Bochum. Mit weniger Ballbesitz und schnellem Umschalten will der VfL Bochum in Hoffenheim zum Erfolg kommen. Zwei Spieler sind wieder im Teamtraining.
Viel Ballbesitz – wenig Ertrag. 60 Prozent stand als Wert am Ende der Partie auf dem Konto des VfL Bochum, nur 40 Prozent auf dem der mit 2:1 siegreichen Mainzer. Klare Torchancen spielte sich Bochum im ersten Bundesliga-Spiel der Saison aber nicht heraus. Auf engem Raum gegen tief gestaffelte, defensiv kompakte Gäste konnte er sein Tempo nicht ausspielen.
Das ist kein neues Phänomen. Auch in der Vorsaison tat sich Bochum als dominantere Mannschaft schwer, Lösungen bis zum Abschluss zu finden.
Vorsaison des VfL Bochum: Acht Partien mit mehr Ballbesitz – sechs Niederlagen
Zahlen belegen dieses Gefühl, wie der „kicker“ noch einmal aufschlüsselte: In acht Partien in der Vorsaison hatte Bochum mehr Ballbesitz als der Gegner. Er feierte in diesen Partien aber nur einen Sieg (2:1 gegen Bielefeld), holte ein Remis und verlor sechs dieser Spiele. Besonders eklatant war das Missverhältnis beim 1:3 gegen Hertha BSC mit einem Bochumer Ballbesitz von 67 Prozent.
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Die Rollenverteilung dürfte sich in Hoffenheim ändern. Die TSG ist mit einem mühsamen 2:0-Pokalsieg dank später Treffer in der Verlängerung beim Viertligisten SV Rödinghausen gestartet. Bei Borussia Mönchengladbach verlor das Team des neuen Trainer Andre Breitenreiter mit 1:3, wobei Verteidiger Stefan Posch früh die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.
Takuma Asano erzielte beide Treffer zum 2:1-Sieg
Die TSG Hoffenheim, die vermutlich bereits Linksverteidiger Angelino einsetzen kann, den man von RB Leipzig ausleihen will, ist gegen den Abstiegskandidaten zum Siegen aufgefordert. Hoffenheim wird das Spiel machen wollen, machen müssen im eigenen Stadion.
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In der Vorsaison überraschte der VfL nach dem 2:0-Heimsieg auch in Sinsheim mit einem 2:1-Erfolg. Takuma Asano erzielte beide Treffer, sein 1:0 bereitete Torwart Manuel Riemann vor. Ballbesitz Hoffenheim: 59 Prozent!
VfL Bochum: Holtmann schwärmt von Stögers Pass-Qualität
Eine Chance für den VfL, der erneut mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg kommen will. Kevin Stöger, Bochums bester Feldspieler gegen Mainz, kann die Schnittstellen-Pässe auf die schnellen Außen wie Gerrit Holtmann oder auf Takuma Asano spielen. „Man muss eigentlich nur in die Tiefe loslaufen, dann weiß Kevin schon, wohin er spielen muss“, hatte Holtmann vor dem Mainz-Spiel mit viel Vertrauen in die Qualitäten seines neuen Mitspielers gesagt.
Gegen Mainz gelang das kaum, weil Mainz die Räume gar nicht anbot – und weil Holtmann oder Simon Zoller sie letztlich auch nicht konsequent genug suchten. Einmal blitzte diese potenzielle Stärke Bochums auf, als Riemann Zoller auf die Reise schickte, dessen scharfe Flanke Holtmann volley nahm. Robin Zentner parierte den zu zentral platzierten Ball.
Jacek Goralski könnte gegen Bayern eine Option beim VfL Bochum sein
Personell gibt es Besserung. Sein erstes Mannschafts-Training seit seiner Augen-Operation absolvierte am Montag Jacek Goralski. Der polnische Nationalspieler machte körperlich schon einen guten Eindruck. „Man hat gemerkt, dass er etwas getan hat“, sagte Trainer Thomas Reis. „Ich bin froh, dass er wieder dabei ist. Aber das Training mit Ball und Zweikämpfen ist jetzt noch einmal etwas anderes.“ Die Partie in Hoffenheim käme für den aggressiven Mittelfeldmann sicherlich zu früh. Gegen Bayern (Sonntag, 21. August, 17.30 Uhr) könnte er im Idealfall eine Option sein.
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Goralski war nach seinen Länderspiel-Einsätzen etwas später ins VfL-Training eingestiegen, kam beim Testspiel in Paderborn in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Wegen der Augen-OP verpasste er das Trainingslager und seitdem, also seit gut vier Wochen, das Training, konnte sich aber individuell fit halten. In der vergangenen Woche trainierte er bereits mit Co-Trainer Frank Heinemann mit Ball.
VfL: Oermann ist wieder dabei – Vorsichtsmaßnahme bei Stafylidis
Wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist auch Tim Oermann. Der junge Innenverteidiger hatte sich vor knapp drei Wochen im Training verletzt.
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Dagegen fehlte Konstantinos Stafylids – eine Vorsichtsmaßnahme wegen seiner muskulären Probleme, die ihn eine Woche lang ausgebremst hatten. Stafylidis absolvierte seine Einheit auf dem Fahrrad.
Der Linksverteidiger hatte sich am Samstag nach einem Zusammenprall mit Lee eine Platzwunde am Kopf zugezogen, die getackert werden musste. Der Grieche spielte dann weiter und zählte zu den wenigen Bochumern, die sich bis zum Schluss aufbäumten gegen die Niederlage. Auch in Hoffenheim ist mit Stafylidis zu rechnen.
VfL Bochum: Horn könnte nächste Woche wieder zurückkehren
Mit Jannes Horn und Danilo Soares werden die beiden weiteren Linksverteidiger weiterhin ausfallen. Horn könnte nach seiner Muskelverletzung nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren, hofft Trainer Reis. Soares (Hüftprobleme) fällt noch länger aus.