Bochum. Das Lazarett beim VfL Bochum will sich einfach nicht lichten. Interimstrainer Frank Heinemann nutzt diesen Umstand, um sich einige Talente aus dem eigenen Nachwuchsbereich im Training einmal genauer anzusehen.
Jugendstil ist derzeit angesagt an der Castroper Straße. Über ausreichend Platz, sich den hoffnungsvollen Nachwuchs einmal aus nächster Nähe anzuschauen, verfügt Frank Heinemann ja derzeit.
Rzatkowski, Semlits und Pellowski dabei
Also macht er aus der Not eine Tugend. Zu Mirkan Aydin und Roman Prokoph, die im Kreise der Profis ja schon länger bekannt sind, gesellten sich beim Dienstagstraining mit Marc Rzatkowski, Philip Semlits und Pascal Pellowski drei weitere Akteure der U 23.
Eine Notwendigkeit fast, zumal sich das VfL-Lazarett offenbar nicht leeren will. Bis auf Torhüter Philipp Heerwagen, der sich an die frische Luft wagte, war von den Rekonvaleszenten noch nichts zu sehen. Daniel Imhof, Diego Klimowicz, Dennis Grote und Philipp Bönig, dessen Schambeinentzündung sich zu einer langwierigen Geschichte entwickelt hat, absolvierten ihr individuelles Programm unter dem Dach. Und Yahia, Fuchs, Dedic und Sestak waren längst zu ihren jeweiligen Nationalmannschaften abgereist.
Heerwagen erwartet "grünes Licht"
Heinemann hofft, spätestens zum Wochenende hin, wenn allmählich die konkrete Vorbereitung auf Dortmund beginnt, „den einen oder anderen wieder auf dem Platz” zu haben. Zum Beispiel Heerwagen, der von der abschließenden ärztlichen Untersuchung am Freitag in München „grünes Licht” erwartet und der sich in diesem Fall am folgenden Montag ohne wenn und aber ins Trainings-Getümmel werfen will.
Denn das Okay der Mediziner nach ausgeheiltem Kieferbruch ist die eine Voraussetzung für seine Rückkehr ins Tor, die andere eine unbeeinträchtigte psychische Verfassung. Gibt's auch nur geringe Bedenken, bleibt Andreas Luthe (Heinemann: „Bis jetzt hat er alles richtig gemacht”) zwischen den Pfosten. Der VfL-Trainer: „Wir werden auf keinen Fall ein Risiko eingehen.”
Johansson und Concha erhalten Spielpraxis
Das kürzlich mal angedachte Testspiel wurde zwar inzwischen wieder verworfen, aber weil die internationale Nachwuchsrunde dem VfL Bochum am Mittwoch (15.30 Uhr, Leichtathletik-Platz) eine Partie gegen Charleroi beschert, werden immerhin zwei Profis Spielpraxis sammeln können. Heinemann schickt die beiden Schweden Matias Concha und Andreas Johansson ins Rennen, die bislang ja nicht unter zu großer Belastung gelitten haben. Für sie sei es wichtig, über 90 Minuten gefordert zu sein.
Von Shinji Ono war in diesem Zusammenhang nicht die Rede, wegen einer Magenverstimmung musste der Mittelfeld-Spieler, der für Dortmund gesperrt ist, gestern passen.