Bochum. Einen Tag vor der Bundestagswahl konnten die Bochumer gegen beim Zweitligaspiel gegen den VfR Aalen (1:2) selbst bestimmen, wie viel sie für ein VfL-Ticket auf der Westtribüne zahlen wollten. Insgesamt strömten am Samstag über 15.000 Leute ins Rewirpower-Stadion.
Ein Propellerflugzeug zog am Samstag über der Castroper Straße seine Kreise und erinnerte die Bochumer per Banner („Geht wählen!“) noch einmal daran, dass dieses Wochenende unter dem Zeichen der Wahl steht. Einen Tag vor der Bundestagswahl 2013 hatte der VfL Bochum zu seiner ganz eigenen Wahl aufgerufen: Stadionbesucher konnten an der Tageskasse selbst bestimmen, wie viel sie für ein Ticket in den Blöcken F, G und H gegen den VfR Aalen ausgeben wollten. Ein Euro sollte es jedoch mindestens sein.
Mit abgeänderten Wahlplakaten der Bundestagsparteien wurde die Aktion „Am 21.09. VfL wählen“ in der vergangenen Woche beworben. „Das Wir entscheidet“, angelehnt an die Kampagne der SPD, war nur ein Slogan mit dem der Revierklub die Zuschauer mobilisieren wollte.
Nach dem spektakulären 4:2-Sieg gegen den SC Paderborn vor 14 Tagen hatte Peter Neururer gehofft, „wieder mehr als 13.000 Zuschauer hier sehen zu können.“ Doch auch die jüngste Euphorie nach dem 2:0-Sieg bei Tabellenführer Greuther Fürth änderte nur wenig am Bild auf den Rängen des Rewirpower-Stadions. 15.051 Gäste folgten dem Aufruf am Samstag und haben den Weg an die Castroper Straße gesucht. Etwa 100 Gästefans waren den Weg aus Aalen angetreten. Die Verantwortlichen hatten insgesamt auf einen größeren Andrang im Stadion gerechnet.
Schwenken: 2000 Zuschauer auf der Westtribüne
Von den 3800 verfügbaren Karten konnte der VfL Bochum wahrscheinlich etwas mehr als die Hälfte absetzen. „2000 Zuschauer, die nicht von Nord, Süd oder Ost auf die Westtribüne gewandert sind, waren da“, sagte Vorstandsmitglied Ansgar Schwenken der WAZ. Wie viel der Zweitligist letztendlich eingenommen hat, ist noch nicht bekannt. „Das Zählen wird sicher lange dauern.“
VFL Bochum verliert 1:2
Auch wenn die Elf von Peter Neururer gegen den VfR Aalen eine überaus ansprechende Leistung zeigte, hat das Ergebnis von 1:2 die Bochumer Euphorie etwas gebremst. Das nächste Heimspiel bestreitet der VfL am Sonntag, den 6. Oktober, gegen den FC Ingolstadt, der nicht gerade als Publikumsmagnet gilt und auch nur mit einer überschaubaren Anzahl an Gästefans anreisen wird.