Dortmund. Das 1:4 in Dortmund tut „immens weh“, aber nicht lang. Größer ist aber die Sorge um Edi Renke. Was die Niederlage bedeutet und wie es weitergeht.

Engin Yavuzaslan saß da und nickte zustimmend, als Torsten Casper darüber sprach, dass noch weitere Teams Probleme mit dem ASC 09 bekommen würden. Die 1:4 (0:2)-Niederlage konnte Wattenscheids Trainer womöglich auch deshalb besser verkraften, weil seine Mannschaft sie gegen den Spitzenreiter der Oberliga Westfalen kassiert hatte.

Vielleicht aber auch, weil phasenweise eine Menge dabei war, was seine Elf gut gemacht hatte. Nach 90 Minuten zählten aber zunächst mal harte Fakten: Vier Gegentore, die erste Niederlage in diesem Jahr, und noch dazu ein herber Ausfall.

Eine MRT-Untersuchung am Montag soll Klarheit bringen bei Verteidiger Eduard Renke, der in der 40. Minute mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen lag und sofortige Hilfe anforderte. So, wie Renke gestützt den Platz verließ, deutete alles auf eine schwerere Verletzung hin. „Ein herber Verlust“, sagt Trainer Yavuzaslan. „Er konnte selbst nicht mehr genau sagen, was passiert ist. Ob er im Rasen hängengeblieben ist oder ob etwas anderes war.“

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Renke hatte noch auf dem Platz gestanden, als der ASC 09 nach 20 Minuten Kampf auf Augenhöhe plötzlich aufdrehte und seine individuelle Klasse ausspielte. Torjäger Maximilian Podehl traf freistehend zum 1:0 (19.) und legte wenig später nach starker Vorarbeit von Florian Rausch nach (28.). „Der ASC hat das clever gemacht“, befand Nico Thier, dessen individuelle Klasse es war, die den Rückstand nach dem Dortmunder Doppelschlag nach der Pause verkürzte.

Zwei Wechsel hatte Yavuzaslan in der Pause vorgenommen: Für Arda Nebi und Da Costa spielten David Loheider und Jamal El Mansoury. Die möglicherweise durch die Wechsel begründete Orientierungslosigkeit der Wattenscheider nutzten Rausch (47.) und Semin Kojic (49.), um die Partie kurz nach Wiederanpfiff zu entscheiden. Thiers Einzelleistung war hübsch anzuschauen, sein Tor (72.) jedoch allenfalls Makulatur.

Der ASC war zu stark, da waren sich alle einig. „Sie mussten aber auch nicht großartig umstellen, weil wir keinen Zugriff aufs Spiel bekommen haben“, analysierte Torschütze Thier. Er war einer der wenigen Wattenscheider, die sich mutig zeigten. Das Gros der Mannschaft versteckte sich nach starken 20 Minuten, während die starken Aplerbecker aufblühten. Thier: „Wir haben auch individuelle Klasse. Aber die hat man nicht so gesehen.“

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Wattenscheids Torschütze Nico Thier.
Wattenscheids Torschütze Nico Thier. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Sei’s drum — mit dieser Niederlage dürfte der Oberliga-Letzte leben können. „Das tut heute weh und auch noch morgen“, sagte Thier. Dann müssen die Schwarz-Weißen den Blick auf den für den Klassenerhalt immens wichtigen März werfen. Fünf Partien hat die SGW dann, darunter auch das Heimspiel gegen den FC Brünninghausen am Sonntag (15 Uhr). Die Dortmunder gewannen überraschend mit 5:0 gegen den TuS Bövinghausen, damit ist Wattenscheid wieder Letzter.

Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, zumindest nicht für den Trainer: „Ich sage es ganz offen: Wir werden nicht absteigen“, versprach Yavuzaslan beim abschließenden Pressegespräch im Dortmunder Waldstadion. „Der ASC ist auf einem ganz anderen Level. Es passt. Und wenn man dann auch noch oben steht, spielt man sich in einen Flow. Uns fehlen in so einem Spiel die Prozente, die wir gebraucht hätten, um etwas zu holen.“

ASC 09 - SG Wattenscheid 09 1:4 (2:0)

  • SG Wattenscheid 09: Lübcke - Kaminski, Wiebel, Haar, Da Costa (46. El Mansoury) - Renke (41. Fili), Thier - Nebi (46. Loheider), Firat (74. Kouoang), Yildiz - Casalino (50. Kacmaz)
  • Schiedsrichter: Patrick Holz (Münster)
  • Tore: 0:1 Podehl (19.), 0:2 Podehl (28.), 0:3 Rausch (47.), 0:4 Kojic (49.), 1:4 Thier (72.)
  • Zuschauer: 411

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