Essen. Trotz großer Personalsorgen erkämpfen sich die Essener einen 27:24 gegen Abstiegskandidat Aue. Allerdings müssen Gastgeber lange zittern.
Sogar zum Feiern hatten die Handballer des Tusem Essen nach harten 60 Minuten noch Kraft. Der stark dezimierte Kader des Zweitligisten konnte sich am Ende eines sehr mühseligen Heimspiels gegen den EHV Aue mit 27:24 (12:11) durchsetzen und damit den dritten Sieg in Serie einfahren.
Während der Tusem in Lukas Diedrich, Jonas Ellwanger, Malte Seidel, Markus Dangers, Lukas Becher, Viktor Glatthard, Dimitri Ignatow (alle Corona) und Nils Homscheid (verletzt) auf gleich acht Akteure verzichten musste, konnten die Gäste auf einen etwas besser gefüllten Kader zurückgreifen. Allerdings mussten auch sie Ausfälle hinnehmen, unter anderem Leistungsträger Adrian Kammlodt und Trainer Stephan Swat. Co-Trainer Kirsten Weber übernahm die Aufgabe.
Auch interessant
Aue besuchte am Spieltag den Grugapark und atmete unter anderem am Gradierwerk einmal tief durch, was den Erzgebirgischen offensichtlich auch tatsächlich etwas frische Luft gab. Denn die ersten Minuten gehörten ihnen, der Tusem fand erst gar nicht in die Begegnung. Schnell lag der EHV mit 5:1 vorn, auch weil Goncalo Ribeiro und Sebastian Paraschiv viel zu viel Platz bekamen. Auf der anderen Seite vergaben die Essener ihre Chancen zu leichtfertig.
Ab der 10. Minute spielten die Hausherren dann aber auch mit einer Abwehr und von nun an lief es besser. Zuverlässig in der Defensive war erneut Torwart Sebastian Bliß, und im Angriff Noah Beyer. In einer insgesamt eher zähen ersten Halbzeit schaffte es der Tusem sich zur Pause eine knappe Führung zu erspielen, auch weil die Gäste häufig etwas zu plump in den Zweikämpfen agierten und durch einige Zeitstrafen zehn Minuten in Unterzahl spielen mussten. Einzig die Paraden von Erik Töpfer verhinderten, dass Aue mit einem deutlicheren Rückstand in die Kabine ging.
- Für Moskitos gibt es in der Eishockey-Oberliga nur noch Endspiele
- Wohnbau Moskitos gehen nun auch als Hockeyskater auf die Rolle
- Warum Volleyball-Zweitligist VV Humann neue Hoffnung schöpft
In Durchgang zwei verpasste es der Tusem davonzuziehen, weil sich immer wieder Töpfer in den Weg stellte und die Abschlüsse teilweise auch zu unplatziert waren. Aue spielte sehr diszipliniert, vor allem in der Abwehr und machte es seinem Gegner über 55 Minuten sehr schwer. In erster Linie war es Ribeiro, der den Gastgebern Sorgen bereitete und tatsächlich seiner Mannschaft kurz vor dem Ende einen Zwei-Tore-Vorsprung bescherte (21:23, 54.). War der Akku des Tusem leer? Offensichtlich nicht. Denn dank wichtiger Ballgewinne von Eloy Morante und weiteren Paraden von Bliß gelang es den Gastgebern die Partie noch zu drehen.
Auch interessant
„Das war kein Spiel, von dem ich meinen Enkelkindern erzählen werde“, gestand Essens Trainer Jamal Naji mit einem erleichterten Lächeln. „Es war insgesamt ein sehr holpriges Spiel, das gefühlt nicht enden wollte. Am Ende waren wir die etwas mutigere Mannschaft“, meint der 35-Jährige. Auch Torwart Sebastian Bliß war einfach nur erleichtert: „Wenn man die Ausgangssituation sieht, dann war es klar, dass es ein komisches Spiel werden würde. Aber wir haben am Ende die Oberhand behalten und für uns war es deswegen ein ganz wichtiger und starker Sieg.“An den gilt es schon am Samstag bei den Eulen Ludwigshafen anzuknüpfen.
So haben sie gespielt
Tusem Essen – EHV Aue 27:24 (12:11).
Tusem: Fuchs, Bliß; Beyer (11/5), Kämper, Rozman (3), Reidegeld, Lewandowski, Szczesny (1), Bergner (3), Müller, Firnhaber (3), Morante (2), Klingler (4).
Aue: Petursson, Töpfer (1); Roch (4), Bornhorn, Egilsnes, M.Lux (1), Bombelka, Dutschke, Sova (1), Schauer, Jerebie (1), K.Lux, Paraschiv (4), Halfdansson (3), Ribeiro (9/2).
Siebenmeter: 5/6 – 2/2. Strafminuten: 6 – 16. Zuschauer: 813. Spielfilm: 0:3 (5.), 1:5 (9.), 5:5 (13.), 6:7 (18.), 11:11 (28.) – 15:13 (35.), 16:16 (40.), 19:18 (46.), 20:21 (50.), 21:23 (54.), (60.).
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt’s hier: Essen
Mehr Artikel zu Rot-Weiss Essen:RWE