Bochum. Die Fortuna erwischte im West-Derby beim VfL Bochum keinen guten Start, lag schnell zurück und hätte fast auch einen zweiten Treffer kassiert. In Halbzeit zwei trumpfte die Reck-Elf aber groß auf, riss das Spiel an sich und erzielte folgerichtig den 1:1-Ausgleich. Ein gerechtes Ergebnis.
Es schien zunächst wie ein schlechtes Omen, als der Fortuna-Tross gestern Abend ausgerechnet um 18.48 Uhr am Bochumer Stadion zum Stehen kam. Denn diese Zahlenkombination beschreibt genau das Gründungsdatum der Gastgeber. Doch nach 90 Minuten war dann doch alles wie immer in dieser Saison beim VfL. Denn standesgemäß endete die Partie 1:1-Unentschieden.
Aufgrund zweier unterschiedlicher Halbzeiten ging diese Punkteteilung auch in Ordnung. Einen großen Anteil am Remis hatten auf der Flingerner Seite zwei Akteure. Zum einen Angreifer Joel Pohjanpalo. Nachdem der 20-Jährige zuletzt den Siegtreffer beim 3:2-Erfolg über den FC Heidenheim erzielte, war der Offensivkünstler auch bei seinem zweiten Startelfeinsatz erfolgreich.
Nach einer Flanke von Julian Schauerte hämmerte der ausgeliehene Finne den Ball zum Ausgleich an die Unterkante der Latte ins Tor. Und wurde somit zum zweiten Mal in Serie zum Punktelieferanten der Fortuna!
Reck ändert die Strategie
Ein anderer Mann mit entscheidendem Einfluss auf rot-weißer Seite war Cheftrainer Oliver Reck. Dieser bemerkte, dass Startelf-Debütant Christopher Avevor auf der ungewohnten linken Verteidigerseite in der ersten Hälfte seine Schwierigkeiten mit dominant aufspielenden Bochumern hatte. Folgerichtig beorderte Reck seinen Schützling nach der Pause auf die Sechser-Position und Axel Bellinghausen auf die linke Defensivseite.
Obwohl die Bochumer ihre Offensivbemühungen in der ersten Halbzeit fast ausschließlich über links initiierten, fiel das Führungstor über rechts. Eine Flanke von Timo Perthel fand nach 14 Minuten Michael Gregoritsch, der freistehend zum 1:0 köpfte.
Über ein früheres Gegentor hätte sich die Fortuna aber auch nicht beschweren dürfen und hatte Glück. Der Unparteiische Christian Dingert entschied in der zehnten Spielminuten nach einem Trikotzupfer von Adam Bodzek im eigenen Strafraum nicht auf Elfmeter.
Schauerte rettete auf Torlinie
In der Folgezeit verpassten es die Gastgeber, ihre Führung auszubauen, als Julian Schauerte auf der eigenen Torlinie gegen Gregoritsch rettete und in letzter Sekunde zur Ecke klärte.
In der zweiten Hälfte spielten dann die Flingerner groß auf und kamen verdient durch den eingangs erwähnten Pohjanpalo zum Ausgleich. Allerdings hatten beide Teams auch die Entscheidung auf dem Fuß. Zunächst scheiterte der eingewechselte Ben Halloran am Bochumer Keeper Michael Esser (73.). Und im Gegenzug verhinderte Fortunas Schlussmann Michael Rensing gegen Ex-Nationalspieler Tobias Weis (79.) einen Rückstand.
Als Bochums Topstürmer Simon Terodde kurz vor dem Abpfiff nur Millimeter an einer Hereingabe vorbeigrätschte, ging noch einmal ein lautes Raunen über die Ränge. Aber vergebens: Es blieb beim leistungsgerechten 1:1-Remis. Für Bochum war es das vierte 1:1-Remis im vierten Heimspiel.
„Das ist ein gerechtes Ergebnis“, bilanzierte Fortunas Cheftrainer Oliver Reck, haderte dabei allerdings auch ein wenig mit dem eingewechselten Ben Halloran: „Ben hätte noch zum Torschützenkönig werden können und hatte zwei riesige Gelegenheiten auf dem Fuß!“