Tusem Essen verliert stark ersatzgeschwächt bei den Eulen Ludwigshafen mit 25:29 (12:20). Schwache Phase in erster Halbzeit wird bestraft.
Gekämpft und doch verloren – der Tusem Essen musste bei den Eulen Ludwigshafen eine bittere 25:29-Niederlage einstecken, obwohl er sich in der zweiten Halbzeit fast aus einem tiefen Loch heraus gekämpft hatte. Nachdem es zunächst so aussah, als würde die ersatzgeschwächte Mannschaft von der Margarethenhöhe komplett untergehen, hätte es am Ende beinahe noch die große Überraschung gegeben. Doch letztendlich summierten sich die technischen Fehler.
Mit Justin Müller fiel kurzfristig der Motor aus
Der Tusem reiste im Prinzip ohne Reifen, Lenkrad, Dach und Türen nach Rheinland-Pfalz – und dann fiel mit Justin Müller kurzfristig auch noch der Motor aus. Auf der letzten Felge schleppten sich die Essener zum Auswärtsspiel, wollten trotz der acht fehlenden Spieler für die Überraschung sorgen und punkten. Offensichtlich richtete Trainer Jamal Naji den Fokus auf die Abwehrarbeit, die zunächst einen ordentlichen Job machte und Ludwigshafen zu einigen Fehlern zwang. Im Angriff lief vieles über Lucas Firnhaber, allerdings war der Tusem in vielen Szenen zu ungenau. Das freute Torwart Ziga Urbic, der eine Parade nach der anderen verzeichnen durfte. Insgesamt sollte der Schlussmann sogar auf zwölf abgewehrte Abschlüsse kommen.
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Die Partie war phasenweise durchaus emotional, auch als Eulen-Torjäger Stefan Salger im Zweikampf gegen Tim Rozman zu viel Härte zeigte und schon nach elf Minuten mit der Roten Karte vom Feld musste. Der Tusem konnte dies allerdings nicht für sich nutzen, hatte stattdessen in der Folge große Probleme. „Wir hatten leider in der ersten Halbzeit sieben Minuten lang einen Kollektiv-Blackout, trotz Auszeit. Da haben wir in jedem Angriff einen technischen Fehler gemacht und diese wurden durch ihr Tempospiel sofort bestraft“, ärgerte sich Naji nach der Partie.
Die Eulen übrerrollten den Tusem förmlich
Tatsächlich lief in dieser Phase kurz vor der Pause nichts nach Plan: die Abwehr war zu löchrig und die Angriffe zu schwach ausgespielt. Die Eulen überrollten den Tusem förmlich, zogen auf zehn Tore davon und stellten ihre Gegner damit vor eine schier unlösbare Aufgabe für die zweite Halbzeit.
Doch die Essener gaben sich nicht auf, bündelten ihre letzten Kräfte und kämpften sich tatsächlich noch einmal heran. „In der zweiten Halbzeit zeigen wir, trotz dieser wahnsinnig dünnen Personaldecke, eine tolle Moral. Damit bin ich wirklich zufrieden“, sagte Jamal Naji, der in Noah Beyer und Eloy Morante zwei Spieler im Team hatte, die offensichtlich noch an die Wende glaubten. Die Eulen kamen beim Stand von 25:22 (53.) noch einmal ins Wanken, fielen jedoch nicht um. Dies lag unter anderem an den starken Robin Eisel und Enes Keskic, die die kleinen Fehler des Tusem zu ihren Gunsten nutzen konnten.
Freitag kommt die SG BBM Bietigheim zum Hallo
Doch für Jamal Naji waren es nicht die Ungenauigkeiten am Ende der Partie, die die Chance auf den Auswärtssieg raubten, sondern die schwache Phase in der ersten Halbzeit: „Am Ende des Tages hat sie uns das Genick gebrochen.“ Nun gilt es für seine Mannschaft schnell zu regenerieren und mit gut gefülltem Kader in das Nachholspiel gegen die SG BBM Bietigheim am nächsten Freitag zu gehen (19.30 Uhr, „Am Hallo“).
Eulen Ludwigshafen – Tusem Essen 29:25 (20:12)
Eulen: Asanin, Urbic; Salger (1), Schaller, Dietrich (4), Eisel (6), Keskic (8), Meyer-Siebert, Haider, Remmlinger (5), Meddeb, Neuhaus (5/1), Klimek, Schlafmann.
Tusem: Fuchs, Bliß; Beyer (9/2), Glatthard, Kämper, Rozman, Reidegeld, Szczesny, Bergner (1), Firnhaber (6), Morante (5), Klingler (4).
Siebenmeter: 1/2 – 2/3.Strafminuten: 10 – 8. Schiedsrichter: Jansen (Geinsheim)/Hellbusch (Trebur). Zuschauer: 1607.
Spielfilm: 2:1 (5.), 3:3 (10.), 9:6 (16.), 11:9 (20.), 17:9 (25.), 20:10 (28.), 20:12 (30.) – 20:15 (35.), 23:17 (40.), 25:18 (45.), 25:22 (53.), 27:22 (55.), 29:25 (60.).
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