreich Paroli zu bieten: „Es muss von vorne bis hinten alles passen. Leider waren wir davon diesmal ein ganzes Stück entfernt.“

Jubel nach dem 1:0 durch Fatih Candan (10, VfB).
Jubel nach dem 1:0 durch Fatih Candan (10, VfB). © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Denn zu entgegnen hatten die Gäste von Rheinbaben dem VfB im Spiel kaum etwas. Lediglich in der ersten halben Stunde hielten sich die Fortunen weitestgehend schadlos und hatten nach rund 25 Minuten das Pech auf ihrer Seite, als ein Treffer von Dominik Wenderdel wegen vorausgehendem Handspiel zurückgepfiffen wurde. „Das Tor hätte uns sicherlich gut getan“, so Stempel, „ich habe in der Szene keine Hand gesehen. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt wäre die Führung für uns schon sehr schmeichelhaft gewesen“.

Fatih Candan schießt den VfB Bottrop in Führung

Schon im ersten Drittel der Partie verbuchten die Hausherren mehr Spielanteile und die gefährlicheren Torszenen. Nach 33 Minuten sollte bei der Wojwod-Elf schließlich der Knoten platzen – ausgerechnet Fatih Candan eröffnete den Torreigen für den VfB und legte weitere sechs Minuten später noch den zweiten Treffer nach. Bereits am Mittwoch erzielte Candan gegen Rhenania drei Tore und bestätigte nunmehr seine gute Form. Mit dem Halbzeitpfiff erhöhte Murat Berbero für den VfB auf 3:0 (45.). „Es waren schöne Tore dabei. Vor allem in Halbzeit zwei haben wir sie sehr gut herausgespielt“, so Wojwod.

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Denn die Gastgeber zeigten sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst weiter torhungrig und drückten aufs Gaspedal. Per Lupfer erzielte Kapitän Kudret Kanoglu in Minute 52 das 4:0, mit einem flachen Schuss zum 5:0 besorgte Serkan Köse nach exakt einer Stunde schließlich den 5:0-Endstand. Die Partie war damit längst zugunsten des VfB entschieden, der sein Wechselkontingent in der Folge gänzlich ausnutzte und kein Risiko mehr einging. Wojwod: „Auf uns warten noch anstrengende Wochen, auch die kommende Partie gegen Osterfeld wird anspruchsvoll.“

Zumindest richtete auch Sebastian Stempel den Blick unmittelbar wieder nach vorne: „An diesem Tag dürfen wir zurecht enttäuscht sein. Ansonsten spielen wir aber eine gute Saison und messen diese nicht an einem Spiel.“

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