Essener stehen gegen Tilburg und in Hamm vor einem Wochenende der Gegensätze. Trainer Petrozza richtet den Blick bereits in die Zukunft.

Es war einmal mehr ein Hin und Her bei den Wohnbau Moskitos in dieser Woche. Mehrere Corona-Verdachtsfälle hatten die Essener zur Absage der Dienstagpartie bei den Hannover Scorpions gezwungen. Einen Tag später Entwarnung: Die Infektionen haben sich durch PCR-Tests nicht bestätigt. Das für Freitag geplante Revierderby gegen den Herner EV musste dennoch verlegt werden, da aufseiten der Herner zahlreiche Infektionen aufgetreten waren. Improvisation war wieder einmal gefragt: Die Moskitos verlegten das Heimspiel gegen die Tilburg Trappers auf diesen Freitag vor (20 Uhr, Westbahnhof).

Für Trainer Frank Petrozza eine wichtige Partie, um vor der kurzen Reise zu den Hammer Eisbären am Sonntag (18.30 Uhr, beta Finanz Eissportarena) im Rhythmus zu bleiben. „Ich wollte unbedingt noch einmal spielen, bevor wir nach Hamm fahren“, sagt der Deutsch-Kanadier, denn „sonst verlieren wir den Rhythmus“. Die „Mücken“ stehen vor einem Wochenende der Gegensätze: Mit den Trappers wartet der Tabellenzweite der Oberliga Nord, mit den Eisbären das Schlusslicht auf die Moskitos. „Jedes Spiel ist ein Endspiel“, meint Petrozza.

Es scheint sich ein Dreikampf um die Ränge neun und zehn zu entwickeln. Die Moskitos haben im Durchschnitt bislang genau einen Punkt pro Partie gesammelt und stehen auf dem zehnten Platz knapp vor dem Herforder EV (0,98) und hinter den Rostock Piranhas (1,07). „Wenn man in die Pre-Playoffs möchte, ist jede Partie wichtig“, stellt der Coach klar. „Wir spielen am Freitag gegen eine Top-Mannschaft, die uns alles abverlangen wird. Aber wir gehen das Spiel nicht an und sagen, dass wir nicht gewinnen wollen.“

Tilburg wird eine Mammutaufgabe

Gegen Tilburg dürfte das aber wahrlich zu einer Mammutaufgabe werden. Die ersten beiden Aufeinandertreffen in dieser Saison verloren die Moskitos mit 1:6, das dritte sogar mit 0:6. „Sie stehen nicht umsonst in den Top Drei und sind vor allem läuferisch und in den Zweikämpfen sehr stark“, weiß der Coach. In den ersten beiden Duellen hatten die Essener das Spiel lange offengehalten, ehe sie durch individuelle Fehler und einen leeren Akku den Faden verloren. „Wir müssen ein 60-Minuten-Spiel machen. Hoffentlich haben wir jetzt mit sieben Verteidigern mehr Kraft“, so Petrozza.

Lukas Mannes kehrt nach überstandener Krankheit zurück

Mit Lukas Mannes kehrt der nächste Verteidiger nach überstandener Krankheit zurück. Aus der U20 der Düsseldorfer EG werden die Moskitos am Freitag Unterstützung von Goalie Pascál Seidel erhalten. Neben den Langzeitverletzten ist allein der Einsatz von Top-Scorer Enrico Saccomani fraglich. Die genaue Diagnose steht noch immer aus, Petrozza hofft aber, dass „Sacco“ am Freitag schon wieder dabei sein kann. Der Vertreter von Kapitän Stephan Kreuzmann würde dem Offensiv-Spiel der Essener wieder neues Leben einhauchen, das sie bei der 1:4-Niederlage gegen Leipzig schmerzlich vermisst hatten.

Dafür versucht der Trainer, „drei ausgeglichene Reihen aufzustellen“. Fest steht bereits, dass der Kanadier Aaron McLeod und der Holländer Mitch Bruijsten in einer Reihe stürmen werden, denn „wir schießen einfach zu wenig Tore“, erklärt Petrozza.

Kyle Brothers stabilisiert die Hammer Eisbären

Für dieses Problem haben die Hammer Eisbären mit der Verpflichtung von Stürmer Kyle Brothers Anfang des Jahres die passende Lösung gefunden. Nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte, in der sie nur sieben Punkte gesammelt hatten, haben sich die Eisbären in den letzten Wochen etwas stabilisiert und eine leicht ansteigende Formkurve gezeigt. Brothers hatte mit 29 Scorerpunkten in 17 Spielen einen entscheidenden Anteil daran.

„Wir müssen ihre Top-Reihe kontrollieren“, fordert Petrozza, für den der Fokus im Saisonendspurt nicht nur auf dem Erreichen der Pre-Playoffs liegt. „Ich muss schwere Entscheidungen treffen“, sagt der Coach mit Blick auf das Personal für die nächste Saison. „In den nächsten zwei bis drei Wochen will ich sehen, wer den Weg in der Zukunft mitgehen möchte.“

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