Bochum. Der VfL Bochum hat sein Heimspiel gegen Mainz 05 zum Bundesliga-Auftakt verloren. Trainer Thomas Reis war nach dem 1:2 (1:1) geladen.

Er wirkte zwar ruhig, gefasst, fast entspannt. Aber Thomas Reis, der Trainer des VfL Bochum, stellte nach dem 1:2 gegen Mainz dann schnell selbst klar, dass es in ihm brodelte. „Vielleicht sehe ich gerade nicht danach aus, aber ich bin maßlos sauer, dass wir durch ein Standardtor das Spiel verlieren. Wir haben eine klare Zuordnung im Raum, darüber müssen wir reden.“ Wer beim 1:2 in Minute 77 zuständig war für Karim Onisiwo, ließ Reis offen. „Das klären wir intern.“

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VfL Bochum: Enorme Probleme in der Defensive

Beim 0:1 war es offensichtlich, da musste er den Namen nicht nennen. Erhan Masovic ließ Onisiwo gewähren, frei zum Kopfball ansetzen. Auch dieses Tor ärgerte den Coach mächtig. „Das erste Tor ist fahrlässig. Du hast eine gute Besetzung in der Box, tauchst aber unter den Ball durch.“ Masovic war ein Unsicherheitsfaktor beim VfL. Auch sein Verteidigerkollege Ivan Ordets wirkte selten souverän genug, es gab viele Abstimmungsprobleme. „Wir sind noch in der Findungsphase“, meinte Reis.

Ivan Ordets machte kein gutes Spiel für den VfL Bochum.
Ivan Ordets machte kein gutes Spiel für den VfL Bochum. © dpa

Die „vor allem in den entscheidenden Momenten“ schwache Defensivarbeit war ein Grund für die Niederlage. In der Phase nach dem 0:1 hatte Bochum ja „Glück, dass wir nicht höher zurückliegen“, so Reis.

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Die Harmlosigkeit im Angriff in der zweiten Halbzeit und der fehlende Schwung der eingewechselten Spieler trugen aber auch zum Misserfolg bei. „Mainz hat sehr gut verteidigt“, sagte Reis zwar. Letztlich habe man aber auch „die wenigen Möglichkeiten, die wir hatten oder hätten haben können, nicht gut herausgespielt.“

Die erste Elf habe es insgesamt „gut gemacht, war sehr aktiv. Wir sind sehr gut in die Partie reingekommen, konnten gut pressen.“ Von den Jokern aber kam dann in der Schlussphase nichts. Jordi Osei-Tutu, Silvere Ganvoula, Philipp Förster, am Ende noch Saidy Janko setzten überhaupt keine Impulse. „Das sind alles Spieler, die auch in die erste Elf wollen. Natürlich hast du die Hoffnung, dass nochmal eine zweite Welle kommt nach dem Rückstand, zudem es sieben Minuten Nachspielzeit gab. Ich hätte mir Akzente gewünscht, das war nicht der Fall“, kritisierte Reis. „Mal schauen, ob sich der eine oder anderen dann nächste Woche mehr anbietet.“

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Der Coach sah aber nicht nur Schlechtes. Mit dem Einsatz seiner (ersten) Elf war er einverstanden: „Die Mannschaft hat alles investiert, sie hat Intensität an den Tag gelegt“, so Reis. Ein Punkt hätte dem VfL vor der Partie bei der TSG Hoffenheim am kommenden Samstag natürlich gut getan, „einen Punkt hätten wir auch verdient gehabt über die gesamten 90 Minuten gesehen“, meinte Reis.

Auch Mainz-Trainer Bo Svensson übt Kritik

Ähnlich äußerte sich Bo Svensson, der Mainzer Trainer: „In der zweiten Halbzeit war nicht viel los. Wir waren zu passiv. Bochum hatte viel den Ball, ohne gefährlich zu werden. Dann machen wir den Lucky Punch nach einem Standard. Dass wir besser spielen und aktiver werden müssen, ist auch klar.“