Bochum. Einen Tag nach der 0:2-Niederlage beim VfB Stuttgart verlängerte Innenverteidiger Marcel Maltritz (34) seinen Vertrag. Nach neun Jahren beim VfL Bochum macht er damit „die Zehn“ voll - und soll danach als Jugendtrainer in Bochum arbeiten.

Im DFB-Pokal erlebte er jüngst einen seiner größten Momente, seit er beim VfL Bochum spielt, seit 2004 also: Beim 3:0 gegen den TSV 1860 München erzielte Marcel Maltritz, der Innenverteidiger, zwei Kopfballtore zum 2:0 und 3:0. Die Fans, teilweise früher mal konträr eingestellt, feierten ihn einstimmig als „Fußballgott“.

Jugendtrainer - oder doch weiter als Profi?

Gestern, nur einen Tag nach der bitteren Niederlage in der nächsten Pokalrunde, nach dem 0:2 beim VfB Stuttgart, ließ der 34-Jährige seinen Worten schriftlich fixierte Taten folgen: Die „Zehn vollzumachen“ hatte er längst angekündigt, nun ist die Vertragsverlängerung perfekt. Maltritz soll auch in der kommenden Saison in der Defensivzentrale das Kommando geben. Und: Sollte der Familienvater aus Magdeburg, der sich längst in Bochum „heimisch“ fühlt, wie er sagt, mit 35 seine Spielerkarriere beenden, übernimmt er als Trainer eine Jugendmannschaft beim VfL. Oder er hängt noch ein Jahr dran, auch das ist möglich.

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„Er ist einer unserer stärksten Spieler über die gesamte Saison gesehen“, erklärte Sportvorstand Jens Todt gestern in Kaiserslautern, wo der VfL-Kader ja bis zum Zweitliga-Spiel am Samstag (13 Uhr) Quartier bezogen hat. „Er ist ein guter Typ und völlig unumstritten in der Mannschaft.“ Kein Zweifel: Maltritz geht auf dem Platz voran, auch im Training, er ist einer der wenigen, die mal laut werden, wenn andere sich ducken.

Bochum will sich gegen den FCK „nicht verstecken“

Der Routinier ist auch jetzt wieder gefragt und gefordert: Nachdem die Pokalträume geplatzt sind, geht es beim 1. FC Kaiserslautern erneut darum, sich bei einem potenziell stärkeren Gegner „nicht zu verstecken“, sagt Trainer Karsten Neitzel. Man wolle selbst Druck ausüben wie teils in der zweiten Halbzeit in Stuttgart - und dazu „mehr Gefahr ausstrahlen“.

Personell hat sich die Lage aber erneut verschärft: Lukas Sinkiewicz verließ die Reisegruppe und kehrte bereits gestern nach Bochum zurück. Die Knieprobleme lassen den Routinier nicht los und einen Einsatz nur drei Tage nach dem Spiel in Stuttgart nicht zu. Für ihn wird wohl Leon Goretzka neben Christoph Kramer im Mittelfeldzentrum spielen. Marc Rzatkowski, der in Stuttgart als hängende Spitze neben dem enorm fleißigen, aber im Abschluss noch zu harmlosen Kevin Scheidhauer nicht nur läuferisch eine starke Leistung zeigte, rückt auf die eine Außenbahn. Die andere bekleidet Yusuke Tasaka, der bei seinem Comeback gleich überzeugte.

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Und Faton Toski, kein Typ, der als Einwechselspieler viel bewegen kann, kehrt in die Startelf zurück. Neitzel hatte dem Mittelfeldspieler, der in München und gegen Duisburg im Offensivzentrum begonnen hatte, eine „Pause“ verordnet nach dessen monatelanger Auszeit. Jetzt muss er wieder ran.

Maltritz : „Der VfL ist mein Verein“

Marcel Maltritz hat bisher 282 Pflichtspiele (16 Tore) für den VfL bestritten. „Ich bin nicht der Typ, der sich still und heimlich in die Rente verabschiedet“, sagt er. „Ich werde bis zum letzten Spiel alles geben.“

Nach seinem Karriereende will er seine Trainerausbildung fortsetzen, die B-Lizenz hat er bereits. „Der VfL ist mein Verein“, freut er sich, als Jugendtrainer in Bochum zu bleiben.