Jerez de la Frontera. Jacek Goralski schuftet nach seiner Verletzung am Comeback beim VfL Bochum. Trainer Thomas Letsch erklärt den aktuellen Stand.

Es wurde glitschig auf dem Trainingsplatz des Fünf-Sterne-Resorts Barcelo Montecastillo in Jerez de la Frontera. Ein heftiger Schauer fegte über Andalusien hinweg. Der Rasen durchnässt, matschig, schon etwas tiefer. Wer setzt da nicht gerne zur Grätsche an?

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Jacek Goralski, Mittelfeldspieler beim VfL Bochum, benötigte dafür keine Extraeinladung. Der 30-Jährige warf sich in die Bälle, rutschte mit den Knien über das Grün, versuchte, die Kugel schnellstmöglich zurückzugewinnen. So, wie er es im Ligabetrieb schon länger nicht mehr machen konnte.

Seit 1. Oktober (0:4 bei RB Leipzig) hat Goralski kein Pflichtspiel mehr bestritten. Der Pole plagte sich seitdem mit einer hartnäckigen Muskelverletzung herum, erst zu Jahresbeginn, also seit seit wenigen Tagen, kann er wieder mit der Mannschaft schuften. Schon die Sommervorbereitung verpasste der Profi, der von Kairat Almaty in Kasachstan kam, aufgrund einer Augenentzündung, konnte schon unter Letsch-Vorgänger Thomas Reis kaum mitwirken.

VfL-Trainer Thomas Letsch hofft darauf, dass der 21-malige polnische Nationalspieler schnell wieder im Bochumer Trikot durch das Mittelfeld grätschen kann, mahnt aber zugleich: "Wenn es nach Goralski selbst geht, ist er voll dabei. Wir müssen aber aufpassen."

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Goralski soll langsam wieder ans hohe Pensum herangeführt werden. In Jerez de la Frontera absolvierte er die Einheiten am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag. Am Nachmittag soll er aussetzen. "Er ist ein Spielertyp, der von seiner Aggressivität lebt", sagt Letsch. "Wenn man ihn als Joker einbaut, nimmt man ihm seine Stärke weg. Deshalb versuchen wir, die Sachen, die er mitmacht, in höchster Intensität, müssen aber auch aufpassen mit Blick auf die Gesamtsteuerung."

Konstantinos Stafylidis (r.) vom VfL Bochum.
Konstantinos Stafylidis (r.) vom VfL Bochum. © ffs | Udo Kreikenbohm

Klar ist: Die Konkurrenz auf Goralskis Position ist nicht kleiner geworden. In Pierre Kunde Malong hat Bochum noch einen dynamischen, variablen Mittelfeldspieler verpflichtet. "Es ist Feuer drin", freut sich Trainer Letsch. Und das erlischt erstmal auch nicht durch den andalusischen Platzregen.