Bochum. Mit einer rekordverdächtigen Abwehrleistung gewinnen die VfL-Basketballer auch das zweite Heimspiel - der Gegner findet keine Lösung. Jetzt wartet Phoenix Hagen.
Die VfL Sparkassen Stars Bochum fahren mit ganz breiter Brust zum Auswärtsspiel bei Phoenix Hagen: Am kommenden Samstag sind die Bochumer in der Ischelandhalle zu Gast, bis dahin stehen die beiden zumindest tabellarisch auf Augenhöhe. Beide holten am Samstagabend ihren dritten Saisonsieg, die VfL-Basketballer besiegten die Nürnberg Falcons in der Rundsporthalle 68:55 (36:26) - und Phoenix warf sich mit einem 100:69 gegen Meister Karlsruhe warm.
Die Bochumer beeindruckten gegen Nürnberg über weite Strecken mit ihrer harten Verteidigung. Sie ließen in den vier Vierteln nur 17, 9, 14 und 15 Punkte zu, gegen einen zugegebenermaßen schwachen Gegner. Nürnberg steht mit vier Niederlagen am Tabellenende. „Das war eine krasse Defense-Leistung“, sagte Geschäftsführer Tobias Steinert. Dass man Spiele mit der Verteidigung gewinnen könne, sei ein neues Gefühl - aber natürlich ein sehr gutes. „Geplantes Chaos“ sei die Abwehr, versuchte Steinert zu erklären: „Nürnberg hat gegen uns keine Lösungen gefunden.“
Bochumer Verteidigung mit rekordverdächtiger Wende
Die Zahlen sind rekordverdächtig: Noch nie ließ Bochum in der ProA weniger Punkte zu als die 55 in diesem Spiel - die bisherige defensive Bestleistung war ein 77.65 im ersten Pro-A-Heimspiel überhaupt, vor mehr als drei Jahren gegen Tübingen. Beeindruckend ist vor allem die Veränderung zur vergangenen Saison: Mit 89,1 Punkten pro Spiel gegen sich hatte Bochum da noch die schlechteste Verteidigung der Liga, in diesem Jahr liegt der Wert bei 65,5.
So konnte Bochum sich auch ein Heimspiel mit überschaubarer Offensiv-Ausbeute leisten, ab dem zweiten Viertel betrug die Führung fast immer mindestens zehn Punkte. Der stolze Headcoach Banobre sagte: „Wir brauchten einen fokussierten Auftritt - und immer, wenn Nürnberg aufgekommen ist, war das Team da.“
Niklas Geske meldet sich vor dem Duell mit Ex-Klub Phoenix Hagen zurück
Positiv war auch das Comeback von Niklas Geske und Kilian Dietz. Beide hatten sich in der Vorbereitung verletzt und gaben gegen Nürnberg ihr Saisondebüt. Beide machten nach ihrer Einwechslung im ersten Viertel schnell die ersten Punkte und sorgten dann im vierten Abschnitt mit für die Entscheidung: Erst setzte Dietz einen krachenden Dunking, dann traf Kapitän Geske per Dreier zum 64:51 knapp vier Minuten vor Schluss und drehte jubelnd ab - die Vorentscheidung. Der ehemalige Hagener steuerte zehn Punkte und sechs Assists zum Heimsieg bei.
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Den Ton dazu setzten die Bochumer in den ersten Minuten: Erst nach vier Minuten machten die Nürnberger die ersten Punkte - Tom Alte unter anderem ging mit zwei sehenswerten Blocks dazwischen, die Gäste leisteten sich aber auch einige grobe Fehler. Nürnberg traf über das gesamte Spiel nicht einmal ein Drittel seiner Würfe aus dem Feld (20/61) und leistete sich dazu 21 Turnover. Bochum dominierte auch die Rebounds: Die Neuzugänge Keith Braxton und Peter Kalthoff (je 8) sowie Tom Alte (12) räumten hier auf. Alte wurde zum Spieler des Spiels ernannt, er war voll da, obwohl er unter der Woche erkältet kaum trainieren konnte. Kalthoff war dazu mit 17 Punkten auch Top-Scorer.
Wieder über 1000 Fans - nach Hagen kommt Münster
Und noch eine Zahl, die den Bochumern gefiel: Im zweiten Heimspiel holten die Sparkassen Stars nicht nur den zweiten Heimsieg, sondern knackten auch zum zweiten Mal die Marke von 1000 Fans - 1060 betrug die offizielle Zuschauerzahl. In zwei Wochen beim NRW-Duell gegen die Uni Baskets Münster werden es sicher noch einige mehr.
Aber erst einmal geht‘s nach Hagen, zur wohl bislang härtesten Prüfung. Felix Banobres Drei-Punkte-Plan in Richtung des Westfalen-Derbys: „Erstens feiern. Zweitens ausruhen. Und drittens werden wir uns wieder vorbereiten. Ein paar Dinge können wir noch verbessern.“
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- Viertel: 17:17, 19:9, 21:14, 11:15
- Bochum: Kalthoff (17 Punkte), Geske (10, 6 Assists), Braxton (10), Alte (9, 12 Rebounds), Kamp (6), Grof (6), Dietz (4), Loch (3), Strange (3), Zajic (n.e.), Emen (n.e.).
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