Essen. Lage nach dem Corona-Ausbruch hat sich bei Tusem nicht sonderlich verbessert. Gleichwohl hat Zweitligist gegen Bietigheim noch eine Rechnung offen.
Während fast die gesamte 2. Handball-Bundesliga an diesem Wochenende frei hat, müssen sie bei Tusem Essen schuften. Am Freitag (Anwurf 19.30 Uhr, „Am Hallo“) steht das Nachholspiel gegen die SG BBM Bietigheim an, die coronabedingt vor genau zwei Wochen kurzfristig abgesagt hatte. Nun darf das Team von der Margarethenhöhe aber zur Revanche für die 25:34-Pleite im Hinspiel auffordern und kann an das Spitzentrio weiter heranrücken.
Ja, der Tusem hat einiges nachzuholen. Nicht nur die Partie an sich, sondern auch die Begleichung der offenen Rechnung aus dem Hinspiel. Punkte müssen her im Kampf um den Aufstieg, damit die Hoffnung nicht gänzlich schwindet. Zwar rückt das Ziel von Spieltag zu Spieltag immer weiter in die Ferne, weil die Topteams stabil sind und kaum Federn lassen, doch aufgeben wollen die Essener nicht.
Tusem Essen fehlen nach wie vor viele Spieler
Nachzuholen hatten sie auch einiges an Regeneration. Die letzten Wochen waren mehr als belastend für Körper und Geist, denn der Tusem musste bei der Niederlage in Ludwigshafen und zuvor gegen den EHV Aue auf zahlreiche Spieler verzichten.
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Es waren zwar ein paar Tage Zeit, in der sich die Corona-Lage hätte beruhigen können, doch verbessert hat sich die personelle Lage nicht. Einige Spieler sind weiterhin in Quarantäne und stehen somit nicht zur Verfügung, darunter Justin Müller, Jonas Ellwanger und nun auch Lucas Firnhaber, der ebenfalls positiv getestet wurde – keine guten Voraussetzungen für einen Heimerfolg.
Die Erinnerung an das Hinspiel dürfte für die verbliebenen Spieler aber Motivation genug sein. Es war der erste dicke Fleck auf der bis dato weißen Weste des Tusem, der mit vier Siegen aus vier Spielen makellos in die Saison gestartet war. Dann kam eben die Partie in Bietigheim. „Wir haben etwas gutzumachen. Da haben wir uns nicht gut verkauft“, erinnert sich Naji an die damals schwache Leistung.
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Niederlage in Bietigheim war erster Fleck auf der Essener Weste
Seitdem hat seine Mannschaft weitere Flecken gesammelt und an Glanz verloren. Mittlerweile hinkt sie den Erwartungen hinterher und ist von sehr viel Schützenhilfe der anderen Teams abhängig, wenn der Aufstieg am Saisonende tatsächlich noch gelingen soll.
So weit will und kann vermutlich im Moment keiner denken, stattdessen gilt es nun erst einmal wieder in die Spur zu finden. Die jüngste 25:29-Niederlage in Ludwigshafen war allerdings aufgrund der sehr dünnen Personaldecke nicht die größte Überraschung. Das solle sich jetzt wieder ändern, meint Naji. Allerdings ist der kommende Gegner nur schwer berechenbar: „Bietigheim spielt eine sehr aktive und variable Abwehr. Hier brauchen wir sehr viel Geduld und Bewegung abseits des Balles. Der Angriff besticht ebenso durch Variabilität. Die Bietigheimer können in den Spielen immer wieder unterschiedliche Akteure in Szene setzen, was sie schwer ausrechenbar macht.“
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Auch die Gäste präsentieren sich bislang wenig konstant
Auch der Tabellenstand verrät kaum etwas über die Tagesformen der Baden-Württemberger. Rang elf spiegelt im Prinzip die ständigen Aufs und Abs wider, aber das Team von Trainer Iker Romero ist zu allem in der Lage. Das mussten die Essener im Hinspiel erfahren, aber ebenso Eintracht Hagen (33:26-Sieg) oder zuletzt Empor Rostock (26:24). Auf der anderen Seite kassierte Bietigheim auch bittere Pleiten gegen Dormagen (27:29) oder Emsdetten (24:27).
Allerdings sind momentan nicht nur die Gäste, sondern auch der Tusem mit seinem angeschlagenen Kader schwer berechenbar.
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