Grafenwald. Sie hatten sich auf den Kampf um den Klassenerhalt eingestellt, sind jetzt aber Tabellenzweiter: Der VfL Grafenwald spielte eine starke Halbserie
Hinter ihnen liegt die vielleicht erfolgreichste Halbserie der Vereinsgeschichte. Und dennoch sorgten die letzten Auftritte für Ernüchterung: Die Fußballerinnen des VfL Grafenwald kamen zum Ende der Bezirksliga-Hinrunde ein wenig aus dem Tritt, gehen aber trotzdem als Überraschungs-Tabellenzweiter ins neue Jahr.
- Halbjahreszeugnis, Teil 1: Fortuna Bottrop
- Halbjahreszeugnis, Teil 2: VfB Kirchhellen
- Halbjahreszeugnis, Teil 3: VfB Bottrop
- Halbjahreszeugnis, Teil 4: Rhenania Bottrop
- Halbjahreszeugnis, Teil 5: FC Bottrop
- Halbjahreszeugnis, Teil 6: VfL Grafenwald Frauen
- Halbjahreszeugnis, Teil 7: Fortuna Bottrop Frauen
- Halbjahreszeugnis, Teil 8: Rhenania Bottrop Frauen (folgt)
Die Aufstiegsfrage in der Bezirksliga scheint schon nach der Hinrunde geklärt. Die DJK SpVgg. Herten war nicht zu bremsen, holte in ihren 14 Saisonspielen zwölf Siege und zwei Unentschieden. Hinter den Hertenerinnen ist aber ein heißer Kampf um den zweiten Tabellenplatz entbrannt. Mittendrin und momentan noch mit den besten Karten: der VfL Grafenwald. Der Tabellenzweite könnte rundum zufrieden sein, doch in den letzten Spielen trübte sich ein wenig der hervorragende Eindruck, den die Wöllerinnen bis dahin hinterlassen hatten.
Drei Niederlagen zum Abschluss einer tollen Halbserie
Gegen Titania Erkenschwick (2:3) und den TuS Gahlen (1:3) gab es Niederlagen, die zu vermeiden gewesen wären. Und deshalb müssen die Grafenwälderinnen in der Rückrunde auch mit dem punktgleichen FC Marbeck (25) sowie mit dem TuS Gahlen (24) und Fortuna Seppenrade (23) um den Silberrang streiten. Hinzu kam noch das enttäuschende Aus im Kreispokal-Halbfinale Anfang Dezember, als die Wöllerinnen mit 1:4 gegen ihren Ligakonkurrenten SV Wanne verloren. Das Ligaduell Anfang Oktober hatte der VfL noch klar mit 5:1 für sich entschieden.
Das Trainerteam mit Steffen Drews, Simon Witt und Hermann Hasebrink will die Halbserie aber keineswegs an den letzten Spielen messen. Drews erklärt: „Wir sind absolut überrascht, dass wir da oben stehen, aber darauf können wir auch schon ein Stück stolz sein. Auch wenn am Ende ein wenig Sand im Getriebe war: mit dem bisherigen Verlauf können wir absolut zufrieden sein.“
Auf die Fockenbergs ist vor dem Tor Verlass
Nur zwei Mannschaften in der Bezirksliga 5 haben in der Hinrunde mehr Tore erzielt als der VfL Grafenwald. Die Wöllerinnen trafen in 15 Spielen insgesamt 33 Mal ins Schwarze. Treffsicherste Spielerin im grün-weißen Trikot ist bislang Alina Fockenberg, die 13 Tore erzielt hat und damit auf Platz drei der Torjägerliste steht. Auch den vierten Platz nimmt eine Grafenwälderin ein: Sophie Fockenberg kommt aktuell auf elf Tore.
Die Trainer möchten die anstehende Vorbereitung dazu nutzen, möglichst allen Spielerinnen Einsatzzeit zu ermöglichen: „Wir müssen in den kommenden Wochen wieder zu unserer Sicherheit zurückfinden. Das geht am Besten über die Spielpraxis“, sagt Drews, der in den Trainingseinheiten das Augenmerk vor allem auf die Verbesserung der Passsicherheit legt: „Wir wollen in der Rückrunde wieder weniger hinter dem Ball herlaufen, das war in einigen Spielen schon ein Problem.“
Anspruchsvolle Vorbereitung mit vielen Testspielen
Die Coaches haben ein strammes Vorbereitungsprogramm aufgestellt, das neben intensiven Trainingseinheiten auch noch sieben Testspiele und einen kleinen Höhepunkt beinhaltet. Am kommenden Sonntag streifen die Grafenwälderinnen erstmals ihre grün-weißen Jerseys über. Im ersten Spiel des Jahres fährt das Team zum niederrheinischen Bezirksligisten SuS 09 Dinslaken (13 Uhr).
Eine Woche später geht es zu den Sportfreundinnen Königshardt (15 Uhr). Erstmals vor heimischem Publikum tritt der VfL am 13. Februar an. Gegner ist dann um 11 Uhr das Kreisliga-Team des SV Lembeck. Ein klassentieferer Gegner ist auch am 13. Februar zu Gast, wenn der BSV Viktoria Wesel ins Waldstadion kommt (17 Uhr). Es folgt ein Heimspiel gegen Arminia Klosterhardt (20. Februar, 17 Uhr) und ein Spiel bei der Reserve von Rhenania Bottrop (27. Februar, 13 Uhr).
Und zum Abschluss kommen die Königsblauen
Schluss- und Höhepunkt der Testspielserie ist das Duell mit der noch traditionsarmen Frauenmannschaft von Schalke 04, die am 6. März ans Sensenfeld kommt (11 Uhr). Die Gelsenkirchenerinnen werden in der kommenden Saison wahrscheinlich zu den Ligakonkurrentinnen des VfL gehören. Sie führen die Kreisliga gemeinsam und punktgleich mit ihrer Reserve an. Die beiden königsblauen Teams gewannen neun ihrer zehn Saisonspiele und trennten sich im vereinsinternen Duell mit einem torlosen Unentschieden.
„Wir spielen zwar eine Klasse höher, aber Schalke ist ambitioniert. Und allein schon wegen des Namens ist das ein besonderes Spiel“, so Drews. Das sportliche Ziel für die Rückrunde, die am 13. März mit einem Heimspiel gegen Teutonia Schalke beginnt, wollen die drei Trainer nicht an einem Tabellenstand festmachen. Drews: „Wir wollen uns weiter verbessern und werden uns an den Ergebnissen der Hinrunde messen. Wir haben jetzt gegen jede Mannschaft gespielt und wissen, was uns erwartet.“
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