Bochum. Die Rettung ist nah: Der VfL Bochum hat den Abstiegsthriller gegen Cottbus mit 2:1 gewonnen. Nach einer schwachen ersten Hälfte konnte die Mannschaft von Peter Neururer die Begegnung in der zweiten Hälfte zu seinen Gunsten entscheiden. Sukuta-Pasu und Kreyer erzielten die VfL-Tore.
Es war eine gehörige Portion Glück im Spiel, aber den Fans war das am Ende gleichgültig. Mit dem 2:1-Erfolg gegen Schlusslicht Energie Cottbus dürfte dem VfL Bochum der entscheidende Schritt zum Klassenerhalt gelungen sein.
Der Tag begann mit einer guten Nachricht: Danny Latza stand trotz seiner Mittelfuß-Prellung zur Verfügung, und so brauchte Peter Neururer die Startelf im Vergleich zur Partie in Kaiserslautern nur auf einer Position zu ändern – für den verletzten Mirkan Aydin begann Yusuke Tasaka.
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20 Minuten lang sah es recht gut aus für die Gastgeber, die allerdings zu wenig Kapital daraus schlugen, dass Richard Sukuta-Pasu einen deutlichen Tempovorteil gegenüber Ahmed Madouni besaß. Dann verschwand Madouni, von Energie-Coach Jörg Böhme aus dem Verkehr gezogen, in den Kabinen, und plötzlich bekam das Spiel der Gäste Struktur. Zum ersten Mal Glück hatten die Bochumer, als Jurica Buljat Andreas Luthe im VfL-Tor überwunden hatte, Schiedsrichterin Steinhaus dem Treffer aber die Anerkennung versagte. Wenig später leistete sich Slawo Freier, dem gestern erkennbar Kraft und Konzentration fehlten, einen Blackout, den Boubacar Sanogo völlig freistehend nicht zu nutzen vermochte. Inzwischen fehlte den Gastgebern so ziemlich alles, was man im Abstiegskampf benötigt: Geschlossenheit, läuferischer Einsatz, Durchsetzungsvermögen.
Es dauerte nicht lange, dann machte sich das auch im Ergebnis bemerkbar. Freier fehlte mal wieder auf seiner Abwehrseite, Marcel Maltritz zögerte, Erik Jendrisek frontal zu attackieren, in der Mitte ließ Latza Charles Takiy weglaufen. Der ehemalige Hamburger brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten, um beim Tabellenletzten für neue Hoffnung zu sorgen. Dabei versäumten es die Gäste, frühzeitig den Deckel auf dieses Spiel zu machen. Zweimal hätte Mal Jendrisek erhöhen können wenn nicht müssen, aber dem Cottbuser Angreifer gelang es nicht, Luthe zu überwinden.
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Mit einem Pfeifkonzert wurde der VfL in die Pause geschickt – und mit deutlichen Worten. „Das können wir uns nicht bieten lassen“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter.
Mehr Frische dank Kreyer und Klostermann
Musste er auch nicht, denn zumindest in Sachen Engagement legten die Bochumer nach dem Seitenwechsel zu. Ohne Tiffert und Freier, für den der 17-jährige Lukas Klostermann kam, war mehr Frische im Spiel. Der ebenfalls eingewechselte U23-Angreifer Sven Kreyer machte mit seinem Treffer zum 1:1 im Anschluss an eine Ecke im wahrsten Sinne des Wortes das Stadion wach.
Nun standen die VfL-Fans wieder hinter der Mannschaft, war Leben in der Bude. Auch weil die Gäste ihre Chancen weiterhin nicht zu nutzen vermochten. So setzte Takyi den Ball übers Bochumer Tor. Nahezu perfekt war das Glück der Hausherren, als Jurica Buljat Kreyer im Energie-Strafraum zu Boden rang. Bibiana Steinhaus zögerte keine Sekunde – Elfmeter. Mit Mühe und Not zitterte Sukuta-Pasu den Ball über die Linie, unter dem Ex-Bochumer Rene Renno durch, der kürzlich gegen Dresden noch einen Strafstoß pariert hatte.
Dann war Schluss, und der VfL hatte in der Tabelle mit seinen 37 Punkten einen Satz auf Rang 11 gemacht. Und der direkte Abstieg dürfte bei neun Punkten Vorsprung vor Bielefeld kein Thema mehr sein.