Bochum. Aus dem Vollen schöpfen kann Trainer Reis beim Spiel gegen Paderborn. Vom neuen Verteilerschlüssel fürs TV-Geld profitiert der VfL Bochum nicht.
Alle Mann an Bord: Trainer Thomas Reis kann beim Heimspiel des VfL Bochum am Freitag (18.30 Uhr/Vonovia-Ruhrstadion) gegen den SC Paderborn erneut auf den Kader der letzten drei Partien zählen. Ob er an der Startformation etwas ändert, lässt er mit Blick auf nun vier Partien in zwölf Tagen zwar offen. Sehr wahrscheinlich ist es aber nicht – weder im Kader noch in der Startelf, die gegen Hamburg, Düsseldorf und eine Stunde lang auch in Kiel überzeugt hat.
Derweil laufen im Hintergrund die Planungen auch für die kommende Saison längst weiter, gerade finanziell betrachtet. Der am Montag vom DFL-Präsidium beschlossene neue Schlüssel zur Verteilung der TV-Gelder für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 spielt dabei eine wesentliche Rolle. „Wichtig ist, dass Stabilität herrscht in Corona-Zeiten“, sagt Bochums Sprecher der Geschäftsführung, Ilja Kaenzig, der die Neuregelung wie berichtet eher als Evolution denn als Revolution sieht. Für eine grundlegende Änderung mit einem höheren Maß an Gleichverteilung benötige es auch mehr Vorbereitungszeit. Hierfür müsse die grundlegende Arbeit bereits jetzt beginnen, nicht erst ein paar Monate vor dem nächsten Abschluss in vier Jahren.
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TV-Geld: Sportlicher Erfolg ist weiterhin wesentlich bei der Verteilung
Unterm Strich würde der VfL vom neuen Verteilerschlüssel im Vergleich zum bisherigen nicht profitieren, sagt Kaenzig. Die Verluste würden sich aber in überschaubaren Grenzen halten, erklärt der Geschäftsführer nach ersten hausinternen Hochrechnungen. Allerdings gibt es noch viele offene Fragen, die erst nach einer Saison beantwortet werden können: Aktuell sportlicher Erfolg, die Einsatzzeiten selbst ausgebildeter U23-Spieler im eigenen Verein und – nach neuem Schlüssel – auch bei anderen deutschen Klubs etwa spielen (auch) bei der neuen Verteilregelung des TV-Geldes eine wesentliche Rolle.
Düsseldorf kassiert in dieser Saison rund zehn Millionen Euro mehr als der VfL Bochum
Für die laufende Saison kann der VfL laut dem Sportmagazin „kicker“ mit 14,42 Millionen Euro TV-Geld planen. Teils deutlich mehr erhalten in der 2. Liga Düsseldorf (24,14 Millionen), Hannover (23,6), der HSV (22,59), Darmstadt (17,87), Nürnberg (17,3), Heidenheim (15,62) und Paderborn (15,06). Alle anderen erhalten weniger TV-Geld, „Schlusslicht“ ist Braunschweig (9,42). In der nächsten Spielzeit wird der VfL (als Zweitligist) deutlich weniger kassieren – vor allem, weil nach dem neuen, im Sommer abgeschlossenen TV-Vertrag pro Saison im Schnitt 60 Millionen Euro weniger verteilt werden an die 36 Erst- und Zweitliga-Klubs.
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