Wattenscheid. Sechs Oberliga-Spiele bestreitet die SGW im März. Der Monat markiert die wichtigste Phase im Abstiegskampf. Fällt schon eine Vorentscheidung?
Die, die noch ein wenig länger im Gästeblock des Dortmunder Waldstadions geblieben waren, hatten das Gespür für richtige Worte. Die Tribüne hinter den Trainerbänken war halb leer, deshalb war klarer zu verstehen, was die Fans der SG Wattenscheid 09 sagten.
Immer wieder war dabei ein vielstimmiges „Weiter, Jungs“ zu hören. Es war die Ermutigung, ja die Aufforderung, nach dem deutlichen und auch leistungsgerechten 1:4 beim ASC 09 bitte nicht die Köpfe hängen zu lassen. Ein Zuschauer rief aufmunternd: „Ey Männer, dat war der Tabellenführer!“
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Das Kapitel war schnell abgehakt, denn der ehemalige Bundesligist steht vor den wohl wichtigsten Wochen der laufenden Oberliga-Saison. Als Letzter der Westfalen-Gruppe fehlen der Mannschaft von Trainer Engin Yavuzaslan drei Punkte bis zu einem Nichtabstiegsplatz, aber Wattenscheid 09 hat auch zwei Spiele weniger. Im März stehen sechs Oberliga-Partien an. Und schon die ersten drei haben es in sich.
Wattenscheid 09 und Brünninghausen: Unterschiedliche Ausgangslagen
Im Lohrheidestadion empfängt die SGW den FC Brünninghausen, den TuS Bövinghausen und Victoria Clarholz. „Im März geht’s um alles“, weiß Trainer Yavuzaslan. Am Sonntag (15 Uhr) geht der Schicksalsmonat in die erste Runde. Der FC Brünninghausen ist mit dem 5:0 gegen den TuS Bövinghausen an Wattenscheid vorbeigezogen - vorerst. Abstiegskampf pur, aber mit höchst unterschiedlichen Ausgangslagen für die beiden Kontrahenten. Wir zeigen das Spiel am Sonntag im Livestream auf waz.de (hier geht es zum Stream).
Nico Thier, einziger Wattenscheider Torschütze am vergangenen Sonntag, fordert dann ein anderes Auftreten: „Der März ist brutal wichtig für uns. Da müssen wir ein Feuerwerk abbrennen“, sagte der 25-Jährige mit Blick auf die drei Heimpartien in Folge. „Da geht es auch darum, dass wir die Wucht der Fans mitnehmen, mal in Führung gehen. Dann geht insgesamt alles einfacher vom Fuß, und wir haben das Momentum auf unserer Seite.“
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Im Heimspiel gegen Brünninghausen können die Wattenscheider viel selbst beeinflussen. Doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird nach der eigenen Partie der Blick auf die Ergebnisse der anderen Plätze wandern. Clarholz, derzeit Vorletzter, spielt beim TuS Ennepetal (8.), die TSG Sprockhövel hat Finnentrop/Bahmenohl (9.) zu Gast. Sprockhövel, das Team mit den Ex-Wattenscheidern Emre Yesilova und Berkant Canbulut, hat in dieser Woche den Trainer gewechselt. Statt Yakup Göksu ist nun Andrius Balaika wieder da, der das Team 2016 zum Regionalliga-Aufstieg geführt hatte.
Sportvorstand Fahnenstich warnt vor zu viel Zuversicht
Zurück nach Wattenscheid: Mit Blick auf den Spielplan hallen die Worte von Trainer Yavuzaslan nach. Der 42-Jährige hatte nach dem Spiel in Aplerbeck über Lautsprecher verkündet: „Wir werden nicht absteigen.“ Anlass zu der Aussage hatte ihm zum einen die Einkaufspolitik des Klubs in der Winterpause gegeben. Zum anderen hatte seine Mannschaft 20 Minuten lang ein wirklich ordentliches Spiel beim Liga-Primus abgeliefert. Sportvorstand Hartmut Fahnenstich warnt aber vor zu viel Zuversicht: „Es sollte niemanden geben, der sagt: ‚Wir haben da kurz mitgehalten, jetzt hauen wir alle weg‘.“
Noch sei die Tabelle etwas verschoben, die SGW hat zwei Spiele weniger absolviert als Brünninghausen, das kann ein Vorteil sein. Fahnenstich entgegnet: „Klar, aber die zwei Spiele müssen wir auch erstmal gewinnen.“
Den Optimismus, den sein Trainer versprüht, möchte der Sportvorstand aber nicht ausbremsen: „Wir waren schon mächtig am Boden. Jetzt stehen wir wieder auf. Da ist eine Entwicklung zu sehen, nicht nur personell.“
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