Jerez de la Frontera. Der VfL Bochum absolviert am Freitag zum Abschluss des Trainingslagers in Spanien zwei Testspiele. Trainer Thomas Letsch führt viele Gespräche.
Gerrit Holtmann nagelt den Ball in den linken Winkel beim Trainingsspiel am Donnerstagvormittag im sonnigen Jerez de la Frontera. Der Flügelstürmer hat seine Knieblessur auskuriert, auch Jordi Osei-Tutu ist wieder komplett dabei: Trainer Thomas Letsch kann bei den letzten beiden Vorbereitungsspielen des VfL Bochum zum Abschluss des Trainingslagers in Spanien am Freitag auf alle Profis setzen.
VfL Bochum: Trainer Thomas Letsch stehen alle Profis zur Verfügung
23 Feldspieler und zwei Torhüter – U19-Keeper Finn Kotyrba hält sich für den Bedarfsfall bereit – sollen zunächst gegen den ungarischen Zweitligisten Diósgyöri VTK (11.30 Uhr) und dann gegen den Schweizer Erstligisten FC Luzern im Estadio Municipal Ciudad in La Línea bei Gibraltar eingesetzt werden (beide Partien live im Stream des VfL).
„Es geht vor allem darum, dass fast alle Spieler auf 90 Minuten Spielzeit kommen“, erklärte Letsch den ungewöhnlichen Doppeltest-Pack. Einzig Jacek Goralski sei noch nicht so weit für ein Spiel über die komplette Distanz. Zu erwarten ist, dass gegen Luzern viele Stammkräfte spielen, die größtenteils auch gegen Hertha BSC zum Liga-Auftakt auflaufen dürften (21. Januar, 15.30 Uhr). Von einem A- oder B-Team will Letsch allerdings nichts wissen. Man habe auch noch eine Woche Training in Bochum, die konkrete Vorbereitung auf den Gegner Hertha, so der Coach.
Offen ist zum Beispiel, wer in der Innenverteidigung den Part neben Ivan Ordets gegen Luzern einnehmen wird. Ordets, der unter Letsch auch in allen acht Bundesliga-Partien in der Startelf stand, ist gesetzt: „Er ist derzeit unsere Konstante“, sagt Letsch. „Ivan bringt alles mit, um unser Boss in der Abwehr zu sein. Er ist in der Mannschaft sehr anerkannt.“
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Der unter schwierigsten Bedingungen – privat wegen des Russland-Krieges gegen sein Heimatland Ukraine, sportlich wegen fehlender Spielpraxis - im Sommer von Dinamo Moskau beim VfL Bochum angekommene Verteidiger trete mittlerweile ganz anders auf als zu Beginn, sagt der Coach. Letsch nutzt einen Vergleich für Ordets‘ „ganz anderes Selbstvertrauen und Selbstverständnis“. 1,95 Meter groß ist Ordets. „Anfangs hatte ich das Gefühl, er ist 1,92 Meter, jetzt denke ich, er ist 1,98 Meter groß.“
Dominique Heintz kämpft sich beim VfL Bochum zurück
Gegen Grashoppers Club Zürich am Dienstag (1:1) spielte Neuzugang Keven Schlotterbeck neben ihm. Hier lässt sich Letsch alle Optionen offen, lobt neben Schlotterbeck („Die beiden haben es gegen Zürich zusammen gut gemacht“) auch Vasileios Lampropoulos oder Dominique Heintz etwa, der seinen Trainingsrückstand nach langer Verletzungspause mehr und mehr aufholt. Heintz soll im ersten Spiel gegen die Ungarn beginnen.
Ums Pressing, Gegenpressing, Geschlossenheit geht es Letsch erneut. Er will sehen, „dass wir wieder einen Schritt nach vorne machen“ wie zuletzt beim Testspiel gegen Zürich (1:1), als es zumindest gegen den Ball ordentlich lief.
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Idealerweise soll am Ende auch das Ergebnis optimistisch stimmen nach bisher fünf Testspielen ohne Sieg seit der WM-Pause. Letsch absolvierte nach dem Zürich-Test daher eine Vorbereitung wie im Liga-Rhythmus: Mittwoch Regeneration, Donnerstag ein „klassisches Abschluss-Training“ mit vielen Sprints und hoher Intensität bei verschiedenen Spielformen in größeren und kleinen Gruppen.
15 Einzelgespräche beim VfL Bochum
Ganz frei hatten viele Profis dann aber nicht, der Trainer schon gar nicht. Er setzte seine Einzelgespräche fort. Allein 15 Spielergespräche standen am Donnerstag noch an. Am Ende des Trainingslagers hat Letsch allen Profis ihren Stand erklärt, ihnen „ein Feedback gegeben“.