Bochum. Der Bochumer Sascha Lewandowski trainiert seit September Union Berlin. Am Freitag spielt er mit den “Eisernen“ in seiner Heimat. Beim VfL Bochum.
Sascha Lewandowski ist ein Typ aus dem Revier. Klare Kante. Er sagt: „Ich bin Bochumer. Ich liebe diese Stadt. Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich.“
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Das Spiel beim VfL. 2. Bundesliga am Freitagabend. In dem Stadion, das nur rund einen Kilometer von seiner Wohnung entfernt liegt. Auswärtsspiel daheim.
Karriere begann beim VfL
Denn Lewandowski kommt ja als Trainer des 1. FC Union Berlin. Und als solcher hat der ehrgeizige Vollblut-Profi nur ein Ziel: zu punkten. Idealerweise: zu gewinnen. „Das“, sagt er, „wäre wunderschön.“ Und er weiß längst auch aus Erfahrung: Wenn das Spiel läuft, ist alles „Besondere“ vergessen. Dann ist er total fokussiert auf das Spiel.
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44 ist Lewandowski, seine Karriere begann mit dem Nachwuchs des VfL. Zehn Jahre war er in Bochum aktiv, er stand mit den A-Junioren zweimal im Finale um die Deutsche Meisterschaft, die der VfL gegen den FC Bayern und den VfB Stuttgart verlor (2004 und 2005). „Das war eine super Zeit“, schwärmt der Fußball-Lehrer, der den Lehrgang 2011 mit Markus Gisdol, Roger Schmidt, Markus Weinzierl bestritt. „Wir hatten tolle Jungs.“ Andreas Luthe und Patrick Fabian zum Beispiel - die beiden sind die einzigen aus der Erfolgsjugend, die heute noch beim VfL spielen. Als Führungspersönlichkeiten.
Chef-Trainer bei Bayer Leverkusen
Kontakt hat er mit ihnen nicht mehr - doch vielleicht genau deshalb „freue mich total auf das Wiedersehen am Freitag“. Auch mit anderen wie Torwart-Trainer Peter Greiber oder Physio Jürgen Dolls.
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2007 zog Lewandowski weiter, zu Bayer Leverkusen. Als A-Jugendtrainer war er dort erfolgreich, bildete später 14 Monate mit Teamchef Sami Hyypiä als Cheftrainer das Trainerduo bei Bayers Profis (2012/13), wurde dann Nachwuchs-Cheftrainer und übernahm wieder die Profis als Interimstrainer nach Hyypiäs Aus im April 2014. Sehr erfolgreich, auf höchstem Niveau.
Eisern bleiben
Dennoch ging es zurück zur Jugend. Als Nachwuchs-Boss hatte er ein Projekt gestartet, das er zu Ende bringen wollte. Als der VfL anklopfte Ende 2014, stand er bei Bayer im Wort, in der Verantwortung. In Bochum übernahm Gertjan Verbeek - Lewandowski war (erst) seit diesem Sommer „auf dem Markt“.
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Es gab Angebote, Gespräche auch mit Schalke, mit Frankfurt, es wurde Union Berlin. Anfang September, als Norbert Düwel gehen musste. Warum 2. Liga, warum Union? Zum einen wegen der sportlich vorhandenen Perspektive - und weil er zu diesem Klub einen „Bezug“ habe, auch wegen der Fan-Kultur. Seine Erwartungen wurden noch übertroffen. Heimniederlage gegen Fürth - und nur Trost statt Hiebe. „Die bauen dich auf, die sagen: Eisern bleiben.“
Ähnliche Spielidee wie Verbeek
Gerade wegen dieser „sehr speziellen Fans“ im besten Sinne ist der Perfektionist „doppelt gestresst, wenn die Ergebnisse nicht stimmen“. Und die stimmten bisher nur bedingt, bei elf Punkten aus neun Spielen. Die Mission, die bis zum Vertragsende 2017 letztlich auch im Aufstiegskampf münden soll, erweist sich als „schwieriger als erwartet“. Lewandowskis Spielidee ist - ähnlich wie bei Verbeek - geprägt von Offensive, vom Agieren statt Reagieren. Doch er räumt ein, seinen eigenen Anspruch etwas zurücknehmen zu müssen. Es gab zwar früh viele Fortschritte, spielerisch gute Leistungen, „aber wir haben zu wenig Punkte damit geholt“, sagt er.
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Nach dem 0:2 gegen Paderborn, „unserer einzigen wirklich schlechten Leistung, musste ich reagieren“. Seitdem fordert er vorerst „mehr Pragmatismus“ ein. In Heidenheim (2:0) und gegen Nürnberg (3:3) reichte das zu vier Punkten. Und von denen, so Lewandowski, wolle man in einer „nicht ganz einfachen Situation für Union“ bis zur Winterpause noch möglichst viele holen.