Bochum. Der Wechsel von Simon Terodde war ein Glücksgriff für den VfL Bochum. Am Freitagabend trifft er mit dem VfL auf seinen Ex-Klub Union Berlin.
Das Flutlicht erhellt den Trainingsplatz, ringsherum wird es immer dunkler an diesem ohnehin düsteren Novembertag. Die Trainer Gertjan Verbeek und Raymond Libregts diskutieren noch auf dem Rasen; die wenigen Beobachter der VfL-Einheit sind abgezogen; die Spieler auch.
Bis auf einen. Simon Terodde.
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Immer wieder legt er sich die Bälle zurecht. Im Strafraum. Kurz davor. Ein Schuss ins Netz. Einer an den Pfosten. Einer, nun ja: vorbei. Und wieder neu auflegen, neu anlaufen, neu abdrücken. Ein paar Minuten geht das so weiter, dann beendet auch Terodde seinen Arbeitstag. Warmschießen für seinen Ex-Klub? Terodde lächelt beim Gang in die Kabine. „Nein“, sagt er. „Ein paar Extraschichten können ja nie schaden.“
Terodde schlug in Bochum ein
Doch „natürlich will ich gegen meinen Ex-Klub gewinnen“, sagt der Torjäger dann. Am Freitagabend gegen Union Berlin, 18.30 Uhr, in Bochum. Es wäre eine Premiere im dritten Versuch.
Zur Erinnerung: Im Sommer 2014 passte Terodde nicht mehr ins sportliche Konzept der Köpenicker, Union ließ den Stürmer trotz laufenden Vertrages ziehen. Ablösefrei. Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter schlug zu - und Terodde schlug ein wie kein anderer externer Neuzugang seit dem Abstieg aus der Bundesliga. Im Vorjahr erzielte er 16 Tore in 33 Spielen, jetzt sind es schon zehn Volltreffer in 14 Partien. Hinzu kommen seine mannschaftsdienliche Art, sein Einsatz, seine Präsenz, seine Ballbehauptung.
Terodde: Vieles hat sich in Berlin verändert
1:1 endete das „Spiel 1“ gegen seinen Ex-Verein, gegen den er trotz des seltsam gewollten Abgangs nie grollte; Terodde erzielte im August 2014 den Ausgleich nach Sören Brandys Führung. Im Rückspiel Anfang 2015 in Berlin, es war der erste Einsatz unter Trainer Gertjan Verbeek nach der Winterpause, verlor Bochum etwas unglücklich mit 1:2.
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Vieles, meint Terodde, habe sich in Berlin ja noch nicht geändert seit seinem Wechsel, auch wenn seit September mit dem Bochumer Sascha Lewandowski ein neuer Trainer verantwortlich zeichnet - Norbert Düwel musste nach fünf Partien ohne Sieg gehen. Mit etlichen „Eisernen“ habe er noch Kontakt, mit Stammverteidiger Michael Parensen fast täglich. Mit ihm sei er eng befreundet, „das ist ja selten im Fußball“, weiß der 27-Jährige. Gestern aber herrschte ausnahmsweise Funkstille unter Freunden - das soll bis Freitag so bleiben. Bis zum Abpfiff.
Terodde will drei Punkte
Das freie Wochenende habe „gut getan“, sagt Terodde; um Kraft zu tanken für den Schluss-Spurt bis zur Winterpause: „Da kommt noch ein ordentlicher Block auf uns zu.“ Nach Union geht es gegen Braunschweig, Heidenheim, Paderborn sowie München im Pokal und Duisburg. Zuletzt habe dem VfL „auch ein Quäntchen Glück“ gefehlt; etwa beim 0:3 in Karlsruhe, als sein Schuss an den Pfosten ging. Den nötigen Einsatz jedenfalls könne man dem Team nicht absprechen, meint der Torjäger. Und ist längst heiß auf Berlin: „Wir wollen die drei Punkte holen.“