Bochum. Die Uni Baskets Münster zeigen eine tolle Aufholjagd in Bochum, die VfL-Basketballer belohnen sich nicht - und sind nachher sauer.
Bittere Enttäuschung bei den Bochumer Basketballern, Party im Gästeblock: Die Uni Baskets Münster feierten am Samstagabend einen 78:77-Sieg ausgelassen mit ihren Fans. Sie hatten in der letzten Minute das Spiel gedreht. Die Bochumer dagegen verspielten vor knapp 1500 Fans einen sicher geglaubten Sieg. Sie kassierten die erste Heimniederlage und verloren in der Schlussphase auch noch Tom Alte, der in der letzten Minute mit einer Platzwunde ausgewechselt werden musste, sich das Gesicht hielt.
Diese Szene machte Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert sauer: „Tom bekommt einen Ellenbogenschlag gegen sich und muss blutend raus. Dass in der Szene ein Foul gegen ihn gepfiffen wird, ist für mich unbegreiflich“, so Steinert, der zuvor schon mit mehreren Schiedsrichter-Entscheidungen unzufrieden war. Münsters Coach Götz Rohdewald wünschte Alte alles Gute. Er glaube nicht daran, dass es ein absichtlicher Schlag gewesen sei.
Bochum-Center Tom Alte muss blutend vom Feld
Im Video zu sehen ist, wie Alte und Nicholas Stampley um die bessere Position beim Rebound kämpfen. Stampley trifft Alte im Gesicht beim Versuch, vorbeizukommen; ein harter Schlag ist nicht zu erkennen. Der Bochumer geht zu Boden. VfL-Kapitän Niklas Geske beschwerte sich direkt, konnte nicht fassen, dass der Schiedsrichter gegen Bochum pfiff.
„Am Ende haben die Schiedsrichter das Spiel mitentschieden, das war nicht ausgeglichen“, fand Tobias Steinert, der stolz auf sein Team war – aber auch enttäuscht, dass die Bochumer ihre danach Chancen nicht nutzten, als sie den Sieg doch noch in eigener Hand hatten.
VfL-Basketballer verspielen großen Vorsprung
18 Punkte Vorsprung hatten die Bochumer beim 68:50 in der Anfangsphase des vierten Viertels – dann kam der Einbruch. Bochum machte danach nur noch neun Punkte, Münster 28.
Münsters Cosmo Grühn traf alle seine drei Dreierversuche im letzten Viertel und führte die Aufholjagd an. Er traf zweimal innerhalb weniger Sekunden aus der rechten Ecke, machte die Punkte 69 bis 74 – die letzten vier legte Matthew Groce oben drauf und brachte Münster 53 Sekunden vor Schluss in Führung, erstmals seit der Anfangsphase.
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Bochum hatte keine Antwort mehr, obwohl Münster sich noch einen Ballverlust leistete und Bochum die Gelegenheiten bot: Jonas Grof und zweimal Lars Kamp vergaben die Chance auf den entscheidenden Korb. In der Schlussphase hatten beide Teams auch mehrere Freiwürfe ausgelassen – entscheidend in einer Partie, die am Ende mit einem Punkt entschieden wurde.
Münsters Trainer lobt Bochumer Auftritt
„Bochum hat uns in der ersten Halbzeit komplett aus dem Spiel genommen“, sagte Münsters Trainer Götz Rohdewald, „als wir angefangen haben, die Dreier zu treffen, ist das Momentum gekippt. Beide hätten es verdient gehabt zu gewinnen, Bochum vielleicht sogar ein bisschen mehr als wir. Wir haben aber immer daran geglaubt.“
Nach ausgeglichener Anfangsphase übernahmen die Sparkassen Stars die Kontrolle. Bochum traf auch die Dreier besser, auch wenn vor allem die US-Amerikaner Braxton und Kalthoff insgesamt nur wenig machte. Der VfL überzeugte dazu wieder mit guter Defensive und ging mit einer 40:29-Führung in die Pause, baute diese bis in die 31. Minute sogar aus – dann klappte bei Münster fast alles, bei Bochum nur noch wenig.
„In den entscheidenden Situationen haben wir gewisse Fehler gemacht“, sagte Banobre, der sein Team aber insgesamt nicht kritisieren wollte. Auch Tobias Steinert meinte: „Ich bin trotz der Niederlage stolz auf das Team und das Publikum. Wir haben dreieinhalb Viertel ein gutes Spiel gemacht und haben es eigentlich kontrolliert. Schade, dass wir nicht die Chancen genutzt haben, als wir am Ende nochmal den Sieg in der Hand hatten.“
- Viertel: 17:17, 23:12, 22:21, 15:28
- Bochum: Geske (16 Punkte, 8 Assists), Kalthoff (11), Kamp (10), Strange (9, 3 Dreier), Braxton (9, 7 Rebounds), Alte (8), Grof (7), Loch (5), Dietz (2), Zajic (n.e.), Emen (n.e.)
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Drei Siege, drei Niederlagen
Mit nun drei Siegen und drei Niederlagen steht der VfL trotz anspruchsvollem Auftaktprogramm immer noch ordentlich da. Mit dem Spiel bei den Dresden Titans (1:5) wartet nun ein vermeintlich leichterer Gegner am kommenden Samstagabend.
Danach steht ein Doppelspieltag an – erst das nächste Heimspiel gegen die Artland Dragons (Fr., 8. November), dann wieder ein Auswärtsspiel in Vechta (So., 10. November)
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