Bochum. Sebastian Späthe spielt seit sieben Jahren für den A-Liga-Spitzenreiter. Er verrät, warum der SV Phönix so besonders ist - auch im Karneval.

Kreisliga-A1-Spitzenreiter Phönix Bochum ist mit zwei Siegen aus zwei Spielen perfekt in das neue Jahr gestartet. Der Vorsprung auf Verfolger VfB Günnigfeld II beträgt vier Punkte. Für Phönix-Kapitän und Urgestein Sebastian Späthe wäre der Aufstieg etwas ganz Besonderes: „Andre Seifert (Phönix‘ Top-Torjäger, 22 Tore) und mir war nach dem Abstieg aus der Bezirksliga nach der vergangenen Saison wichtig, dass wir verlängern. Wir wollten uns mit dem Abstieg nicht verabschieden und so in den Leuten der Köpfe bleiben. Deswegen stand unser Entschluss schnell: Wir wollten den Karren aus dem Dreck ziehen und den Verein zurück in die Bezirksliga bringen. Da gehört er hin“, erzählt Späthe.

Warum es in dieser Saison so gut läuft, hat für den Kapitän viele Gründe. Zunächst trat Hansi Bruch aus gesundheitlichen Gründen zurück im Januar 2023. „Wir drohten auseinanderzubrechen“, so Späthe. „Als unser neuer Trainer Marcus Himmerich kam, hat uns das sehr gut getan. Er hat uns durch seine Erfahrung eine hohe Qualität beim Training gegeben und wir haben gemerkt: Das, was er sagt und tut hat Sinn, da steckt was hinter.“

Trainerwechsel vor einem Jahr entscheidend: „Sonst wären viele Jungs nicht mehr da“

Die Rückrunde der vergangenen Spielzeit habe den Grundstein für diese Saison gelegt: „Wenn der Trainerwechsel nicht so gefruchtet hätte, wären viele Jungs heute nicht mehr da. Für mich war während der Vorbereitung schon klar, dass wir diese Saison eine gute Rolle spielen werden. Das hat man an der Entwicklung im Team und den Neuzugängen gesehen.“

Späthe spielt bereits seine siebte Saison für Phönix. Was den Verein für ihn seit Tag eins ausmacht: „Das Verhältnis zwischen der ersten und zweiten Mannschaft. Es gab Zeiten, da waren die Erste und Zweite nicht so gut aufeinander zu sprechen. Inzwischen verkörpert Phönix aber wieder das, wofür wir immer standen. Das Verhältnis ist wieder überragend, man unterstützt sich.“

Der Kapitän Sebastian Späthe lässt sich feiern nach seinem Tor zum 3:0 gegen den sV Höntrop.
Der Kapitän Sebastian Späthe lässt sich feiern nach seinem Tor zum 3:0 gegen den sV Höntrop. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Späthe: Das sind seine stärksten Mitspieler in seiner Phönix-Karriere

Über die Jahre spielte Phönix‘ Kapitän mit einigen hochklassigen Spielern zusammen. „Einer der Konstantesten ist Andre Seifert. Speziell hervorheben würde ich sonst noch Johannes Debski (inzwischen SF Wanne-Eickel) und Niklas Musial (inzwischen SV Wanne 11). Johannes fehlte an Einstellung und fußballerischem Können nichts. Niklas war einfach ein begnadeter Pöhler, der seinen Weg gegangen ist. Das sind Jungs, die auch wichtige Anspielstationen für mich waren, weil ich mir keine Sorgen machen musste, wenn ich ihnen den Ball gebe“, schwärmt der Phönix-Kapitän.

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Angesprochen auf seine besten Spiele mit Phönix, sagt der 34-Jährige: „Da gab es einige wilde Spiele.“ Seine beste Saison ist für den Routinier die laufende Spielzeit: „Wir haben dieses Jahr überhaupt keine Unruhe im Team. Wie wir als Mannschaft arbeiten, ist Wahnsinn. Genau deswegen stehen wir auch oben: Wir agieren als Einheit.“

Bei Phönix Bochum „haben die Leute immer ein Ohr für jeden Spieler“

Seine persönlich stärkste Saison spielte Späthe seiner Meinung nach mit Hedefspor Hattingen 2014/15, „als wir in die Westfalenliga aufgestiegen sind“. Seitdem hießen seine Stationen TuS Heven, dann ging er für eine Saison zurück zu Hedefspor und 2017/18 folge der Wechsel zu seinem aktuellen Klub. „Wenn ich später mal an Phönix denke, werde ich mich immer an die Leute erinnern, die jahrelang zum Verein stehen. Ob in guten oder schlechten Zeiten, die Leute haben immer ein Ohr für jeden Spieler.“

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Seine prägendste Erinnerung mit dem Team ist nicht lange her: „Alexander Werner hat letztens Karnevals- und Geburtstagsparty in einem gefeiert, und da waren die erste und zweite Mannschaft da. Was wir da als Truppe abgerissen haben, war richtig geil. Da haben wir eine richtige Sause hingelegt. Wir haben gezeigt, dass der Verein wieder zusammengewachsen ist.“