Bochum. Die Vertragsverhandlungen mit Defensiv-Talent Lukas Klostermann sind beim VfL Bochum gescheitert. Der 18-Jährige hat das Vertragsangebot nicht akzeptiert. Daraufhin zogen die Bochumer ihr Angebot zurück. Knackpunkt soll dabei die Ausstiegsklausel gewesen sein.

Es ist die letzte Pressekonferenz vor dem Saisonstart. Der VfL Bochum hat einen Tag vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (15.30 Uhr, live bei uns im Ticker) zu seinem langjährigen Partner geladen, man sitzt unter Freunden im Braustüberl der Moritz Fiege-Brauerei. Die Sonne scheint, die Vorbereitung war gut, eigentlich müsste jetzt Optimismus die Szenerie beherrschen. Stattdessen gequälte Gesichter, gedämpfte Rede. Der VfL Bochum hat sein Vertragsangebot an Lukas Klostermann zurückgezogen, weil der 18-Jährige eine Frist hat verstreichen lassen. Das Tischtuch scheint zerschnitten zu sein.

Da hilft es auch nichts, dass mit Fabian Holthaus (19) ein anderes VfL-Talent als Europameister aus Ungarn zurückkehren wird. Eine „Riesensache“ für die Nachwuchsabteilung, sagt Peter Neururer. Stimmt, wird aber konterkariert durch den „Fall“ Klostermann. Darauf gemünzt sagt Sportvorstand Christian Hochstätter: „Mir tut es für die Jugendabteilung leid, dass sie nicht belohnt wird für ihre Arbeit.“ Alle wissen: Wenn dieses Beispiel Schule macht, wenn junge Spieler ihren Ausbildungsverein nicht wohlwollend partizipieren lassen bei einem eventuellen Vereinswechsel, dann ist das Konzept der Nachwuchsförderung auf hohem Niveau nicht mehr tragbar. Mehr als sieben Millionen Euro haben die Transfers von Leon Goretzka, Kevin Vogt und Matthias Ostrzolek in den letzten Jahren in die Kasse des VfL gespült, ohne dieses Geld wäre längst Schluss mit lustig in Bochum.

Der VfL will sich nicht erpressbar machen

Auch interessant

Christian Hochstätter bemüht sich um Haltung. So ganz kann er seine Gefühle aber nicht verbergen. „Es ist sicher enttäuschend, aber wir werden auch in Zukunft geradlinig sein“, verspricht er. Heißt: Man will sich nicht erpressbar machen. Lukas Klostermann, das war klar, würde nach dieser Entwicklung sicher nicht dem Zweitliga-Kader des Wochenendes angehören, auch wenn Christian Hochstätter beteuert, dass sich an dem Status des Außenverteidigers grundsätzlich nichts ändern werde. Klostermann bleibe bei den Profis, sei jetzt aber halt nicht dabei. Das habe „rein sportliche Gründe“.

Na ja. Mit Außenverteidigern ist der VfL momentan nicht gerade gesegnet, zumal Europameister Holthaus nicht infrage kommt und erst abgeklärt werden muss, ob er nicht noch mal ein paar freie Tage zur Regeneration benötigt. Und ob Onur Bulut eine tragfähige Alternative zu Stefano Celozzi auf dieser Position sein kann, darf bezweifelt werden.

Vermutlich ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen, das Transferfenster steht noch weit offen.