Bochum. Nach Losillas und Zuljs Toren fällt der Druck ab beim VfL Bochum. Die Bundesliga-Party steigt mit Schlusspfiff – und soll noch lange weitergehen.
Der ganze Druck beim VfL Bochum fiel ab in Minute 78.Anthony Losillaließ sich nach seinem 2:1 auf dem Rasen feiern. Trainer Thomas Reis umarmte Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz. Reis drehte sich zur Tribüne, schmiss beide Arme in den wolkigen Himmel. Oben schwenkten sie die VfL-Schals, auch Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis, auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Michael Ata Lameck, Bochums Legende.
Ähnliche Szenen nach Robert Zuljs 3:1 per wunderschönem Freistoß, direkt verwandelt. Die nicht nominierten Spieler, angeführt von Manuel Riemann, hielt es nicht mehr so weit weg vom Team, sie kamen zur Bank.
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VfL Bochum: Am Ende liegen sich alles nur noch in den Armen
Und als Schluss war, endlich Schluss, das Spiel gegen Sandhausen mit 3:1 gewonnen an diesem denkwürdigen Pfingstsonntag, 23. Mai, als Platz eins, der Aufstieg perfekt waren, da lagen sie sich nur noch in den Armen, klopften sich wie wild gewordene Boxer auf den Rücken. Riemann, mit Bandage, brüllte und ballte die Fäuste, Cristian Gamboa, auch verletzt, war kaum noch zu halten. Von draußen hörte man das Abfackeln von lauter Pyrotechnik.
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Die Bochumer Meister, sie hüpften im Knäuel auf dem Rasen. „Championes, Championes“, sangen sie. Oben auf der Tribüne meinte Ata Lameck glücklich: „Die erste halbe Stunde waren wir nervös. Dann ging es.“ Und wie. „Der Aufstieg“, sagte Sportamtschef Achim Paas, „ist so wichtig für die ganze Stadt“.
Reis pudelnass, Losilla mit der Schale – und ganz Bochum im Party-Modus
Die ersten Fiege-Bier flossen in die Kehlen. Um 17.31 Uhr war Trainer Reis endgültig pudelnass, das Pils strömte über seinen Kopf. Kurz darauf durfte auch Danny Blum, der auch von der Tribüne mitgefiebert hatte, im Bier duschen, begossen von seinen Kollegen.
Um 17.35 Uhr schritten Trainer Reis, danach Kapitän Losilla zur Meisterschale-Übergabe, die Horde Aufsteiger hatte sich längst jubelnd hinter der DFL-Meisterbande platziert, als Ansgar Schwenken, der ehemalige VfL-Vorstand und heutige DFL-Präsidiumsmitglied, die Zweitliga-Schale überreichte. Grönemeyers Bochum dröhnte aus den Boxen.
Zwei Minuten später Party-Randale pur – jetzt in den weißen Aufsteiger-Shirts, die schon in Nürnberg im Gepäck waren. Jetzt durfte sie sie tragen. Nass waren sie blitzschnell alle. Simon Zoller schnappte sich das Ding, Anthony Losilla, irgendwann waren alle mal an der Reihe.
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Später tragen sie sich noch ins Goldene Buch der Stadt ein, die Aufstiegshelden. Und werden weiterfeiern.
Der VfL ist zurück in der Bundesliga. Was für eine Partie, diese Saison. Was für eine Party.