Bochum. . Die Fußball-Profis des VfL Bochum geben kurz vor dem Topspiel gegen den Aufstiegsfavoriten 1. FC Kaiserslautern im Training mächtig viel Gas. Peter Neururer zeigte sich von der Leistung seiner Mannschaft angetan. Auch ein kurzer Schockmoment beim Training konnte die Laune des Trainers nicht trüben.

Der derzeitige Tabellenplatz war den Fußball-Profis des VfL Bochum beim Training am Donnerstagmorgen kaum anzumerken. Auch Trainer Peter Neururer wirkte ob des für viele beunruhigenden Platzes in der unteren Etage der Zweiten Liga nicht verdrießlich. Gleich mehrere Aspekte im Trainingsbetrieb hatten die Gemütsverfassung des 58-Jährigen positiv beeinflusst. Auch der einzige Schockmoment klärte sich schnell auf.

Die Zaungäste bekamen beim Training am Morgen reichlich geboten. Das Trainerteam hatte zum Abschluss der Einheit ein Spiel anberaumt, bei dem das Zusammenspiel und Torabschlüsse im Mittelpunkt standen. Die Profispieler und drei A-Junioren, die erstmals mittrainieren durften, legten sich mächtig ins Zeug. Auf dem Platz ging es teilweise hoch her.

Fabian bekommt Schlag aufs Knie

Zahlreiche Torabschlüsse und robuste Zweikämpfe bestimmten das Spielgeschehen. Auch verbal ging es auf dem satten Grün rund. Lautstark in Erscheinung trat etwa Christian Tiffert, der mit seinem Team in Unterzahl spielend, endlich eine Anspielstation von seinen Kollegen einforderte. Teilweise waren die Spieler mit derartig viel Eifer dabei, dass es um ein Haar hätte schiefgehen können. Denn als das Training fast schon zu Ende war, krümmte sich plötzlich Patrick Fabian am Boden und fasste sich mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck ans rechte Knie. Ausgerechnet das schon so häufig in Mitleidenschaft gezogene Knie.

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Zum Glück konnte sich der Innenverteidiger nach einer knappen Minute wieder aufrappeln. Cheftrainer Neururer war hinterher erleichtert, gab Entwarnung. „Er hat nur einen Schlag aufs Knie bekommen und es sich nicht verdreht“, sagte er und war auch mit dem Rest sichtlich zufrieden. „Das Pressing und Umschalten hat die Mannschaft gut gemacht.“ Die Einstellung seines Teams hatte ihm ebenso imponiert wie die Auftritte der drei Jungspunde Atakan Karazor, Henrik Gulden und Lukas Klostermann. „Sie haben bei allen Übungen voll durchgezogen.“ Das sei sehr erfreulich.

Auch der anscheinend immer besser in Form kommende und mehr in Erscheinung tretende Christian Tiffert hellte die Miene des 58-jährigen Fußball-Trainers sichtbar auf. Der ehemalige Lauterer ist bei Neururer als Führungsspieler fest eingeplant. Eine Rolle, die „Tiffi“ jedoch nicht gerne für sich reklamieren mag. Der 31-jährige Neuzugang verspürt nach eigener Auskunft einfach wieder eine ungeheure Lust aufs Fußballspielen.

Tiffert fühlt sich immer besser

Nach muskulären Problemen am Anfang seiner Bochumer Zeit und nur bislang sechs Ligaspielen (eine Einwechslung, zwei Auswechslungen) steckt Tiffert voller Tatendrang und möchte sich mit dem VfL vom Tabellenkeller entfernen. Weil er dafür auch die dafür nötigen Ressourcen in den eigenen Reihen wähnt, hält der Mittelfeldspieler dies für machbar. „Ich bleibe bei der Auffassung, dass wir eine gute Mannschaft sind“, sagt der Routinier kurz vor dem schweren Heimspiel gegen den Aufstiegsfavoriten 1. FC Kaiserslautern (Montag/Anpfiff 20.15 Uhr live bei uns im Ticker).

Wie er persönlich genau dazu beitragen möchte, bleibt irgendwie ein Rätsel. Zeit seiner Karriere gibt es für den Spieler Christian Tiffert eigentlich keine feste Position. Das hat früher schon Felix Magath festgestellt. „Achter, falscher Neuner, Spielmacher? Ist mir egal. Sagen wir als falscher Sechser.“

In dieser Rolle rechnet sich der Ex-Lauterer gegen die „Roten Teufel“ durchaus Chancen aus. In den Spielen gegen Spitzenvereine habe der VfL schließlich zuletzt gut ausgesehen. Wenn der FCK an der Castroper Straße spielt, gelte es möglichst wenige Fehler zu machen, fordert Tiffert von seinem Team.