Wattenscheid. Die SG Wattenscheid verliert beim Saisonfinale 1:3 gegen den 1. FC Gievenbeck. Von Schurig und Malcherek gibt es emotionale Worte, von Casalino ein Abschiedstor.
Vor dem 34. Saisonspiel hatte Marvin Schurig noch einmal an das bis dato letzte Oberliga-Finale erinnert: Der 6. Juni 2022 sei der schönste Tag seiner bisherigen Laufbahn gewesen, so der damalige Kapitän in seinem Abschiedsbrief an die Fans der SG Wattenscheid 09 – Schurig verlässt die SGW nach vier Jahren.
Zwei Jahre später verlief das Saisonfinale der SGW deutlich unspektakulärer: Mit einem 1:3 (1:1) gegen den 1. FC Gievenbeck beendete die SGW die Oberliga-Saison mit einem blauen Auge und auf Rang 13 – noch im Winter hatte Wattenscheid abgeschlagen auf dem letzten Platz gestanden, dann aber nach einer Aufholjagd bereits am 32. Spieltag die Klasse gesichert.
Wattenscheid 09: Sieben Spieler in der Startelf, die den Klub verlassen
Trainer Engin Yavuzaslan berief gleich sieben Spieler bei ihrem jeweils letzten Einsatz für die SGW in die Startelf: Niklas Lübcke, Nico Thier, Felix Casalino, Abid Yanik, Frederik Wiebel, Arda Nebi und Nils da Costa spielten von Beginn. Torwart Daniel Dudek und Jeffrey Malcherek wurden dazu zur zweiten Hälfte eingewechselt - nur Marvin Schurig kam nicht zu seinem Abschiedsspiel.
Kapitän Nebi vergab früh die Chance auf sein Abschiedstor nach toller Vorlage von Fabrizio Fili, Justus Kurk machte es auf der anderen Seite frei vor Lübcke besser: 1:0 für Gievenbeck (26.). Casalino glich kurz vor der Pause mit seinem zehnten Saisontor aus, insgesamt war es Treffer Nummer 32 in Casalinos 98. Pflichtspiel. Gievenbecks Paenda entschied das Spiel in Hälfte zwei mit einem Doppelpack - Höhepunkt war aber Casalinos letzte Auswechslung. Der 25-Jährige bekam Sonder-Applaus von Fans sowie Mit- und Gegenspielern und wurde während und nach dem Spiels an der Bank von vielen jungen Fans umringt.
„Es ist blöd, dass wir verloren haben, aber ich glaube, man kann heute niemandem einen Vorwurf machen, dass die Luft etwas raus war“, fand Casalino.
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SG Wattenscheid 09 verabschiedet zehn Spieler
Es war die Fortsetzung dessen, was vor Anstoß passierte: Gleich zehn Spieler sowie Trainer Engin Yavuzaslan als auch Sportchef Hartmut Fahnenstich verabschiedete die SG Wattenscheid 09 vor dem sportlich unbedeutenden Saisonfinale. Von den Vorständen Stefan Beermann und Christian Fischer bekamen die zwölf jeweils einen Bilderrahmen überreicht.
Die rund 700 Fans auf der Tribüne spendeten viel Applaus – nur bei Niklas Lübcke gab es auch einzelne Pfiffe, Buh-Rufe und Pöbeleien. der Torwart steht vor einem Wechsel zur U23 des VfL Bochum. Schon da wurde es für Casalino besonders laut, er bedankte sich mit einer Verneigung vor der Tribüne.
„Es waren Höhen und Tiefen“, blickt Casalino zurück: Neuaufbau nach Insolvenz, Corona, Aufstieg, Abstieg: „Ich hab gefühlt alles mitgemacht. Ich weiß, wie die Fans ticken und was das mit ihnen gemacht hat. Der Applaus galt mir und die Verbeugung war dann für die Fans, weil die uns immer unterstützt haben.“
Emotionale Abschiedsworte von Malcherek und Schurig
Jeffrey Malcherek und Marvin Schurig hatten schon vorher Abschiedsworte an die Fans gerichtet: „Ich habe das Trikot von 09 immer mit Stolz getragen und es war mir eine Ehre den Verein repräsentieren zu dürfen. (...) Ich habe jede Sekunde im Trikot dieses Vereins genossen. Die SGW hat für immer einen Platz in meinem Herzen“, hieß es von Malcherek.
Noch länger war Marvin Schurig da: „Ich hatte unfassbar schöne vier Jahre, die ich niemals vergessen werde, wiederum aber auch nicht immer einfach waren“, so Schurig, der sich bei allen Fans, Ehrenamtlichen und Mitspielern bedankte. „Ich würde mir sehr wünschen, dass sich in Wattenscheid eine neue Kraft entwickelt, die dauerhaft positive Schlagzeilen schreibt“, so Aufstiegskapitän Schurig: „Es war mir eine Ehre, in dieser Zeit die Truppe als Kapitän aufs Feld geführt zu haben.“
Von der damaligen Euphorie ist ähnlich wenig übrig wie vom Personal, sowohl im Kader als auch in der Sportlichen Führung - nur Mike Lewicki und Tim Kaminski stehen von den Aufsteigern im noch sehr unvollständigen Aufgebot für nächste Saison. Viele Personalia sind dagegen offen: Nach dem letzten Spieltag bleibt es spannend in Wattenscheid.
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- SGW: Lübcke (47. Lübcke) – da Costa (77. Malcherek), Kacmaz, Wiebel, Renke – Thier, Fili (57. Firat), Yanik – Yildiz (47. Haar), Casalino (65. Broos), Nebi.
- Tore: 0:1 Kurk (26.), 1:1 Casalino (42.), 1:2 Paenda (53.), 1:3 Paenda (73.)
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