Wolfsburg. Mit Timo Horn im Tor bleibt der VfL Bochum ungeschlagen. Der Torwart glaubt fest an den Klassenerhalt und wünscht sich bei Standards mehr Schutz für die Torhüter.
Der VfL Bochum bleibt mit Timo Horn im Tor ungeschlagen. Dem 2:0 gegen Borussia Dortmund folgte ein 1:1 (0.:0) in Wolfsburg. Horn hielt mehrmals stark, sah beim Gegentor aber nicht glücklich aus. Er wünscht sich wieder mehr Schutz im Fünfmeterraum für die Torhüter. Begeistert aber war er erneut vom Support durch die Fans.
Dass es ein besonderes Spiel für den VfL Bochum und seine Anhänger in Wolfsburg werden würde, deutete sich an diesem Samstag schon ganz früh an. Um 7.40 Uhr sorgten die VfL-Fans bereits für Stau vor dem Vonovia Ruhrstadion. Die VfL-Profis hatten unter dem Motto „Don‘t stop believin“ eine besondere Aktion gestartet. Die Fans, die sich auf den Weg nach Wolfsburg machten bekamen Fiege und Snacks und die ersten 120 auch den Schal zum Motto.
Fans des VfL Bochum zeigen laut Horn „unglaublichen Support“
Später im Wolfsburger Stadion war die Choero, die Wolfsburger Fans zeigten, durchaus eindrucksvoll. Dennoch hatten VfL-Torwart Timo Horn zeitweise den Eindruck, ein Heimspiel zu bestreiten. „Es war heute wieder ein unglaublicher Support durch die Fans“, sagte er. „Auch sie glauben an den Klassenerhalt, stehen hinter uns. Sie haben das die gesamte Saison über getan, auch nach diesen ersten neun Spielen, in denen es schlecht für uns lief. So wie sie uns unterstützen, gibt es das in Deutschland nur noch ganz selten. Auch heute war es eine herausragende Unterstützung. es hat sich heute manchmal so angefühlt wie bei einem Heimspiel.“
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Natürlich wären ihm auch deshalb drei Punkte lieber gewesen, als das 1:1. Vor allem, weil die Bochumer nach 50 Minuten durch einen Kopfball von Erhan Masovic mit 1:0 in Führung gingen.
„Dennoch muss man sagen, dass Wolfsburg hinten raus noch einmal Druck aufgebaut hat“, sagte er. „Das war auch klar. Nach unserer Führung haben wir es verpasst, das zweite Tor zu machen. Wenn wir das zweite Tor machen, hätten wir ziemlich sicher die drei Punkte mitgenommen. Unterm Strich haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, haben aber erneut den ersten Auswärtssieg verpasst. Wir können stolz auf die Leistung sein, wir haben auf die Leistung aus dem Dortmund-Spiel aufgebaut.“
VfL Bochum: Horn wünscht sich mehr Schutz im Fünfmeterraum
Zum 1:1-Ausgleich durch Mattias Svanberg führte nach 81 Minuten eine Aktion, die Horn schließlich nur hinnehmen konnte. „Heutzutage ist es leider so, dass bei solchen Situationen wie Ecken die Torhüter leider sehr wenig im Fünfmeterraum geschützt werden“, sagte er. „Das haben die Wolfsburger dann auch sehr schlau gemacht. Ein Wolfsburger lehnt sich stark in mich hinein. Der Schiedsrichter hatte es kurz vorher noch angesprochen, hat es dann nicht abgepfiffen.“
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Es sei dann leider so, dass, wenn man sich Platz verschaffe, und einen Gegenspieler treffe, es dann eher Elfmeter als Freistoß für den Torwart gebe. „Da ist es immer schwer, wenn der Ball dann auf den Punkt kommt“, sagte Horn. „Den ersten Kopfball halte ich noch, der Nachschuss ist dann drin. Ich hätte es natürlich gerne so wie früher.“
VfL Bochum übernachtet auf dem Relegationsplatz
In Summe hilft der Auswärtspunkt dem VfL natürlich weiter. Zumindest über Nacht steht das Team auf dem Relegationsplatz 16. „Wir waren tot geglaubt, waren für viele bereits abgestiegen“, sagte Horn vor einer Woche, die die zweite Verhandlung über das Union-Spiel und schließlich das Heimspiel gegen Hoffenheim bringen wird.
„Sollten wir die zwei Punkte aus dem Union-Spiel in dieser Woche bekommen, könnten wir am Ende der Woche gegen Hoffenheim ein weiteres Signal an die Liga senden“, sagte Horn. „Ich glaube, das haben wir mit den beiden Spielen gegen Dortmund und Wolfsburg bereits getan. Ich glaube, wir sind da voll konkurrenzfähig. Das wird uns die nächsten Wochen auch tragen.“
Es sei für ihn mit der Rückkehr ins Tor, dem Sieg gegen Dortmund und nun dem Punkt gegen Wolfsburg „eine fast perfekte Woche“ gewesen. „Sechs Punkte wären perfekt gewesen“, sagte er. „Wir arbeiten weiter hart und wissen, dass es immer wieder Rückschläge geben wird. Mit der Mentalität, die wir derzeit auf den Platz bringen, bin ich fest davon überzeugt, dass wir es schaffen können.“