Essen. Essener Zweitligist gelingt gegen Bocholt der dritte Saisonerfolg. In der Tabelle bleiben Essener Abstiegskandidat, aber trotzdem geht es voran.

Die Humänner feierten und hüpften so ausgelassen im Kreis, als hätten sie gerade den Klassenerhalt in der 2. Volleyball-Bundesliga geschafft. Die 240 Zuschauer auf der Tribüne der Wolfskuhle klatschten und jubelten begeistert mit, auch sie nach gut zweieinhalb Stunden Hochspannung in bester Stimmung. Mit dem 3:2-Sieg über TuB Bocholt hat der VV Humann seinen dritten Saisonsieg gelandet, in der Tabelle ist man allerdings einen Platz tiefer gerutscht, weil Konkurrent Lindow-Gransee ebenfalls drei Punkt holte und das bessere Satzverhältnis besitzt.

Tabellarisch hat dieser Heimerfolg die Essener nicht weitergebracht, doch in den Köpfen der Spieler hat er vielleicht viel bewirkt. Die Entwicklung der jungen Spieler, sie schreitet voran.

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VV Humann Essen setzt Plan sehr gut um

„Wir hatten einen Plan, und der hat ziemlich gut funktioniert“, freute sich Trainer Peter Bach. Nicht so ausgelassen wie seine Jungs, aber der Erfolg hat auch ihm gezeigt, dass sein Team auf dem richtigen Weg ist. Und zu diesem Weg gehört, den Youngstern zu vertrauen und ihnen Verantwortung zu übertragen. Diesmal durfte sich der A-Jugendliche Tobias Schön für den routinierten Matthäus Gawryluk als Libero beweisen und machte seine Sache prima. Genauso wie die anderen U20-Spieler Luca Prions und Trainer-Sohn Fynn Bach.

Nach der umkämpften Fünf-Satz-Niederlage gegen TV Baden lieferte Humann gegen Bocholt den nächsten Krimi. Dabei waren die Gäste nach zuletzt drei Siegen in Serie als Favorit ins Spiel gegangen. Schon zu Beginn deutete es sich aber an, dass dieses Duell ähnlich eng werden würde wie das Hinspiel, das VVH im Tiebreak verloren hatte.

Routinier Lukas Hußmann (rechts) von VV Humann Essen gab gegen Bocholt ein gutes Comeback.
Routinier Lukas Hußmann (rechts) von VV Humann Essen gab gegen Bocholt ein gutes Comeback. © Michael Gohl

Einer der spannendsten Sätze in der Saison

Es entwickelten sich viele kleine Rallyes, mit unterschiedlichen Ausgängen und sehenswerten Block-Feldabwehr-Szenen. VVH kämpfte, konnte zwei der vier Satzbälle abwehren, aber die Satzführung der Gäste nicht verhindern,

Der zweite Abschnitt war wohl der bis dato spannendste in dieser Saison: Humann führte gleich zu Beginn mit Service-Winnern und lag zwischenzeitlich durch eine starke Abwehrarbeit mit vier Zählern vorn. Aber auch in diesem Satz wechselte die Führung nach der zweiten technischen Auszeit und es gab auf beiden Seiten Chancen zum Satzgewinn. Mit 30:28 behauptete sich VVH und glich aus.

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Satz drei erkämpfte sich dann erneut Bocholt mit einem überragenden Rudy Schneider in den Reihen. Der erfolgreiche Beachvolleyballer, im Sand auch international am Netz, faszinierte mit seiner Athletik und ungewöhnlichen Sprungkraft.

So haben sie gespielt

VV Humann - TuB Bocholt 3:2

Sätze: 22:25, 30:28, 24:26, 25:21, 15:12.

VVH: Prions, Wojtczak, Gawryluk (n.e.), Große-Westermann, F. Bach, T. Schön, Tertünte S. Schön (n.e.), Wiesche, Janscheidt, Wolschendorf, Holthausen (MVP), Kwasniewski, Schröder. Spielminuten: 138.

Im Tiebreak sind Gastgeber sofort hellwach

Im vierten Durchgang kam auf Außen der erst 20-jährige Nick Wolschendorf zu seinem zweiten Bundesliga-Einsatz und überzeugte wie schon bei der Premiere. Die Youngster aus Steele behielten letztlich einen kühlen Kopf und erzwangen den Tiebreak.

Dort war das Team von Peter Bach sofort hellwach und führte zunächst mit 10:6. Bocholt konterte, doch Trainer Bach brachte den schon zuvor überzeugenden Lukas Prions und wurde für den Mut mit einer Serie belohnt. Mit dem zweiten Matchball (15:12) wurde das Spiel dann durch Comebacker David Wiesche beendet.

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