Bochum. Beim VfL Bochum tut man gut daran, die Konzentration nicht schleifen zu lassen vor dem Spiel am Ostermontag beim 1. FC Köln. Nach dem Dresdener Erfolg gegen den TSV 1860 München ist es wieder etwas enger geworden im Tabellenkeller der Zweiten Bundesliga.

So ein bisschen hat ja der 4:2-Erfolg von Dynamo Dresden am Montagabend die gute Stimmung in Bochum in Mitleidenschaft gezogen.

Andererseits konnte man nicht davon ausgehen, dass die Sachsen gar nicht mehr gewinnen würden in dieser Saison: Nach 13 Spielen ohne Sieg waren die zahnlosen „Löwen“ aus München, die wieder einmal lediglich ein paar Trainer verschlissen haben, der passende Gegner. Beim VfL Bochum tut man nun gut daran, die Konzentration nicht schleifen zu lassen.

Dabei dürfte der kommende Gegner schon eine Art natürlicher Wachmacher sein. Drei Niederlagen nur haben sich die Rheinländer bislang eingefangen, zwei - gegen Ingolstadt und Paderborn - im eigenen Stadion, eine, man erinnert sich gerne, in Bochum. Könnte der VfL nun auch in Köln gewinnen, wäre das nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern auch die Vorentscheidung im Abstiegskampf.

Im Erfolgsfall am Montag dürfte man auch relativ entspannt der Lizenz-Entscheidung der DFL entgegen sehen. Anfang kommender oder schon Ende dieser Woche wird sich der Verband zur Lizenzierung äußern, und bliebe es am Saisonende bei dem jetzigen elften Tabellenplatz für den VfL, sagt Finanzvorstand Ansgar Schwenken, „dann hätten wir keine Probleme und würden die Lizenz ohne Bedingungen erhalten.“

Große Sprünge kann der VfL nicht machen

Große Sprünge könnte der VfL aber auch dann nicht machen und Ablösesummen nur dann zahlen, wenn man über entsprechende Einnahmen verfügen würde. Die wären wohl am ehesten mit den beiden ausgeliehenen Spielern Sören Bertram und Smail Morabit zu erzielen, die bei ihren aktuellen Klubs Halle und Heidenheim anerkannt sind und zudem einen gewissen Marktwert besitzen. Dass Morabit beim künftigen Zweitligisten 1. FC Heidenheim bleiben will, ist gut vorstellbar, Bertram hingegen wird nicht länger in der Dritten Liga spielen wollen. Eine Rückkehr nach Bochum ist allerdings auch nur schwer vorstellbar. Der Mitteldeutschen Zeitung hat der Mittelfeld-Spieler zu seiner damaligen Suspendierung nach einem Testspiel in Bochum gesagt: „Wir waren 22 Spieler, und Neururer wollte mit 20 trainieren. Da wusste ich: Das war’s hier.“

Ob es das in Bochum war, fragen sich auch die Spieler, deren Verträge auslaufen. Felix Bastians und und Richard Sukuta-Pasu verfügen noch über lukrative Kontrakte mit Hertha BSC und Kaiserslautern, sie werden nicht verzichten wollen; bei Marcel Maltritz, Slawo Freier und Lukas Sinkiewicz stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines neuen Vertrages, bei Carsten Rothenbach nicht. Bleiben noch die jüngeren Spieler - Mirkan Aydin, Jonas Acquistapace und Holmar Eyjolfsson. Was wollen sie, was will der Verein?