Bochum. A-Jugendliche und Regionalliga-Stammspieler durften sich bei den Profis des VfL Bochum im Training beweisen. Die Schweden Concha und Johansson indes halfen zeitgleich der Nachwuchs-Mannschaft, die in der internationalen Nachwuchsrunde gegen Charleroi 3:1 gewann.
Es ging ein wenig drunter und drüber Mittwochnachmittag auf dem Trainingsgelände des VfL Bochum, aber das hatte in diesem Fall mit Chaos nichts zu tun, sondern war so gewollt.
Mannschaft bunt zusammengewürfelt
Unten, auf dem Leichtathletik-Platz, sahen einige Zuschauer eine „bunt zusammengewürfelte” Mannschaft, so Trainer Nico Michaty, die in der so genannten „internationalen Nachwuchsrunde” für so genannte U21-Teams gegen die Belgier aus Charleroi 3:1 gewann. Am Ball: überwiegend Reserve-Spieler der VfL-Reserve, dazu zwei 18-jährige A-Jugendliche (Ridvan Avci und Oguzhan Kefkir) – und zwei Profis: Die Schweden Matias Concha (29) und Andreas Johansson (27) sollten Spielpraxis sammeln gegen die 16 bis 19 Jahre jungen Belgier. Und deren Trainer wies hinterher seinen Kollegen Michaty freundlich-dezent darauf hin, dass doch ein Spiel für jüngere Jahrgänge vereinbart war.
Ein paar Meter weiter sahen einige Zaungäste das zweite Training des Tages der Bundesliga-Profis plus Nachwuchs unter Interimscoach Frank Heinemann. Mit dabei: die A-Jugendlichen Julian Wolf und Stefan Schattauer, die Stammspieler des Regionalligisten VfL II Roman Prokoph, Marc Rzatkowski und Pascal Pellowski – und Shinji Ono. Der Japaner hat seine Magen-Darm-Probleme überwunden. Dennis Grote, Daniel Imhof und Diego Klimowicz greifen wohl erst Freitag wieder ein, bei Philipp Bönig (Schambeinverletzung) ist die Länge der Trainingspause weiterhin offen, während man auf dem „dritten” Trainingsplatz einen Solisten bei der Arbeit beobachten konnte: Torwart Philipp Heerwagen schuftet weiter allein und beharrlich für sein Comeback.
Johansson und Cocha fügen sich ins Gefüge
Aber zurück zu dem Platz, auf dem es mehr oder minder ernst zur Sache ging. Wer hätte vor der Saison gedacht, dass ein Concha gegen Jugendspieler punkten muss? Oder ein Johansson, der trotz des Rumpfkaders gegen Wolfsburg nicht zur Startelf gehörte (ebenso wie der zweite Zugang des VfL übrigens, der zurzeit bei der slowenischen Nationalmannschaft weilende Zlatko Dedic)? Nun denn, beide fügten sich ins junge Gefüge, spielten ordentlich mit, ohne Akzente zu setzen, und Johansson durfte, von einem Infekt angeschlagen, nach gut 60 Minuten Feierabend machen.
Für Akzente sorgte schon eher Mirkan Aydin, der zuletzt stets bei den Profis mitwirkte und daher ebenfalls mal wieder Einsatzminuten erhielt. Allerdings vergab der 22-jährige Stürmer in einem vom VfL überlegen geführten Spiel zu viele Chancen, um sich ein Sonderlob zu verdienen. Das galt auch für Ridvan Avci. Fünf Tage nach seinem 18. Geburtstag kam er dennoch seinem großen Ziel, Profi zu werden, vielleicht einen kleinen Schritt näher. Im offensiven, zentralen Mittelfeld zeigte Avci seine technisch-spielerischen Fähigkeiten, nicht nur bei seinem Solo, das er mit dem 1:0 krönte. „Er ist ein guter Fußballer, bringt vieles mit”, sagt Michaty. Wenn der Gegner den Ball habe, müsse er sich allerdings „noch erheblich verbessern”. Dass Goran Slavkovski, zuletzt vereinslos und auf Probe dabei, den Sprung zum VfL schafft, darf man indes schon jetzt stark bezweifeln.
Erster Kurzeinsatz für Christoph Caspari
Optimistisch stimmte das Debut von VfL-II-Neuzugang Christoph Caspari, der nach langer Verletzung seinen ersten 30-Minuten-Einsatz im VfL-Dress feierte – und gleich das 3:1 nach toller Vorarbeit von Justin Eilers besorgte.
VfL U 21 - Charleroi U 21 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Avci (8.), 1:1 Wynants (69.) 2:1 Braininger (86.), 3:1 Gaspari (89.).
VfL II: Scholz - Concha, Mengert, Hrustic, Ostrzolek - Johansson (60. Gaspari) - Eilers, Avci, Kefkir (66. Bari) - Slavkovski (60. Hibbeln), Aydin (76. Braininger).