Jerez de la Frontera. Der Serbe fehlte überraschend im Aufgebot der Nationalmannschaft. Beim VfL kämpft der 24-Jährige zunächst um einen Stammplatz.
Der Bewegungsradius von Erhan Masovic war am Mittwochvormittag, der einzigen Trainingseinheit des Tages, überschaubar. Das hatte damit zu tun, dass Trainer Thomas Letsch die Regeneration in den Mittelpunkt stellte. Es waren bislang ja fordernde Tage in Jerez de la Frontera. Und das Testspiel gegen die Grasshoppers Zürich (1:1) am Dienstag auf ziemlich tiefem Boden tat dabei sein übriges.
Andererseits hatte Masovic, Verteidiger beim Bundesligisten VfL Bochum, selbst dafür gesorgt, dass er nicht all zu viel rennen musste. Auf dem Plan stand Fußballtennis, und da sind die Regeln bekannt: Das Sieger-Team darf auf dem Feld bleiben, die Verlierer müssen wechseln – und gemeinsam mit den Mittelfeldtechnikern Philipp Förster und Kevin Stöger gab der 24 Jahre alte Serbe eine gute Figur ab. Mit seiner Größe von 1,89 Meter ist wie er gemacht, um direkt am Netz, das in Jerez in Wahrheit bloß ein Absperrband war, mit Kopfbällen das andere Team unter Druck zu setzen.
VfL Bochum: Keven Schlotterbeck sorgt für Konkurrenzkampf
Unter Druck ist er auch, wenn man sich die Situation in Bochums Innenverteidigung anschaut. In Keven Schlotterbeck kam nun der sechste Abwehrspieler für die Zentrale hinzu. „Er hat bewiesen, dass er Qualitäten hat. Wir haben nun einen richtig guten Konkurrenzkampf“, sagt Masovic. Derzeit aber schein Masovic hinten dran, Schlotterbeck und Ordets haben die Nase vorne. Möglicherweise kommt der Serbe in einer Dreierkette zum Zuge – das zumindest ließ Letsch im Training in Andalusien proben. „Aus meiner Sicht ist das ein sehr gutes System“, sagt er. „Wichtig ist, dass wir uns gut fühlen und unsere Punkte holen.“ Basis soll aber die Viererkette bleiben, so Letsch.
Masovic selbst präferiert ebenfalls die Abwehrreihe mit zwei Innen- und zwei Außenverteidigern, „weil du einen weiteren Spieler vor dir und mehr Möglichkeiten hast.“ In so einer Formation wäre er auch gerne bei der Weltmeisterschaft in Katar aufgelaufen, wurde allerdings beim Aufgebot Serbiens nicht berücksichtigt, obwohl der Bochumer zuvor regelmäßig nominiert worden war.
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„Das kam unerwartet. Ich war sicher mir sicher, dass ich dabei sein werde“, sagt Masovic. „Es war keine wirklich schwierige Situation für mich, aber natürlich trotzdem eine schlechte Nachricht. Meine Familie war in Bochum und hat mir geholfen, damit umzugehen.“
Das Wichtigste sei nun, weiter „hart zu arbeiten und für die nächste Chance bereit zu sein.“ Beim VfL sowie bei der Nationalmannschaft.