Bochum. Wenn Fußball-Zweitligist VfL Bochum am Samstag auf dem Betzenberg in Kaiserslautern antritt, gilt der Auftritt bei den Münchener „Löwen“ als Maßstab. „Genau so möchten wir es wieder angehen“, sagte VfL-Trainer Karsten Neitzel. Der Gegner soll wieder früh und kompakt angelaufen werden.

„Wir haben das aufgearbeitet, das Spiel ist raus aus den Köpfen.“ Zwei Tage nach dem Pokalaus in Stuttgart bezeichnete Karsten Neitzel die Entscheidung, von Stuttgart gleich weiterzuziehen nach Kaiserslautern, als „richtig“, um dieses „Negativerlebnis“ in der Gemeinschaft richtig einzuordnen, abzuhaken und den Blick wieder nach vorne zu richten. Denn die Aufgabe in Kaiserslautern am heutigen Samstag zu lösen wird nicht weniger schwer fallen.

Auftritt in München als Maßstab

Neitzels Maßstab für die Begegnung mit den Pfälzern ist der Auftritt des VfL Bochum kürzlich in München. „Genau so möchten wir es auch jetzt angehen“, sagte er und dachte dabei sicher an die starke Anfangsphase, als die Bochumer die gastgebenden „Löwen“ in Verwirrung stürzten. Anstatt sich zu verkriechen wurde der Gegner früh und kompakt angelaufen, nach Balleroberung ging es zügig nach vorne. Damit kamen die Münchener gar nicht zurecht, und erst in Überzahl, nach dem unberechtigten Platzverweis für Holmar Eyjolfsson, bekam der für seine Spielstärke ja immer wieder gelobte TSV 1860 Oberwasser.

Auch personell orientiert sich der VfL-Trainer an dieser Begegnung, die ein so glückliches Ende nahm. Zwar muss er auf Lukas Sinkiewicz verzichten, der sich eventuell sogar einer weiteren Knie-Operation unterziehen muss und dann wohl in dieser Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen würde, andererseits hat sich Yusuke Tasaka nach zweimonatiger Wettkampf-Abstinenz mit einer guten Leistung in Stuttgart zurückgemeldet. „Wir haben im Training gesehen, dass seine Qualität eine Bereicherung für uns sein wird“, sagte Neitzel über den Japaner, dem auch zwei Spiele innerhalb weniger Tage (in Stuttgart wurde er nach 73 Minuten ausgewechselt) zuzumuten seien: „Wir hatten ausreichend Zeit, um zu regenerieren.“ Was auch für Kevin Scheidhauer gilt, der zurzeit ein enormes Laufpensum zu bewältigen hat.

Lautern hat erfahrene Spieler

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Dass der Druck, der im Kampf um Rang drei auf den Pfälzern lastet, dem VfL in die Karten spielen könnte, glaubt Karsten Neitzel nicht: „Wir stehen genauso unter Druck. Außerdem haben die Lauterer erfahrene Spieler in ihren Reihen, die den Druck an sich abprallen lassen.“

Gespannt sein darf man darauf, ob es dem VfL auch in Kaiserslautern gelingen wird, die Kreise des Gegners frühzeitig einzuengen. FCK-Trainer Franco Foda jedenfalls beunruhigte die chancenarme Partie in Berlin keineswegs: „Wir haben verstärkt daran gearbeitet, dass wir schnell in die Spitze spielen, wenn die Räume eng sind und der Gegner aggressiv attackiert.“