Bochum. Beim Spiel des VfL Bochum in Hannover könnte Raman Chibsah für Anthony Losilla beginnen. Trainer Reis denkt über weitere Wechsel nach.
Der Kapitän sitzt am Dienstag nur auf dem heimischen Sofa, wenn der VfL Bochum bei Hannover 96 (18.30 Uhr/Sky) seinen guten Lauf fortsetzen will. „Ich bin natürlich sehr enttäuscht, nicht dabei sein zu können“, sagt Anthony Losilla. „Ich werde das Spiel zuhause verfolgen und über das Fernsehen positive Energie nach Hannover schicken“, erklärte der Stammspieler des VfL, der gegen Paderborn seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte und damit gesperrt ist.
Dass sein Team auch ohne ihn erfolgreich sein kann, davon ist der Mittelfeldmann überzeugt: „Wir haben nicht nur elf gute Spieler“, betont Losilla. Wer für ihn in die zuletzt vier Mal unveränderte Startelf rückt, ließ Trainer Thomas Reis auf der Spieltagskonferenz naturgemäß offen. Er selbst habe sich sehr schnell festgelegt, erklärte er nur.
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Als Losilla-Ersatz: Was für Raman Chibsah oder Thomas Eisfeld spricht
Vermutlich wird Raman Chibsah beginnen. Der Neuzugang, der es bisher auf fünf Einsätze gebracht hat, punktet mit seiner Dynamik, seiner Aggressivität im Zweikampf. Er sei ein „anderer Spielertyp als Toto“, sagt Reis. Chibsah (27) könnte offensiv die Mannschaft unterstützen, während Robert Tesche den defensiveren Part übernehmen dürfte. Wie zuletzt auch an Losillas Seite.
Wiederum ein anderer Spielertyp ist Thoma Eisfeld, der seine Stärken im Vergleich zu Chibsah eher im sauberen Pass-Spiel als in Zweikampfhärte und Dynamik hat. Eisfeld spielte zuletzt als Zehner, er „kann aber auch auf der Doppelsechs spielen“, meinte Reis. Eisfeld kommt bisher auf acht Saisoneinsätze. Ebenso wie Chibsah verlor er seinen Startelf-Platz nach dem 0:2 gegen Fürth.
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Trainer Reis denkt über weitere Wechsel nach: Lampropoulos ist ein Kandidat
Der Trainer brachte zudem Erhan Masovic als Losilla-Ersatz ins Spiel. Mit dem Neuzugang, der als Innenverteidiger oder Sechser auflaufen kann, wäre die Ausrichtung insgesamt defensiver. Vermutlich bleibt er als Alternative auf der Bank. Ebenso wie Lars Holtkamp, der nach sechs Partien ohne Kader-Nominierung für Losilla positionsgetreu ins Aufgebot rückt.
Reis denkt angesichts der folgenden Partien gegen Heidenheim am Freitag und im Pokal in Mainz am Dienstag, 23. Dezember, über weitere Wechsel nach, auch wenn er grundsätzlich allen Stammkräften der letzten Wochen zutraut, die gleiche Intensität auf den Rasen zu bringen wie zuletzt.
Denkbar ist, dass Armel Bella-Kotchap nach vier Spielen am Stück eine Pause erhält. Auch, damit Vasilios Lampropoulos nach nun fünfeinhalb Wochen ohne Einsatz Spielpraxis erhält und nicht, weil Reis unzufrieden ist mit der Leistung Bella-Kotchaps. „Armel hat das in den letzten Partien ordentlich gemacht, auch wenn es ein paar Wackler gab“, erklärte Reis. „Er ist erst 19. Wir haben immer gesagt, dass wir junge Spieler integrieren wollen.“
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Danilo Soares ist nach der nächsten Gelben Karte gesperrt
Mit Blick auf die Belastungssteuerung und die Folgepartien könnte dennoch Lampropoulos zurückkehren in die Startelf. So droht alsbald eine Lücke auf der Linksverteidiger-Position: Danilo Soares steht bei vier Gelben Karten. Für ihn gibt es keinen Back-Up, Moritz Römling ist noch nicht so weit und fällt aktuell mit einer Prellung ohnehin aus. Herbert Bockhorn, ein Rechtsfuß, wäre eine Option – oder, wahrscheinlicher, Innenverteidiger Maxim Leitsch. Dann müssten Lampropoulos/Bella-Kotchap innen gemeinsam verteidigen.
So weit ist es noch nicht, und Reis ist ohnehin überzeugt von „der Breite“ seines Kaders, die Ausfälle kompensieren kann. Auch in Hannover. Einem Gegner „mit einer sehr hohen individuellen Klasse“, sagt Reis. „Wenn Hannover einmal ins Rollen kommt, haben sie die Qualität, jeden Gegner an die Wand zu spielen.“ Bisher kam Hannover nicht ins Rollen, hinkt mit 13 Punkten den Erwartungen weit hinterher.
Das Thema Aufstieg bleibt bei den Spielern öffentlich ein Tabu-Thema
Mit frühem Anlaufen, mit dem Durchziehen des eigenen, zuletzt erfolgreichen und obendrein attraktiven Spiels will Bochum den Vorsprung auf die Niedersachsen von derzeit sieben auf zehn Punkte ausbauen. Helfen soll dabei die Maxime, die zumindest nach außen alle Spieler vertreten: Das Wort Aufstieg bleibt Tabu. „Wir reden nicht darüber. Die Liga ist sehr eng, es gibt viele Kandidaten“, sagt Kapitän Losilla. Allerdings fügt er an: „Wir möchten keinen Druck aufbauen, das wäre nicht intelligent. Aber 20 Punkte nach einem Drittel der Saison sagt auch schon viel aus.“
Danny Blum, der Offensivspieler, geht sogar noch mehr in die Defensive beim Thema Aufstieg: „Wir wissen, wo wir herkommen. Da müssen alle die Kirche im Dorf lassen“, sagt er. „Wir sind demütig. Wir denken von Spiel zu Spiel. Wir wollen einfach weiter guten Fußball spielen und die Punkte sammeln. Alles andere kommt dann von selbst.“
So könnten sie spielen:
VfL Bochum: Riemann - Gamboa, Lampropoulos (Bella-Kotchap), Leitsch, Soares - Tesche, Chibsah - Blum, Zulj, Holtmann - Zoller
Reserve: Drewes - Masovic, Bella-Kotchap (Lampropoulos), Bockhorn, Holtkamp, Eisfeld, Pantovic, Ganvoula, Novothny
Hannover 96 (Quelle: kicker.de): Ratajczak (Esser) - Muroya, M. Franke, Hübers, Hult - Bijol, Haraguchi - Twumasi, Ducksch, Ochs - Weydandt
Reserve: Sündermann, Basdas, Falette, Muslija, Ki. Schindler, Tarnat, Gudra, Stehle, Va. Sulejmani
Kapitän Dominik Kaiser ist ebenso wie Bochums Kapitän gesperrt. Der Einsatz von Michael Esser, dem Ex-Bochumer Torwart, ist wegen Leistenproblemen noch offen.
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