Bochum. Der Fokus lag in diesem Sommer ganz auf Qualität. Nach dem letzten Testspiel vor dem Zweitligastart ist man beim VfL Bochum mit den Leistungen der Mannschaft zufrieden, Trainer Peter Neururer fehlt indes besonders in der Defensive noch eine Alternative.

„Ich spare mir ganz bewusst Aussagen wie: Die Jungs haben gut mitgezogen. Für mich ist das selbstverständlich.“ Peter Neururer, Trainer des VfL Bochum, richtet nach dem letzten Vorbereitungsspiel den Blick nach vorne. Am kommenden Samstag wird sich erstmals zeigen, wie gut beim VfL in diesem Sommer gearbeitet wurde - dann stellt sich mit Greuther Fürth zum Saisonstart im rewirpower-Stadion ein Klub vor, der vor ein paar Monaten in der Relegation nur um Haaresbreite die Rückkehr in die Erste Liga verpasst hatte.

Das letzte Testspiel, so der VfL-Trainer, sei die Herausforderung gewesen, die man gesucht habe. „Ein sehr, sehr guter Gegner mit dem Niveau eines Bundesliga-Teams aus der Spitzengruppe“ - so klassifizierte Neururer den russischen Erstligisten Terek Grozny, der vor der am kommenden Wochenende beginnenden Spielzeit wieder Millionen investiert habe. Dennoch habe seine Mannschaft gut ausgesehen in diesem Spiel, trotz der 1:2-Niederlage. Neururer: „Die Fehler, die wir gemacht haben, machst du nur dann, wenn du müde bist.“ Und das habe natürlich auch mit der Anreise nach Wien zu tun gehabt.

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Der Klub aus Tschetschenien hatte zuvor bereits seine Klasse bewiesen beim 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt, beim 4:2 gegen den VfR Aalen, aber auch bei der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg. Über einen glücklichen, ja unverdienten Erfolg berichteten die Franken anschließend, die Neururer ganz oben auf seinem Favoritenzettel führt. „Die beiden Absteiger Nürnberg und Braunschweig plus Düsseldorf, München, Kaiserslautern, dahinter dann Leipzig, Fürth und St. Pauli“ - das, so der VfL-Trainer, seien die Zweitliga-Klubs, die momentan aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen „mehr Möglichkeiten haben“.

Hinten heraus wird die Decke äußerst dünn

Was nicht bedeutet, dass man sich schon vor dem Start mit einem zweistelligen Tabellenplatz begnügen möchte. Schließlich habe man in der „Offensive wesentlich mehr Qualität“ als in der vergangenen Spielzeit, sagt Peter Neururer. Bewusst hat man beim VfL diese Richtung eingeschlagen, die andererseits mit Verknappung einhergeht.

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Hinten heraus wird die Decke äußerst dünn, besonders in der Defensive darf nicht allzu viel passieren. „Unsere körperliche Basis wird gut sein, aber gegen Verletzungen kann man nichts machen. Probleme können dann schnell kommen“, sagt der VfL-Trainer, der, befragt nach einem besonderen Wunsch, antwortet: „Ich wünsche mir die klare Aussage eines Talentes und ein Bekenntnis zum Klub. Und ich hoffe auf Einsicht.“ Es ist der Wunsch nach Klarheit im weiterhin offenen Vertragsfall Lukas Klostermann. Bald läuft dem VfL die Zeit davon, dann wird er sich eine Alternative für die Abwehr verschaffen müssen.

Was den Start am Samstag betrifft, ist Peter Neururer optimistisch. Bis auf Piotr Cwielong, dessen Trainingsrückstand nicht so schnell aufzuholen sei, kann er wohl mit allen Spielern rechnen. Selbst Kapitän Andreas Luthe hat der VfL-Trainer noch nicht abgeschrieben: „Wenn er am Dienstag trainieren kann, kann er auch am Samstag spielen.“