Bochum. Der VfL Bochum hätte mit einem Sieg in Kiel Tabellenführer werden können. Das klappte nicht. Nach dem zehnten Spieltag ist das Team Dritter.
Trainer und Verantwortliche von Fußballvereinen sagen gerne einmal, dass in einer Liga mit 18 Teams eine Tabelle erst ab dem zehnten Spieltag aussagekräftig sei. Der ist in der 2. Bundesliga nun erreicht. Der VfL Bochum liegt aktuell auf Platz drei. Eine noch bessere Positionierung, den Sprung auf Platz eins, verpasste das Team von Trainer Thomas Reis am Freitag beim Spiel gegen Holstein Kiel. Reis ärgerte sich auch am Sonntag noch über den Minutenschlaf seiner Mannschaft.
Das Wochenende war für die Profis des VfL Bochum noch mal trainingsfrei. Sie waren nach dem 1:3 (1:1) gegen Kiel erst in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 2.30 Uhr in Bochum eingetroffen. Das Auslaufen hatten sie noch in Kiel gemacht. „Ab Montag trainieren wir jeden Tag“, sagte Reis. „Jetzt wird es mit den Spielen und der Belastung intensiver.“ Nun geht es bis Weihnachten mit englischen Wochen und im Rhythmus Freitag, Dienstag, Freitag, Mittwoch weiter. Die Gegner heißen SC Paderborn (Heimspiel), Hannover 96 (Auswärtsspiel), FC Heidenheim (H) in der Liga und FSV Mainz 05 (A) in der zweiten Runde des DFB-Pokals.
Gegnerbeobachtung am Sonntag
Den Sonntag konnte Reis zur Gegnerbeobachtung nutzen. Paderborn hatte ein Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg, verlor mit 0:2. Sein Ärger über die Niederlage in Kiel war da noch nicht weg. „Wir haben eine Stunde lang ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, waren überlegen. Wir haben Kiel 63 Minuten beherrscht.“ Innerhalb einer Minute aber gaben die Bochumer das Spiel dann komplett aus der Hand. So gefährlich ist Minutenschlaf in der 2. Bundesliga.
Am meisten ärgerte sich Reis darüber, dass seine Mannschaft nach den Toren zum 1:2 und 1:3 keine Reaktion mehr zeigte. „Nach den beiden schnellen Gegentoren haben wir uns quasi ergeben. Das ärgert mich. Rückschläge wird es immer wieder mal geben. Aber wir dürfen dann nicht komplett aufhören, wir hätten ja durchaus noch die Chance gehabt, zurück ins Spiel zu kommen. So sicher standen die Kieler nicht. Wir waren auch mit diesem Gegner auf Augenhöhe, allerdings mit einem schlechten Ergebnis.“
Flanken sind „nicht bundesligatauglich“
Die Bochumer hatten Chancen auf weitere Tore, hätten selber früh im zweiten Abschnitt mit 2:1 in Führung gehen können. Gerrit Holtmann ließ die vielleicht beste Chance nach Hereingabe von Danny Blum aus. Das Team von Thomas Reis erspielte sich gute und sehr gute Chancen, obwohl Spielgestalter Robert Zulj mit einer Manndeckung klar kommen musste. „Wenn er zugedeckt wird“, sagte Reis, „haben andere Spieler mehr Platz. Den müssen sie dann nutzen. Wir werden weiter positiv bleiben und werden weiter arbeiten. Zu tun gibt es genug. Training ist das Wichtigste. Die Überzahlsituationen können wir weiterhin besser ausspielen, unsere Flanken waren auch nicht bundesligatauglich.“
Nach dem zehnten Spieltag sind die Bochumer mit 17 Punkten Dritter, haben nur Spitzenreiter Kiel (19 Punkte) und Greuther Fürth (18) vor sich. Bis Platz elf, auf dem Fortuna Düsseldorf steht, sind es allerdings auch nur drei Punkte. Die 2. Bundesliga präsentiert sich in diesem Dezember genauso, wie sie immer wieder beschrieben wird: extrem ausgeglichen.
Bessere Ausgangslage als in der Vorsaison
Die Zielsetzung von Thomas Reis bleibt dennoch vorerst die gleiche: „Wir wollen auf jeden Fall die Abstiegsregionen in dieser Saison nicht kennenlernen. Wir sind jetzt in einer besseren Ausgangslage als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.“ Da hatten die Bochumer neun Punkte auf dem Konto und lagen auf dem Relegationsplatz. Das Spiel bei Holstein Kiel stand da als nächstes an. Die Bochumer verloren es dann mit 1:2, zeigten kein gutes Spiel. Immerhin musste sich Reis da nicht über einen „Minutenschlaf ärgern. Sein Team fand seinerzeit zu keiner Phase ins Spiel.
Auf den Plätzen eins bis drei lagen am zehnten Spieltag der Vorsaison in dieser Reihenfolge: Hamburg, Stuttgart und Bielefeld. Stuttgart und Bielefeld stiegen auf.
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