Bochum. In zwei Wochen beginnt für die Sparkassen Stars Bochum die zweite Saison in der 2. Liga ProA. Jetzt gab es den letzten Test gegen Phönix Hagen.
Felix Banobre wird dem Anlass entsprechend angezogen sein, wenn es am 2. Oktober für die VfL Sparkassen Stars Bochum zum Start in die 2. Liga ProA gegen ART Giants Düsseldorf geht. Beim letzten Test vor dem Saisonstart gegen Phönix Hagen trug er ein graues Polo-Shirt, wie es alle Menschen bei diesem Spiel trugen, die für die Bochumer abseits des Spielfeldes aktiv sind. Am 2. Oktober wird Banobre Anzug tragen. Das wird auch für ihn ein Hinweis darauf sein, dass es wieder losgeht, die Saison beginnt. Im Vergleich zum Test gegen Hagen ist ihm dann nicht egal, wie das Spiel ausgeht.
Diesmal ging es ihm darum, Banobre hatte es mehrmals gesagt, das im Training erarbeitete auf den Court zu bringen. Am Ende dieser Trainingseinheit unter nahezu Wettkampfbedingungen vor 200 Zuschauern hieß es 81:72 (41:42) für die Bochumer. Sie gehen mit einem Erfolgserlebnis in die letzten Tage bis zum ersten Spiel. Schaden kann das nicht. So ein Sieg gegen einen Liga-Kontrahenten bringt in einem Test zwar keinen einzigen Punkt in der Saison, er bringt aber zumindest Selbstvertrauen.
Banobre war mit dem Test zufrieden. „Vieles hat gut geklappt, einiges noch nicht so gut. Aber Hagen ist eben auch ein starker Gegner.“ Er konnte dann auch schnell zumindest bei Lars Kamp und Tom Alte Entwarnung geben. Kamp hatte nach der Halbzeit nicht mehr gespielt, Alte war umgeknickt „Lars Kamp war schlecht. Tom Alte konnte ja weiterspielen. Beim müssen wir sehen, was der Knöchel macht.“
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Dass es Banobre dann eben doch nicht ganz egal war, wie das Spiel läuft, hatte sich direkt zu Beginn des zweiten Viertels gezeigt. Als Düsseldorf aus dem 18:18 nach dem ersten Viertel mit vier schnellen Ballgewinnen ein 24:18 machte, griff Banobre ein, nahm eine Auszeit. Er wechselte danach aber nicht, ließ dieselben fünf Akteure auf dem Feld. Sie durften den von ihnen verschuldeten Rückstand selber ausbügeln, schafften das auch mit einem 8:0-Lauf.
Sparkassen Stars Bochum kontern den Hagener Lauf
Wie so oft im Basketball so war auch dieses Spiel ein Spiel der Läufe. Mal trafen die Hagener besser, drehten Rückstände. Dann waren es wieder die Bochumer, die scheinbar Spiel und Gegner im Griff hatten. So lagen die Hagener im dritten Viertel mal mit zehn Punkten vorne, am Ende des Viertels führten die Bochumer mit drei Punkten.
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An der Spielzeit der Akteure ließ sich ablesen, dass es Banobre in der Tat darum ging, möglichst viele Variationen auf dem Feld zu sehen, zu sehen, welcher Spieler mit welchem Spieler besonders gut harmoniert. Oder auch, welche Systeme, im Training einstudiert, auch dann funktionieren, wenn das Spiel durch die Anwesenheit eines Gegners erschwert wird.
Es war in jedem Fall ein Spiel mit zwei Mannschaften, die Tempo gehen können und die Spieler haben, die Dreier werfen können. Bei den Bochumern kann das gefühlt in dieser kommenden Spielzeit jeder Akteur, mit Ausnahme von vielleicht Kilian Dietz und Tom Alte. Die beiden Center versuchten sich gegen Hagen zumindest nicht aus der Fernwurfzone.
Sparkassen Stars Bochum sind breit aufgestellt
Dafür können das neben Niklas Geske und Lars Kamp, die zusammen mit Dietz und Miki Servera noch aus dem Team der Vorsaison übriggeblieben sind, fast alle neuen Akteure. Bernie Andre ebenso wie Geritt Sams und Conley Garrisson und damit alle drei Importspieler, aber eben auch Jonas Grof und Hendrik Drescher.
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Hatten die Bochumer in der vergangenen Saison mit Tony Hicks und Dominik Green zwei Akteure, die als die Go-To-Guys galten, die den Ball bekamen oder sich nahmen, wenn es im Spiel darauf anzukommen schien, scheinen sie jetzt, so war und ist der Plan der Bochumer Verantwortlichen und des Trainerteams, deutlich breiter aufgestellt zu sein.
So können neben Geske und Kamp, die sich den gemeinsamen Spitznamen „Steal-Brothers“ durch flinke Hände und Füße und etliche Ballgewinne in der Defensive erarbeitet haben, auch Sams und Garrison hart und intensiv verteidigen und rasend schnell auf Angriff umschalten. Die beiden US-Amerikaner kennen sich noch länger als sich Kamp und Geske kennen.
Die Stimmung im Team der Sparkassen Stars Bochum stimmt
Das hilft natürlich auch bei der Stimmung im Team. Dass die stimmt, zeigten mehrere Szenen. Eine gab es im zweiten Viertel. Tom Alte war im Angriff umgeknickt, blieb liegen. Seine Mitspieler, die zunächst in die Abwehr zurückgelaufenen waren, eilten, als das Spiel dann unterbrochen war, geschlossen zu ihm, kümmerten sich. Eine weitere gab es in der Mitte des vierten Viertels. Als Tom Alte ein Offensivfoul eines Hageners provozierte, feierte ihn die komplette Mannschaft inklusive aller Betreuer und Trainer.
Am kommenden Wochenende haben die Bochumer Basketballer frei. Wie schon in der Vorsaison sollen sie zumindest für ein paar Tage den Kopf etwas frei bekommen, sich nicht nur um Basketball kümmern. In der Woche darauf soll der Fokus wieder komplett auf dem Start in die Saison gegen die ART Giants Düsseldorf liegen. Felix Banobre wird dann seinen Anzug schon mal wieder aus dem Schrank holen.
Sparkassen Stars Bochum: Sams (8), Geske (7), Kamp, Dietz (2), Grof (7), Andre (8), Servera (7), Lastring, Garrison (25), Drescher (13), Emen, Alte (4)
Viertel: 18:18, 23:24 (Halbzeit 41:42), 23:19, 17:11