Bochum. Seit Montag ist Butscher VfL-Cheftrainer. Er hat viele Gespräche geführt. Mit seinem Vorgänger und allen Spielern.

Nach Trainerfreistellungen ist es nicht immer so, dass sich die freigestellten Trainer mit ihrem Nachfolger noch einmal in Ruhe austauschen. Dass das beim VfL Bochum in dieser Woche aber genauso stattfand, spricht dafür, wie schwer letztendlich dem Bundesligisten die Freistellung von Thomas Letsch fiel und dass Letsch trotz der zuletzt schlechten Ergebnisse einen richtig guten, bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

„Wir haben am Dienstag lange gesprochen“, sagte Heiko Butscher, der Nachfolger von Letsch bei der Spieltags-Pressekonferenz auf die entsprechende Frage dieser Redaktion. Letsch und Butscher hatten sich bereits im Saisonverlauf regelmäßig ausgetauscht. Allein schon deshalb, weil immer wieder Spieler aus der U19 des VfL, die Butscher bisher betreute, bei den Profis mit trainierten oder in Testspielen dabei waren.

Butscher: VfL Bochum verliert Trainer, der menschlich top war

„Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis“, sagte Butscher. „So sind wir auch auseinandergegangen. Persönlich und menschlich ist es natürlich unheimlich schade, dass er weg ist. Wir kennen aber alle das Business. Mit Thomas verlieren wir einen richtig guten Trainer, der menschlich top war.“

So berichteten wir über Stadiondebatte und Talentwerk-Invest:

Auch der Mannschaft sei anzumerken gewesen, dass die Freistellung etwas mit ihr gemacht hat. „Der Übergang war schwierig“, sagte Butscher dazu. „Aber das hat sich im Verlauf der Woche gebessert.“ Beim Abschlusstraining seien Stimmung und Spannung gut gewesen. „Das sind Vollprofis“, sagte Butscher. „Die Mannschaft will Situation umdrehen.“

VfL Bochum: Butscher hat mit jedem Spieler gesprochen

Das habe er auch in vielen Gesprächen mit den Spielern gehört. „Ich habe mit jedem Spieler gesprochen“, sagte er. „Gerade die, die in dieser Woche und auch schon in den Wochen zuvor in den Medien waren, weil sie mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht werden, haben gesagt, dass sie 100 Prozent geben werden und ich bin mir sicher, dass jeder bis zum letzten Spiel alles geben wird.“

Gemeint sind da in erster Linie Kevin Stöger und vor allem Patrick Osterhage. Bei Osterhage scheint der Wechsel zum SC Freiburg nach übereinstimmenden Medienberichten inzwischen klar zu sein. „Wir haben auch darüber gesprochen“, sagte Butscher, „was passiert, wenn einer der Spieler vielleicht ein, zwei Fehler im Spiel hat. Ich kenne unsere Fans. Ich gehe davon aus, dass sie ihn weiter unterstützen werden.“

Das sei im Heimspiel gegen Heidenheim und der Serie von nicht gewonnenen Spielen auch nötig. „Heidenheim ist eine wahnsinnig kompakte Mannschaft. Sie haben Disziplin ohne Ende – kratzen, beißen, machen Wege zu und laufen viel. Das sind Basics, die bei ihnen einfach passen. Das hat sie in die Situation gebracht, in der sie jetzt sind. Sie stehen absolut zurecht auf diesem Tabellenplatz. Natürlich kennen wir Eren Dinkçi, Jan-Niklas Beste und Tim Kleindienst. Sie haben eine herausragende Qualität. Wir wissen aber auch, was sie so stark macht.“