Bochum. Der Schock nach der 1:2-Heimniederlage gegen VfR Aalen saß tief bei den Bochumern, die sich nun jedoch auf Eintracht Frankfurt vorbereiten müssen. Beim VfL hofft man im DFB-Pokal am Mittwoch auf eine Überraschung.

„Es wäre schön, wenn wir dieses Glück auch mal hätten.“ Sportvorstand Christian Hochstätter schlug mit diesem Satz einen Bogen von Samstag auf Mittwoch. Gerade hatte der VfL Bochum mit 1:2 gegen die Glückspilze des VfR Aalen verloren, da darf man doch mal auf einen ähnlichen Spielausgang hoffen, wenn unter der Woche der Pokalauftritt beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt ansteht.

Natürlich richtet sich der Fokus der Bochumer inzwischen nach vorne auf die Zweitrunden-Partie im Pokal, doch am Samstag saß zunächst der Schock tief. Dabei konnte man, abgesehen von Adnan Zahirovic’ Aussetzer, der zum 0:1 durch Lechleiter führte, der Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen. Alle waren in Bewegung, der Ball lief, das Engagement stimmte, Tormöglichkeiten wurden herausgespielt; aber eben, bis auf den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Mirkan Aydin, nicht genutzt. „Wir hatten genug Chancen, um zu gewinnen“, sagte später Slawo Freier, der nun mehrmals ganz stark aufgespielt hat als Außenverteidiger mit viel Drang nach vorne. Freier weist bereits nach acht Spielen eine Bilanz in Sachen Torbeteiligung auf, die früher, als er noch auf der offensiven Position spielte, erst nach einer kompletten Saison in die Statistiken eingetragen werden konnte.

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Dass Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck, als er seinen Gefühlshaushalt wieder in den Griff bekommen hatte, „mit der Art und Weise, wie wir hier gespielt haben, nicht zufrieden“ war, hörte sich zwar auch für ihn selbst „seltsam“ an, war aber erklär- und nachvollziehbar: „So kriegen wir Probleme, wenn der Gegner 15 und wir zwei Chancen haben.“

Mit den 15 Chancen des Gegners hatte Ruthenbeck zwar etwas übertrieben, aber gut die Hälfte war es schon, obwohl Sportvorstand Christian Hochstätter den Eindruck hatte, dass der Mannschaft „in der zweiten Halbzeit ein bisschen die Überzeugung gefehlt hat“. Dennoch hätte nach einer Stunde die Vorentscheidung zugunsten des VfL fallen müssen. War Aydins Lattenknaller kurz nach dem Wiederanpfiff noch unter der Rubrik Sekt oder Selters einzuordnen, so befand sich Piotr Cwielong nach dem Zuspiel von Richard Sukuta-Pasu in optimaler Position - zentral an der Strafraumgrenze. Es handelte sich um eine Art „Elfmeter“, nur eben ein wenig nach hinten versetzt. Um Zentimeter zischte der Ball jedoch am Pfosten vorbei. In dieser Szene wäre auch der gute Jasmin Fejzic im Aalener Tor nur zweiter Sieger geblieben, die Hausherren wären in Führung gegangen, das Spiel hätte eine andere Entwicklung genommen. Hätte. Tat es aber nicht.

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Vielmehr verhedderte sich der VfL allmählich in seinem Sturm und Drang, erst recht, nachdem Enrico Valentini einen der wenigen Konter der Aalener mit dem Treffer zum 1:2 abgeschlossen hatte. Zu diesem Zeitpunkt traf bereits zu, was Peter Neururer später über die Schlussphase sagte. „Nur mit Leidenschaft, aber ohne Ordnung“ habe seine Mannschaft das zweite Tor erzwingen wollen.

Am Mittwoch tritt der VfL im DFB-Pokal in Frankfurt an

Was bedeutet das? Erst einmal: Stagnation in der Liga. Sich in der Spitzengruppe festzubeißen, will dem VfL offenbar nicht gelingen. Auch das Vorhaben, zu alter Heimstärke zurückzufinden, hat, was das nackte Ergebnis angeht, einen Dämpfer erlitten. Aber vielleicht könnte sich die frische Wunde schneller schließen mit einem Pokalerfolg am Mittwoch in Frankfurt (19 Uhr, live in unserem Ticker). Hochstätter: „Das wäre gut und erwartet keiner.“

VFL Bochum verliert 1:2

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Adnan Zahirovic
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Mirkan Aydin schießt das 1:1.
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Yusuke Tasaka
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Trainer Peter Neururer
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Piotr Cwielong
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Mirkan Aydin
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