Bochum. . Leise feierten die Spieler des VfL Bochum mit ihren Fans das Minimalziel der Saison: den Klassenerhalt. Das ausgegebene Ziel aber will Trainer Peter Neururer auch mit einem Sieg in Köln erreichen. Und dort die Party crashen.
„Paderborn können wir nicht mehr kriegen“, lacht Peter Neururer mit Blick auf die Tabelle. Der Trainer des VfL Bochum wirkt nach dem 2:1-Sieg gegen Energie Cottbus am Sonntagnachmittag entspannt, auch wenn man ihm die zähen 90 Minuten seiner Mannschaft ansehen kann. „Eine absolute Katastrophe“ und „unterirdisch“ sei die erste Halbzeit gewesen, so der Trainer, der sich aber über den Kraftakt seiner Spieler freut. Der VfL hat die Partie im zweiten Abschnitt gedreht und was eingangs als lustiger Spruch des Coaches gewertet werden kann, ist aber eigentlich viel mehr. Der Blick in Bochum geht nach dem (überlebens)wichtigen Dreier gegen den Tabellenletzten wieder nach oben.
Saisonziel für den VfL Bochum noch greifbar
Das Minimalziel Klassenverbleib hat der Traditionsklub von der Castroper Straße mit neun Punkten Vorsprung auf Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld fast schon sicher in der Tasche - auch wenn Dynamo am Montag noch gegen 1860 München spielt. Das sei aber nicht der Anspruch des VfL. „Ich habe zu der Mannschaft Vertrauen und gesagt, dass wir am Saisonende zwischen Platz acht und zwölf landen werden“, erklärt Neururer. Deshalb fahre man am Ostermontag nach Köln, „um dort zu gewinnen.“ Wohlgemerkt: beim souveränen Tabellenführer und „So-gut-wie“-Aufsteiger.
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Das schreckt den Bochumer Cheftrainer nicht ab. Im Gegenteil: „Ich habe keine Lust dahin zu fahren, und für die eine Feier zu organisieren. Auch wenn mir der Verein sehr am Herzen liegt“, so der 58-Jährige, der vor zwölf Jahren das Sagen bei den Rheinländern hatte. Und auch seine Spieler wollen nicht als Statisten in die Domstadt reisen. Bochums Kapitän Andreas Luthe würde dem FC „das Kölsch-Trinken in Köln gerne noch vermiesen.“ Und auch Danny Latza wäre gerne eine Partybremse: „Auf jeden Fall wollen wir ihnen die Party versauen, dafür sind wir da“, lacht der Mittelfeldspieler des VfL, wohl wissend, dass das eine schwere Aufgabe gegen den Spitzenreiter der zweiten Liga wird.
Schont der VfL in Köln einige Stammkräfte?
„Die Wahrscheinlichkeit, gegen Köln nicht erfolgreich zu sein, ist relativ groß“, macht sich Neururuer schon Gedanken zur Aufstellung. Bochum habe noch wichtige Spiele und mit Richard Sukuta-Pasu, Patrick Fabian, Christian Tiffert, Piotr Cwielong und Latza gleich fünf Spieler, die vier Gelbe Karten haben. „Wir müssen wissen, mit wem wir in Köln auflaufen. Denn danach kommt Bielefeld“, so der Trainer, der darüber nachdenkt, sich des Frankfurter Modells gegen Bayern München zu bedienen: Stammkräfte schonen und nichts riskieren. „Dieses Frankfurter Modell kann ich nur machen, wenn ich Alternativen habe“, lässt der Trainer tief blicken und ergänzt: „Sonst fahre ich ja nach Köln und sage ‚herzlichen Glückwunsch’“. Und abschenken will der Coach die Partie nicht – auch wenn Paderborn nicht mehr einzuholen ist.