Bochum. Mehrere VfL-Personalien auf der offensiven Außenbahn sind fix. Spätestens Anfang nächster Woche soll nach WAZ-Infos der nächste Neue kommen.
Einen Tag mussten sie den Aufstieg, sagen wir: sacken lassen; am zweiten Tag sammeln, sortieren, weitere Gespräche führen. Am dritten Tag nach der Rückkehr in die Bundesliga gab es dann eine offizielle Bestätigung und Mitteilung nach der anderen beim VfL Bochum.
Gerrit Holtmann musste seine Länderspielreise zu den Philippinen, der Heimat seiner Mutter, absagen. Aufgrund fehlender Unterlagen wird das Debüt des 26-Jährigen verschoben, er kommt also pünktlich zum Trainingsauftakt des VfL am 28. Juni zum Ruhrstadion. Maxim Leitsch sagte die U21-EM-Endrunde verletzungsbedingt wie berichtet ab. Armel Bella-Kotchap steht indes auf Abruf bereit.
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VfL Bochum: Christopher Antwi-Adjei offiziell als Neuzugang bestätigt
Der erste Neuzugang ist Christopher Antwi-Adjei, dessen Wechsel vom SC Paderborn zum VfL Bochum wie berichtet schon seit einigen Wochen fix ist. Nun also: bestätigt. Der 27-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum Sommer 2024. Der Flügelstürmer kommt ablösefrei.
Er ist jung, hungrig, lernwillig und vor allem: schnell. Ein cooler Typ aus der Region, der aus Hagen stammt und bei der TSG Sprockhövel erst mit 23 Jahren entdeckt wurde für den Profifußball, von Paderborns damaligen Manager Markus Krösche nach einem Pokalspiel auf Verbandsebene.
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„Christopher Antwi-Adjei bringt sehr viel Dynamik mit und ist in der Offensive variabel einsetzbar. Er verfügt über Erfahrungen in der Bundesliga und Zweiten Liga und hat in der aktuellen Saison erneut unter Beweis gestellt, dass er mit seinem Tempo für viele Abwehrreihen ein Problem darstellt“, sagt Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz.
Mit Blum und Pantovic herrscht auf den Außenbahnen jetzt Konkurrenzkampf
Antwi-Adjei hat 144 Spiele für Paderborn bestritten in den letzten vier Jahren in den drei deutschen Profiligen, er war auch im Bundesliga-Jahr Stammkraft. 14 Tore erzielte er in der 2. Liga (60 Spiele), darunter auch jüngst ein Tor beim 3:0-Sieg Paderborns gegen den VfL im April. In der Bundesliga (34 Spiele) traf er einmal.
Antwi-Adjei, der 2019 ein Länderspiel für Ghana bestritt, belebt den Konkurrenzkampf auf der offensiven Außenbahn. Antwi-Adjei, Holtmann und Danny Blum dürften sich, Fitness vorausgesetzt, um die zwei Flügel-Plätze streiten zunächst. Herbert Bockhorn ist eher defensiv eingeplant.
Dass sich der Vertrag von Milos Pantovic wie von der WAZ am Dienstag exklusiv berichtet ebenso um ein Jahr verlängert bis zum Sommer 2022 wie der von Danny Blum, auch das bestätigte der VfL am Mittwoch. Bei Blum greift eine Aufstiegsklausel, bei Pantovic war die Zahl seiner Einsätze entscheidend. Auf 31 Pflichtspiele brachte er es in der abgelaufenen Saison (vier Tore, drei Tore) und in seinen drei Jahren beim VfL insgesamt auf 68.
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Verteidiger Anthony Jung könnte der nächste Neue sein
Die Kaderplanung ist damit natürlich längst nicht abgeschlossen, die Spekulationen nehmen naturgemäß an Fahrt auf, es wird neben Thomas Eisfeld (Vertragsende) weitere Abgänge geben und auch Zugänge. Spätestens Anfang nächster Woche soll nach WAZ-Informationen ein zweiter Neuzugang vermeldet werden.
Vielleicht Anthony Jung, der am Pfingstmontag mit dem dänischen Traditionsklub Bröndby IF aus Kopenhagen Meister wurde. Erstmals nach 16-jähriger Durststrecke. Der Links- und Innenverteidiger ist ein Kandidat. Allerdings soll es weitere Interessenten geben. Und Priorität hat beim VfL ein zentraler Mittelfeldmann mit mehr Tempo. Hier waren bisher Robert Tesche, der am heutigen Donnerstag 34 Jahre alt wird, Anthony Losilla (35) und Robert Zulj (29) die Schlüsselspieler.
Anthony Jung war bereits im Januar 2020 ein Wunschkandidat des VfL. Damals scheiterte der Transfer an der Ablösesumme von kolportierten 750.000 Euro. Bröndby IF wollte seinen Führungsspieler nicht abgeben, der VfL verpflichtete Vasileios Lampropoulos.
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Jung wäre schonmal gerne nach Bochum gewechselt
Jung bestätigte damals hinterher, dass er gerne nach Bochum gewechselt wäre. Und dass es sein Ziel bleibe, noch einmal bei einem Bundesligisten in Deutschland zu spielen.
Nach drei Jahren als Leistungsträger beim dänischen Spitzenklub ist der Vertrag des 29-Jährigen jedenfalls nun ausgelaufen, er ist ablösefrei. Jung spielte vorher bei RB Leipzig. Er könnte Druck auf Linksverteidiger Danilo Soares ausüben, für den es noch keinen erstligareifen Back-up gibt.
Zudem ist er ein gestandener Innenverteidiger, der im Zentrum sofort helfen könnte. Zumal es ja nicht auszuschließen ist, dass Maxim Leitsch oder Armel Bella-Kotchap vom jungen 1a-Duo bei einem hohen Angebot den Klub verlassen. Und: Der VfL will und muss in der Bundesliga eine starke Defensive stellen, um aus ihr heraus über Tempo zum Erfolg zu kommen. Jung würde da ins Profil passen.