Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach ist mit einem Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim in die Saison gestartet. Es war eine erfolgreiche Premiere für Farke.
Daniel Farke blieb seinem Kleidungsstil bei seiner Bundesliga-Premiere treu. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach trug am Samstagnachmittag Schwarz. Die Fans in der Nordkurve hingegen – so sah es die ausgerufene Kleiderordnung vor − waren in Weiß gekommen. Mit einem großen Fanmarsch zum Stadion hatten sie sich auf den Saisonstart eingestimmt. Der Gladbacher Mannschaft, natürlich auch in weißen Trikots gekleidet, gelang es dann vor 49.659 Zuschauern, die neue Aufbruchstimmung rund um Borussia zu erhalten. Und mit dem 3:1 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim feierte Farke auch eine erfolgreiches Bundesliga-Debüt.
Gladbach dreht das Spiel gegen die TSG Hoffenheim
Ramy Bensebaini (42. Minute), Marcus Thuram (71.) und Nico Elvedi (78.) hatten für Gladbach nach dem Hoffenheimer Führungstor durch Robert Skov (25.) getroffen. Die Gastgeber waren durch den Platzverweis gegen Stefan Posch, der Gelb-Rot sah (19.), früh in Überzahl gelangt. In der zweiten Halbzeit spielten sie ihren personellen Vorteil aus. „Es war ein verdienter Sieg und ein sehr guter Auftakt“ sagte Farke: „Die Gelb-Rote Karte hat uns in die Karten gespielt.“ Bester Spieler war Alassane Pléa, der in dieser Woche seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2025 verlängert hatte und zwei Tore vorbereitete.
Farke (45), den Borussia Anfang Juni als Nachfolger von Adi Hütter (52) verpflichtet hatte, ließ sein Team in einem 4-2-3-1-System spielen. Im defensiven Mittelfeld kam Manu Koné zum Einsatz, der einen Großteil der Vorbereitung verletzt verpasst hatte. Die zentrale Position im offensiven Mittelfeld besetzte Florian Neuhaus, Kapitän Lars Stindl fehlte wegen einer Oberschenkel-Verletzung. Gladbach-Zugang Ko Itakura, für fünf Millionen Euro Ablöse von Manchester City gekommen, bildete mit Nico Elvedi das Innenverteidiger-Duo. Yann Sommer, der beim Pokalspiel gegen Oberligist SV Oberachern (9:1) in Freiburg wegen Oberschenkel-Beschwerden nicht dabei gewesen war, stand wieder im Tor.
Kurz vor dem Anpfiff zündeten Fans in der Nordkurve noch Pyrotechnik, in den ersten Spielminuten hielt noch grüner Rauch im Stadion. Den Gladbachern unterliefen im Spielaufbau zu Beginn noch etliche Fehler, Hoffenheim verteidigte allerdings auch kompakt. Die erste Gelbe Karte des Spiels sah Rechtsverteidiger Joe Scally (13.), weil er Skov mit einer Grätsche abgeräumt hatte. Schiedsrichter Daniel Siebert zeigte Posch nach einem Foul an Florian Neuhaus dann erst Gelb (15.) und kurz darauf schon Gelb-Rot (19.). Posch hatte Bensebaini bei einem Klärungsversuch am Bein getroffen. „Da muss sich Poschi, der wirklich der traurigste Junge am heutigen Tag ist, etwas geschickter anstellen“, meinte André Breitenreiter nach seinem ersten Liga-Spiel als TSG-Trainer.
Die Kraichgauer gerieten damit zwar früh in Unterzahl, spielten allerdings nun etwas mutiger nach vorne. Georginio Ritter setzte sich über die rechte Seite gegen Bensebaini durch. Von der Grundlinie passte er zurück zu Andrej Kramaric, der selbst hätte schießen können, sich aber für einen Pass auf die linke Seite zu Skov entschied. Der Kroate traf aus knapp zehn Metern zum 1:0 für Hoffenheim − ein Dämpfer für Gladbach.
Die Gastgeber suchten aber eine schnelle Antwort. Pléa probierte es mit einem wuchtigen Schuss aus 18 Metern. Der Ball flog nur wenige Zentimeter am rechten Winkel vorbei, es war die bis dato beste Chance der Borussen. Sie setzen die Gäste nun deutlich mehr unter Druck – und kamen noch vor der Pause mit einem Traumtor zum Ausgleich. Jonas Hofmann schlug eine Ecke von rechts auf den zweiten Pfosten zu Itakura, der nach innen köpfte. Bensebaini stand mit dem Rücken zum Tor und traf per Fallrückzieher zum 1:1.
Gladbach: Nächstes Spiel auf Schalke
Farkes Team drängte in der zweiten Halbzeit früh auf den Führungstreffer. Nach einem Konter traf Scally aus rund acht Metern nur die Latte (49.). Jonas Hofmann schlenzte einen Freistoß aus vielversprechender Position knapp rechts am Tor vorbei (61.). Pléa scheiterte mit einem präzisen Flachschuss an TSG-Torwart Oliver Baumann (62.). Pléa spielte dann einen starken Pass in den Lauf von Thuram, der mit einem Schuss ins lange Eck das 2:1 erzielte. Elvedi sorgte nach einem feinen Pléa-Heber letztlich für die Entscheidung. „Die zweite Halbzeit meiner Mannschaft war top“, lobte Farke
Weiter geht es für Gladbach am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) mit dem Spiel beim Bundesliga-Aufsteiger Schalke 04. Eine Partie, die Daniel Farke und seine Mannschaft nach acht Test- und zwei Pflichtspielen ohne eine einzige Niederlage durchaus selbstbewusst angehen können.