Sprockhövel/Bochum. NRW-Ligist TSG Sprockhövel und Bundesligist VfL Bochum haben einen unbefristeten Kooperationsvertrag für den Jugendbereich geschlossen. Vielversprechende TSG-Talente sollen künftig zum VfL wechseln. Sprockhövel wiederum kann von den Erfahrungen des Bundesligisten profitieren.
Die TSG Sprockhövel bildet die Talente aus, beim VfL Bochum kommen sie groß raus. So sehen die Vorstellungen der beiden Vereine aus, die sie am Mittwochabend nun auch schriftlich fixiert und einen unbefristeten Kooperationsvertrag für den Jugendbereich geschlossen haben.
Infolge dessen sollen vielversprechende TSG-Talente zum VfL wechseln. Sprockhövel wiederum soll von den Erfahrungen des Bundesligisten besonders im Trainerbereich profitieren.
Trainerschulung in Bochum
Dazu machten sich Bochums Sportvorstand Thomas Ernst und der Ausbildungsleiter Jugend, Alexander Richter, auf den Weg nach Sprockhövel. Dort erläuterten sie die Gründe, Vorstellungen und Ziele dieser Kooperation. „Es geht längst nicht nur darum, dass es für uns einfacher wird, Spieler aus Sprockhövel nach Bochum zu holen”, sagt Ernst. „Im Gegenzug wollen wir die TSG im Trainerbereich unterstützen”, ergänzt Richter.
So findet am 3. November eine Trainerschulung in Bochum statt, an der Trainer aus Sprockhövel teilnehmen sollen. Optimierungen im Aufbau- und Grundlagenbereich stehen auf der Agenda. Das ist im Prinzip auch die einzige Neuerung. Regelungen über die Wechsel von Jugendspielern zwischen beiden Vereinen bestehen schon seit mehreren Jahren. Außer mit der TSG pflegt der VfL seit kurzem eine Kooperation mit dem SC Weitmar 45, weitere sollen folgen. Thomas Ernst: „Es ist wichtig, dass der VfL Bochum im Umland präsenter wird. Da sind Kooperationen ein Weg. Wichtig wird sein, wie diese Partnerschaft jetzt gelebt wird.”
Starke Nachwuchs-Abteilung
Dass sich die Blau-Weißen aus Bochum die Blau-Weißen aus der Zwiebelturmstadt als Partner ausgesucht haben, ist kein Zufall. „Die TSG ist ein kleiner Verein mit einer großen und starken Nachwuchs-Abteilung. Außerdem hat es Berührungspunkte ja immer schon gegeben”, merkt Ernst an. Christian Kalina, Mirkan Aydin und nicht zuletzt der inzwischen in Schalke spielende Lukas Schmitz haben den Schritt an die Castroper Straße bereits gewagt.
„Für uns hört sich das sehr interessant an”, sagt TSG-Jugendleiter Jürgen Homberg, der aber einen wichtigen Einwand bringt: „Wenn ein Spieler sagt, dass er nicht nach Bochum wechseln möchte, dann geht er auch nicht.” Natürlich stehen die Türen auch umgekehrt in Richtung Sprockhövel offen. So spielen derzeit drei einstige VfL-Spieler für die U17 der TSG.