Bochum. Die Tabellensituation ist für den VfL Bochum nach dem verlorenen Spiel gegen den FC Erzgebirge Aue deprimierend. Dennoch hat Bochums Trainer Peter Neururer den Glauben an sein Team nicht verloren. Das zurzeit fehlende Glück soll auch mit der Rückkehr der Langzeitverletzten zurückkehren.

Das nackte Resultat sagt beim Fußball manchmal zu wenig über einen Spielverlauf aus. Zuletzt, als die Ergebnisse immer wieder zu Ungunsten des VfL Bochum ausfielen, war häufiger auch Pech im Spiel. Doch darüber redet momentan kaum jemand. Zu frustrierend wirkt sich offenbar der Tabellenplatz auf die Stimmung rund um den Klub aus.

Dabei war gegen Aue deutlich mehr drin. Klar ist, hätte Richard Sukuta-Pasu nach dem feinen Zuspiel von Christian Tiffert in der zweiten Halbzeit gegen den FC Erzgebirge Aue statt des Pfostens ins Gehäuse geköpft, dann wäre die Partie bei den Veilchen wohl anders ausgegangen, die Gefühlswelt rund um die Castroper Straße eine andere. „Ein einstudierter Spielzug“, sagt Neururer. Nach der vertanen Möglichkeit habe er das sich dann einstellende Unheil bereits vorausgeahnt: Statt die Führung gegen einen verunsicherten Gegner auszubauen, landete die Kugel letztlich zwei mal im eigenen Netz.

VfL Bochum auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Mit einigen Tagen Abstand zum deprimierenden Zweitliga-Spieltag in Aue steht nun Ursachenforschung an. Der 58-jährige Fußball-Trainer diagnostizierte wie schon kurz nach der Partie Symptome bei seiner Elf, die Teams im Tabellenkeller gemeinhin öfters befallen: Fehlendes Glück, dadurch Verunsicherung und Versagensängste. „Sachen, die im Fußball existieren, die jedoch wissenschaftlich kaum belegbar sind“, wie Peter Neururer erklärt. Er hofft jetzt, dass einige der positiven Ansätze wie etwa die gelungenen Kombinationen zwischen Sukuta-Pasu und Tiffert zum dringend benötigten Brustlöser werden. Damit sich dieses Glücksgefühl wieder einstellt, das dem Team wieder den Glauben an die eigene Stärke einimpft.

Dafür setzt Neururer auf Typen mit positiver Ausstrahlung. Doch Felix Bastians, Heiko Butscher oder Jan Gyamerah können noch immer nicht ins Spiel eingreifen. Langfristig setzt ihr Trainer auf deren Rückkehr. Die Genesung wird sich bis zur Partie gegen den kommenden Gegner und Aufstiegsfavoriten 1. FC Kaiserslautern (Anpfiff: Montag, 20.15 Uhr) nicht einstellen. Immerhin jedoch kehrt wohl ein Langzeitverletzter gegen den FCK endlich zurück ins Team.

Sinkiewicz gegen Kaiserslautern wohl wieder im Kader

„Wenn es bei ihm so gut weiterläuft, ist Lukas Sinkiewicz gegen Kaiserslautern dabei“, erklärt Neururer. Für die Startelf käme ein Einsatz noch zu früh. Aber von seiner Einwechslung, etwa in einer heiß umkämpften Schlussphase, verspricht sich der Trainer viel. Auch auf die Mentalität seiner Kollegen könne „Sinke“ positiv einwirken, ist Neururer überzeugt.

Mit Sinkiewicz eine Trendwende gegen den FCK – das wäre ein Durchbruch für den nach Glück suchenden VfL.