Bochum. Der 1. FC Heidenheim hat (für einen Aufsteiger) einen grandiosen Saisonstart hingelegt. Nicht zuletzt dafür verantwortlich: Marc Schnatterer, Mittelfeldmotor des FCH, der dem VfL Bochum schon einmal Probleme bereitet hat. Mit einem Heimsieg würde der FCH am VfL vorbeiziehen.

Er ist mit Heidenheim in die 3. und nun 2. Liga aufgestiegen. Er hat gerade einen Vertrag bis 2020 (!) unterschrieben. Bis zur Fußballrente also fühlt sich das Gesicht des aufstrebenden Klubs des 46 000-Einwohner-Ortes gebunden an „seinen“ FC Heidenheim: Marc Schnatterer, 28 und mit einer Gabe ausgestattet, die seit Jahren fragen lässt, warum er nie fortzog in die große Fußballwelt.

Schnatterer ist die Antriebskraft, der offensive Mittelfeld-Motor des Klubs, er hat auch dem VfL schon vor zwei Jahren Probleme bereitet, als sich der Drittligist im Pokal 0:2 beugen musste. Schnatterer hat zuletzt in Düsseldorf gewirbelt, beim 2:3, und beim 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg am Mittwoch hat er nach nur ein paar Minuten getroffen zum 1:0. Er ist Dreh- und Angelpunkt, auch als Vorbereiter. „Wir wissen, wie stark er ist“, sagt Peter Neururer zu dem Mann, der meist über rechts kommt und mit links abzieht, eigentlich aber unberechenbar ist.

Der VfL-Coach sieht in dem „sehr starken“ Aufsteiger aber nicht nur Schnatterer als Gefahrenpotenzial. Stürmer Florian Niederlechner, 23, etwa hat bereits vier Saisontore (Schnatterer: drei) erzielt. Überhaupt: Heidenheim, im 4-4-2 sortiert, ist als „Kollektiv gewachsen“, sagt Neururer, da weiß (fast) jeder, wie der andere tickt. Und der FCH von Trainer Frank Schmidt, der für den Ex-Bochumer Smail Morabit in der Startelf derzeit keinen Platz hat, ist heimstark. Heidenheim hat gegen den FSV Frankfurt (2:1), Union Berlin (3:1) und Nürnberg (3:0) gewonnen. Hinzu kommt ein 2:2 gegen München, auswärts ein 1:1 beim KSC, ein schwungvolles 2:3 in Düsseldorf. Nur in Braunschweig (0:3) hatte man keine Chance. Bei einem Heimsieg würde der FCH am VfL vorbeiziehen. So eng ist die Liga.