Stuttgart. . Nach ihrem Pokal-K.o. in Stuttgart lenken sich die Spieler des VfL beim neuen Bruce-Willis-Film ab, bevor in Kaiserslautern die nächste ganz schwere Prüfung für den gefährdeten Zweitligisten ansteht. Der Vertrag mit Routinier Marcel Maltritz wird verlängert.
An Action mangelt es den Profis des VfL Bochum derzeit nicht. Vorgestern verloren sie das Pokalviertelfinale beim VfB Stuttgart, morgen geht es auf den in der 2. Liga immer noch gewaltigen Betzenberg in Kaiserslautern – und gestern Abend zogen alle Mann ins Kino. „Stirb langsam“ sahen sie, 24 Stunden nach dem Ende aller Pokalträume, nach dem 0:2. Ausgerechnet!
Um trockenen Humor selten verlegen
Karsten Neitzel, der im Training mit Emotionen oft nur so um sich wirft, in seinen Analysen selbst nach hektischen Partien aber stets ruhig und sachlich ist, weiß um den Wortwitz, der einen ja anspringt bei diesem Titel der neuesten Bruce-Willis-Ballerei.
Neitzel, um trockenen Humor selten verlegen, sagt: „Das soll jetzt keine Anspielung auf unsere Situation sein. Wir wollen einfach gemeinsam etwas Spaß haben.“
Vertrag mit Routinier Maltritz wird verlängert
Und dass das Leben weitergeht beim VfL Bochum nach einer zwar zu erwartenden, aber doch „ärgerlichen“ Niederlage, so Sportvorstand Jens Todt, zeigt die gestern besiegelte Vertragsverlängerung mit einem Routinier.
Innenverteidiger Marcel Maltritz (34), seit neun Jahren beim VfL, hängt eine weitere Saison dran. Sollte der „unumstrittene Führungsspieler“, so Todt, seine Karriere 2014 beenden, wird er als Jugendtrainer dem Klub erhalten bleiben.
Qualitäten im Klassenkampf gefragt
Bis dahin sind auch seine Qualitäten im Klassenkampf gefragt. Sich zügig zu regenerieren und wieder aufzurichten ist erstes Ziel des VfL. „Das Aus tut noch richtig weh“, räumte Trainer Neitzel gestern Mittag nach der Ankunft in Kaiserslautern ein, wo der VfL ein Mini-Trainingslager bezieht bis zum Spiel beim Tabellendritten: „Wir müssen die Köpfe schnell freibekommen.“
Vier Punkte Vorsprung hat der VfL ja nur auf einen Relegationsplatz, und es folgen die harten Aufgaben in Ingolstadt, gegen Braunschweig, bei Hertha BSC Berlin. Energisch und mutig auftreten wie „ansatzweise in der zweiten Halbzeit in Stuttgart“ soll sein Team, sagt Neitzel, unter dessen Regie sich Bochum insgesamt etwas stabilisiert hat: in Zahlen (16 Punkte aus 12 Spielen) und in der Spielstruktur.
Geblieben aber ist ein Manko, das auch Stuttgart zu einem Sieg mit Minimalaufwand verhalf: „Wir müssen 20 Meter vor dem Tor größere Dreckschweine sein“, sagt Neitzel. „Vorne fehlte uns die letzte Überzeugung“, sagt Todt. Mirkan Aydin bringt die Waffen für den finalen Schlag mit. Doch der Stürmer ist fast während der gesamten Saison verletzt. Ein „zweiter Aydin“ täte dem VfL gut, auch mit Blick auf 2013/14. Doch der Etat sinkt, für Ablösesummen ist kein Geld da trotz der knapp zwei Millionen Euro, die man im Pokal verdient hat. Ein Bonus nur – existenziell wichtig ist der Klassenerhalt. Neitzel sagt: „Wir müssen wieder mit Spaß und Freude in die nächste Schlacht ziehen.“