Bochum. Sechs Spiele stehen für das Team noch an. Zum Start geht es gegen Heidenheim. Kapitän Losilla will keine Ausreden hören.

Anthony Losilla hat spät die Bundesliga erreicht. Er war 35 Jahre alt, als er 2021 sein erstes Bundesligaspiel absolvierte. Die aktuelle Saison ist seine dritte in der 1. Liga und wie schon in den beiden Spielzeiten zuvor geht es für ihn und das Team um den Klassenerhalt.

Bundesliga zu spielen, heißt für Losilla permanenter Abstiegskampf, Niederlagen verarbeiten, immer wieder aufzustehen und nie den Glauben zu verlieren, das Ziel erreichen zu können. Zweimal hat Losilla den VfL Bochum als Kapitän zum Klassenerhalt geführt. Zum ersten Mal geht er die Aufgabe auf der Zielgeraden der Bundesliga nach einem Trainerwechsel an.

Losilla: VfL Bochum muss positiv bleiben

Seit Montag ist klar, dass Heiko Butscher als Cheftrainer auf den freigestellten Thomas Letsch folgt. Mit ihm soll das Team über dem Strich bleiben, soll zum dritten Mal in Reihe den Ligaerhalt schaffen. Losilla weiß aus Erfahrung, worauf es jetzt besonders ankommt.

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„In solchen Situationen müssen wir positiv bleiben und uns auf unsere Ziele fokussieren“, sagte er am Mittwoch nach der zweiten Trainingseinheit unter Heiko Butscher. „Trainerfreistellungen passieren im Fußball. Wenn es schlecht läuft, ist es immer der Trainer, der beurlaubt wird. So ist es leider. Wir dürfen nicht vergessen, was Thomas Letsch für uns geleistet hat. Aber es geht weiter, das nächste Spiel steht am Samstag an. Wir müssen positiv bleiben und mit der Mannschaft aus der Abwärtsspirale herauskommen, ab jetzt mit Heiko Butscher als Trainer. Er hat unser vollstes Vertrauen.“

Mit Butscher schaffte der VfL Bochum in der Vorsaison den ersten Punktgewinn

Er hat es auch, weil er bereits gezeigt hat, dass er der Mannschaft kurzfristig helfen kann. In der Vorsaison übernahm er das Team als Interimstrainer nach der Freistellung von Thomas Reis für das Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Der VfL Bochum schaffte nach sechs Niederlagen am Stück den ersten Punktgewinn.

So berichteten wir über Stadiondebatte und Talentwerk-Invest:

„Heiko Butscher geht die Sache so an, wie er es auch die letzten beiden Male gemacht hat“, sagt Losilla nun. „Er will eine andere Stimmung reinzubringen, das Positive sehen. Er ist sehr aktiv, gibt uns neue Impulse und genau das brauchen wir. Er versucht, uns zu pushen. Ich finde es gut. Ich kenne ihn schon lange. Für ihn ist es auch eine Chance, sich als Trainer auf diesem Niveau zu zeigen.“

Losilla könnte als Trainer im Talentwerk des VfL Bochum einsteigen

Losilla spielte in seiner ersten Saison 2014/2015 noch mit Butscher zusammen. In dieser Saison hospitierte er zudem beim ihm bei der U19 des VfL Bochum. Losilla könnte nach seiner aktiven Laufbahn als Trainer im Talentwerk des VfL Bochum einsteigen.

Losilla und Butscher wissen, dass der neuerliche Klassenerhalt nur gelingt, wenn alle an einem Strang ziehen. „Wir wollen es als Team schaffen“, sagt Losilla entsprechend. Er macht dann auch klar, wie der VfL Bochum die kommenden Wochen angeht. Der Bundesligist ruft die Endspielwochen aus.

VfL Bochum spielt nun zunächst gegen Aufsteiger Heidenheim

Wobei das ultimative Ziel Klassenerhalt möglicherweise erst am letzten Spieltag geschafft sein wird. Im Zweifel, also wenn die Abstiegskontrahenten aus Mainz und Köln nicht jedes Spiel gewinngt, kann sich Bochum in den „Finalspielen“ gegen Heidenheim, VfL Wolfsburg, Hoffenheim, Union Berlin, Leverkusen und schließlich in Bremen sogar weitere Niederlagen leisten.

Daran denkt Losilla indes nicht. „Wir haben sechs Finalspiele vor uns“, sagt er. „Wir werden alles dafür tun, um sie positiv zu gestalten. Es ist alles eng unten im Tabellenkeller, jedes Spiel ist wichtig. Es ist klar, dass wir bis zum Ende alles geben müssen. Es sind sechs Finalspiele, wir sind vorbereitet.“

Er sei nicht der Typ, der nach Ausreden suche. „Wenn nun gesagt wird, dass uns als Mannschaft nach dem Trainer-Aus das Alibi fehlt, dann kann ich da nicht viel mit anfangen. Wir müssen alles tun, um den Klassenerhalt zu schaffen und mal wieder ein Spiel zu gewinnen. Und das ist unabhängig davon, ob es kurz zuvor einen Trainerwechsel gab.“